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UN-Bericht: Rund 733 Millionen Menschen von Hunger betroffen


Ernährungslage
UN-Bericht: Rund 733 Millionen Menschen von Hunger betroffen

Von dpa
Aktualisiert am 24.07.2024Lesedauer: 2 Min.
UN-Bericht: Rund 733 Millionen Menschen von Hunger betroffenVergrößern des Bildes
Einer von elf Menschen, in Afrika gar einer von fünf, sind laut den neuen UN-Welternährungsbericht von Hunger betroffen. (Archivbild) (Quelle: Aaron Ufumeli/AP/dpa/dpa-bilder)

Die UN hat einen neuen Welternährungsbericht vorgestellt: Einer von elf Menschen hungert. Während sich die Situation in Afrika verschlechtert hat, gibt es in Südamerika Fortschritte.

Rund 733 Millionen Menschen weltweit waren im Jahr 2023 laut den Vereinten Nationen von Hunger betroffen. Das ist umgerechnet einer von elf Menschen, in Afrika gar einer von fünf, wie aus dem UN-Welternährungsbericht hervorgeht. Dieser warnt, dass die Weltgemeinschaft das globale Ziel für nachhaltige Entwicklung, Hunger in all seinen Formen bis zum Jahr 2030 zu beenden, deutlich verfehlen werde. Der Bericht wurde beim G20-Treffen der Task Force der Globalen Allianz gegen Hunger und Armut in Brasiliens Millionenmetropole Rio de Janeiro vorgestellt.

Der Anteil der Menschen in der Weltbevölkerung, die an Hunger leiden, stagniert demnach seit drei Jahren auf hohem Niveau. Im vergangenen Jahr seien zwischen 713 und 757 Millionen Menschen von Hunger betroffen gewesen – durchschnittlich 733 Millionen Menschen. Im Vergleich zu 2019, dem Jahr vor Beginn der Coronakrise, entspreche dies einem Anstieg um 152 Millionen Menschen, heißt es weiter.

Die regionalen Trends würden sich jedoch unterscheiden: In Afrika stieg demnach der Anteil der an Hunger leidenden Bevölkerung mit 20,4 Prozent weiter an, während er in Asien mit 8,1 Prozent stabil blieb. In Lateinamerika zeichnete sich dem Bericht zufolge mit 6,2 Prozent ein Fortschritt ab. Sollten sich die derzeitigen Trends fortsetzen, würden im Jahr 2030 etwa 582 Millionen Menschen chronisch unterernährt sein, wird gewarnt. Diese Prognose gleiche dem Stand von 2015, als die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG - Sustainable Development Goals) verabschiedet wurden.

Milliarden Menschen ohne Zugang zu angemessener Nahrung

Die Weltgemeinschaft sei im Kampf gegen Hunger um 15 Jahre zurückgeworfen worden, hieß es vom Kinderhilfswerk Unicef unter Berufung auf den Bericht. Die aktuelle weltweite Prävalenz von Hunger sei mit der von 2008/2009 vergleichbar.

Weltweit befanden sich dem Bericht zufolge im Jahr 2023 rund 2,33 Milliarden Menschen – fast 30 Prozent der Weltbevölkerung - in mittlerer bis schwerer Ernährungsunsicherheit. Dies bedeutet, dass sie zeitweise einen ganzen Tag oder länger ohne Nahrung auskommen mussten. Im Jahr 2022 konnten sich demnach mehr als 2,8 Milliarden Personen keine gesunde Ernährung leisten.

Zu den Ursachen für Ernährungsunsicherheit und Unterernährung zählen insbesondere Konflikte, Klimaschwankungen und -extreme sowie Konjunkturabschwünge und Rezessionen.

Vielschichtiger Ansatz gefordert

Es erfordert laut dem Welternährungsbericht einen vielschichtigen Ansatz, um das Ziel - den Hunger weltweit bis 2030 zu beenden - zu erreichen. Dazu müssten Agrarnahrungsmittelsysteme umgestaltet und gestärkt, Ungleichheiten beseitigt und eine erschwingliche und gesunde Ernährung gewährleistet werden. "Die beträchtlichen Investitionen, die für gesunde, sichere und nachhaltig produzierte Lebensmittel erforderlich sind, sind weitaus geringer als die Kosten, die für die Volkswirtschaften und Gesellschaften entstehen, wenn wir nichts unternehmen", sagte WHO-Generaldirektor, Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat mit der Globalen Allianz gegen Hunger und Armut eine neue Initiative in Aussicht gestellt, die im November beim G20-Gipfel in Rio de Janeiro offiziell starten soll. Ziel sei, Beiträge aus aller Welt zur Bekämpfung von Hunger und Armut zu sammeln, auszutauschen und damit zu stärken. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze sollte am Mittwoch an einer Vorveranstaltung zur Initiative teilnehmen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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