Wegen "israelischer Verstöße" Hamas setzt Geiselfreilassungen "bis auf Weiteres" aus
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Israel soll gegen die Abmachung mit der Hamas verstoßen haben. Daraus zieht die Terrororganisationen Konsequenzen.
Die Hamas hat erklärt, dass sie die Freilassung der Geiseln aufgrund angeblicher israelischer Verstöße "bis auf Weiteres" aussetzen werde. Die für den kommenden Samstag geplante Freilassung werde verschoben, bis Israel "seine Verpflichtungen erfüllt", erklärte der Sprecher des bewaffneten Hamas-Arms Essedin al-Kassam-Brigaden, Abu Ubaida, am Montag.
"Während der letzten drei Wochen hat die Führung des Widerstands die Verstöße des Feindes und die Nichteinhaltung der Bedingungen des Abkommens beobachtet", ließ die Hamas mitteilen.
Zu den Verstößen gehören laut der Hamas "die Verzögerung der Rückkehr der Vertriebenen in den nördlichen Gazastreifen, gezielter Artillerie- und Gewehrbeschuss in verschiedenen Gebieten des Gazastreifens und die Nichtzulassung der vereinbarten Einfuhr von Hilfsgütern aller Art". Die Hamas habe sich nach eigenen Angaben an alle Vereinbarungen gehalten.
Israel weist Vorwürfe zurück
Israel hat wiederholt Vorwürfe zurückgewiesen, sie verletzte die Vereinbarungen. Der israelische Regierungssprecher David Mencer wies insbesondere Vorwürfe zurück, Israel blockiere Hilfslieferungen.
Israels Verteidigungsminister Israel Katz bezeichnete die Ankündigung der Hamas als gravierenden Verstoß gegen das Waffenruheabkommen und die Vereinbarung zur Freilassung der Geiseln. "Ich habe die IDF angewiesen, sich mit höchster Alarmbereitschaft auf jedes mögliche Szenario in Gaza vorzubereiten und die Ortschaften (am Rande des Gazastreifens) zu schützen", sagte er.
Seit Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg am 19. Januar hat die Hamas bisher bei fünf Freilassungsaktionen 16 von insgesamt 33 israelischen Geiseln freigelassen, die während der ersten Phase der dreistufigen Vereinbarung von der Hamas übergeben werden sollen. Außerdem ließ die Terrororganisation fünf Thailänder frei, dies aber nicht als Teil der Vereinbarung mit Israel. Im Gegenzug entließ Israel 583 inhaftierte Palästinenser von vorgesehenen 1.904 Häftlingen.
- Nachrichtenagentur AFP