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China: Mysteriöses Schiff in Werft – getarnter Flugzeugträger


Ungewöhnlicher Flugzeugträger?
China: Experten entdecken mysteriöses Schiff

Von t-online, wan

Aktualisiert am 03.11.2024Lesedauer: 3 Min.
Satellitenaufnahmen zeigen ein Schiff mit ungewöhnlicher Form in einer chinesischen Werft.Vergrößern des BildesSatellitenaufnahmen zeigen ein Schiff mit ungewöhnlicher Form in einer chinesischen Werft. (Quelle: 2024 PLANET LABS INC.)

Tarnt China einen Flugzeugträger als Forschungsschiff? Luftaufnahmen aus einer Werft sorgen für Spekulationen.

China baut offenbar einen neuen Flugzeugträger, der aber von bisherigen Bauweisen abweicht. Satellitenaufnahmen der Firma Planet Labs haben ein mysteriöses Schiff im Süden des Landes in einer Werft ausgemacht.

Auf den Fotos sind die Umrisse eines Schiffs zu sehen, das ein merkwürdiges Aussehen hat: Es ist fast rechteckig, mit einer kleinen Abflachung an der Vorderseite. Das Schiff "hat eine etwas ungewöhnliche Form und Größe – viel kleiner als Chinas bisherige Flugzeugträger", so Thomas Shugart, ein ehemaliger U-Boot-Kommandant der US-Marine und jetzt Mitarbeiter beim Center for a New American Security, zu CNN.

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Eventuell auch ein amphibisches Angriffsschiff?

Die US-Webseite "The War Zone" hatte ebenfalls über das Schiff berichtet. Es sei sogar kleiner als bekannte amphibische Angriffsschiffe der chinesischen Marine, könnte aber auch deren Funktion haben. Ein großes Deck gibt es auch bei amphibischen Angriffsschiffen. Eine Vermutung, warum das Schiff erheblich kleiner ist als die oft als schwimmende Festungen bezeichneten Flugzeugträger: China tarnt es als Forschungsschiff. Entsprechende Hinweise gab es vor zwei Jahren auf der Plattform X, auf der Zeichnungen eines ähnlich aussehenden Schiffs auftauchten, das angeblich für wissenschaftliche Missionen eingesetzt werden soll.

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Wissenschaftliche Einrichtungen mit militärischem Nutzen

Doch Peking hat immer wieder Forschungsschiffe und andere Anlagen gebaut, die eindeutig eine militärische Verwendung haben können. Beispiele sind Drohnenschiffe, die angeblich für Meeresforschung eingesetzt werden sollen – von ihnen können aber ebenso militärische Drohnen gestartet werden, wie TWZ berichtete.

Ähnlich verhält es sich mit Unterwasser-Messgeräten. Nach chinesischen Angaben sollen sie im Umweltschutz eingesetzt werden. Sie können aber auch feindliche U-Boote verfolgen. Das Unterwassersystem könnte neben der wissenschaftlichen Forschung auch für "andere Bereiche wie Bergbau, Kartierung, Schutz der Meeresrechte und Landesverteidigung nützlich sein", wie Zhou Huaiyang, Professor an der Tongji School of Marine and Earth Sciences, dem chinesischen Sender CCTV erklärte.

Neues Schiff ist 200 Meter lang

Das neue Schiff liegt im Hafen von Guangzhou. Der amerikanische Forscher Tom Shugart hatte es zuerst auf Bildern entdeckt. Nach seinen Angaben könnte das ungewöhnliche Schiff etwa 200 Meter lang und 40 Meter breit sein.

Es scheint einen größeren Hauptaufbau auf der rechten Seite in der Mitte des Decks zu haben sowie einen kleineren weiter vorn am Bug. In einem Gespräch mit "The War Zone" sagte Shugart, dass es auf der rechten Seite des Decks in Richtung des Hecks auch etwas gebe, was Abgasschächte sein könnten. Außerdem hob er hervor, dass sich auf der Hauptinsel eine winkelförmige Maststruktur befinde, wie sie bei Kriegsschiffen häufig als Halterung für Radargeräte und andere Sensoren verwendet werde.

Aufnahmen des Hafens vom Mai hatten das Schiff bisher nicht gezeigt, es scheint also in aller Eile zu entstehen. Erstmals tauchte es in einem Trockendock im August auf. Gleichzeitig hat es auch Aufnahmen von neuen Trimaranen für die chinesische Marine gegeben. Das sind Boote mit drei Rümpfen.

China rüstet seine Marine schon seit Langem auf. Es wird vermutet, dass der Hintergrund auch Spannungen in der Indopazifikregion sind. Gegen Taiwan hat China immer wieder militärisch gedroht. Aber auch im Südchinesischen Meer gibt es einen schwelenden Konflikt mit Anrainerstaaten darüber, wem welche Bereiche gehören. China beansprucht einen großen Teil für sich – gegen den Widerstand der Philippinen und Vietnam.

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