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Parlamentswahl in Kanada: Liberale Partei von Mark Carney gewinnt


Parlamentswahl in Kanada
Liberale Partei vorn – Konservative gestehen Niederlage ein

Von t-online, aj

Aktualisiert am 29.04.2025 - 09:30 UhrLesedauer: 3 Min.
Wahlen in KanadaVergrößern des Bildes
Der Wahlsieger Carney muss sich Trumps aggressiver Politik widersetzen. (Quelle: Justin Tang/The Canadian Press/AP/dpa/dpa-bilder)
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Mark Carney und die Liberalen führen bei den Parlamentswahlen in Kanada. Die Konservativen haben bereits ihre Niederlage eingestanden.

Die Kanadier trauen Mark Carney offenbar eher als seinem konservativen Herausforderer Pierre Poilievre zu, dass er US-Präsident Donald Trump die Stirn bieten kann. Bei der von den Annexions-Drohungen von Trump geprägten Parlamentswahl haben seine regierenden Liberalen einen Sieg eingefahren.

Laut dem kanadischen Fernsehsender CBC haben die Liberalen 153 Wahlbezirke gewonnen. Die Konservativen konnten sich bisher 133 Wahlbezirke sichern. Eine Partei muss 172 der 343 Sitze im Unterhaus gewinnen, um eine Mehrheitsregierung zu bilden. Wegen der Zeitverschiebung innerhalb Kanadas schlossen die Wahllokale zu verschiedenen Uhrzeiten.

Sowohl der Sender CBC als auch CTV News gingen davon aus, dass die Liberalen die nächste kanadische Regierung bilden würden, allerdings reicht es voraussichtlich knapp nicht für eine Mehrheit im Parlament. Die Liberalen hatten 2015 die Mehrheit errungen, regieren aber seit 2019 mit einer Minderheitsregierung.

Carney erklärt sich zum Sieger – Konservative räumen Niederlage ein

Carney erklärte sich in der Nacht zu Dienstag zum Wahlsieger. Er freue sich darauf, mit allen Parteien im Parlament konstruktiv zusammenzuarbeiten. Der konservative Oppositionsführer Pierre Poilievre räumte die Niederlage ein und gratulierte Carney zum Wahlsieg.

Der Parteivorsitzende der Konservativen in Kanada, Pierre Poilievre, hat seine Niederlage bei der Parlamentswahl eingestanden und Carney zum Wahlsieg gratuliert. Die Konservative Partei werde ihren "Job machen und die Regierung zur Verantwortung ziehen", sagte er in einer Rede in der Hauptstadt Ottawa.

Carney reagiert auf Trump

Nach dem Sieg seiner Partei hat Premierminister Carney sein Land zur Geschlossenheit gegenüber den USA aufgerufen und auf "schwierige Monate" eingestimmt. Kanada dürfe "die Lehren" aus dem "Verrat" durch die USA "niemals vergessen", sagte Carney am Dienstag in seiner Siegesrede in Ottawa. Die Parlamentswahl hatte vor dem Hintergrund der aggressiven Zollpolitik der USA stattgefunden sowie der Drohungen von US-Präsident Donald Trump, Kanada zum 51. US-Bundesstaat machen zu wollen.

"Wir werden diesen Handelskrieg gewinnen", sagte Carney vor jubelnden Anhängern. Zugleich warnte er seine Landsleute vor "herausfordernden" Wochen angesichts der Zollpolitik Trumps und dessen Drohungen, Kanada als 51. Bundesstaat der USA zu annektieren. Es stünden "schwierige Monate" bevor, "die Opfer verlangen werden".

"Wir sind über den Schock des amerikanischen Verrats hinweg, aber wir sollten die Lektionen niemals vergessen", sagte Carney. "Unsere einstige Beziehung zu den Vereinigten Staaten ist vorbei", weil "Präsident Trump versucht, uns zu brechen, um uns zu besitzen".

Trump mischt sich ein

Kurz nach dem Start der Wahl hatte Trump das Land erneut zur Eingliederung in die USA aufgefordert. "Keine vor vielen Jahren gezogene künstliche Linie mehr. Wie wunderschön würde dieses Land sein. Freier Zugang ohne Grenzen. Nur Positives, nichts Negatives. So hat es immer sein sollen!", schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social.

Die Menschen in Kanada forderte er auf, den Mann zu wählen, der "die Kraft und Weisheit" habe, unter anderem ihre Steuern zu halbieren und ihre Militärmacht zu erhöhen - also ihn selbst, "wenn Kanada der geschätzte 51. Staat der Vereinigten Staaten wird".

Parlamentswahl unter Druck von US-Präsident Trump

Die USA könnten Kanada nicht mehr länger subventionieren, wenn Kanada nicht zu einem Bundesstaat seines Landes werde, schrieb Trump, der bei der Parlamentswahl in Kanada natürlich nicht auf dem Wahlzettel steht. Wirtschaftsexperten auf beiden Seiten der Grenze haben allerdings wiederholt betont, dass, auch wenn Kanada historisch von den USA als Nachbar profitiert habe, die USA Kanada nicht im traditionellen Sinn subventionieren.

Auch Premierminister Carney meldete sich später zu Wort und schrieb bei X: "Das ist Kanada, und wir entscheiden, was hier passiert."

Rund 29 Millionen Wahlberechtigte waren zur Stimmabgabe bei der Parlamentswahl aufgerufen. Die Annexionsdrohungen von Trump sowie seine Zollpolitik hatten die Kanadier zuletzt in tiefer Ablehnung vereint – und das Wahlkampfrennen Umfragen zufolge zugunsten von Carney gedreht.

Der amtierende Ministerpräsident hatte im Wahlkampf betont, er sei aufgrund seiner Erfahrung im Umgang mit Wirtschaftsfragen am besten qualifiziert, mit Trump umzugehen. Der Vorsitzende der Konservativen Partei, Pierre Poilievre, hatte vor allem die Sorgen der Wähler über die Lebenshaltungskosten, die Kriminalität und die Wohnungskrise angesprochen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen afp, Reuters und dpa
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