Wahl-Lügen Trump-Verbündeter Giuliani verliert Anwaltslizenz
Für viele wurde der New Yorker Ex-Bürgermeister Rudy Giuliani nach dem 11. September zum Helden - und als Trump-Verbündeter nach der Wahl 2020 zur Lachnummer. Seine Lügen von damals haben nun Folgen.
Der US-Bundesstaat New York entzieht dem langjährigen Trump-Verbündeten Rudy Giuliani die Anwaltslizenz. Als Verteidiger Trumps habe der heute 80-Jährige nach der US-Wahl 2020 "nachweislich falsche und irreführende Aussagen gegenüber Gerichten, Gesetzgebern und der breiten Öffentlichkeit" über eine vermeintlich gestohlene Abstimmung verbreitet, schrieb ein New Yorker Berufungsgericht in seiner Begründung.
"Diese falschen Aussagen wurden gemacht, um die Behauptung des Beklagten, dass seinem Mandanten aufgrund weit verbreiteten Wahlbetrugs der Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl 2020 gestohlen worden sei, zu Unrecht zu untermauern", hieß es in dem Urteil weiter. Das Fehlverhalten könne nicht genug betont werden. Giuliani habe seine prominente Position für Lügen ausgenutzt.
Einst Held, heute Witzfigur
Die zahlreichen verschiedenen Verschwörungstheorien hatten bereits schwere Folgen für Giuliani. In den Bundesstaaten Arizona und Georgia drohen Prozesse.
Zwei Wahlhelferinnen muss er wegen Verleumdung 148 Millionen Dollar zahlen. Giuliani behauptete fälschlicherweise nach der Wahl, dass Helfer wie sie Wahlzettel für Trump weggeworfen und gefälschte Zettel für den Demokraten Joe Biden gezählt hätten. Nach dem Urteil meldete er Insolvenz an.
Das neue Urteil markiert einen weiteren Abstieg des einstigen Bürgermeisters von New York (1994-2001). Giuliani wurde nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wegen seines Krisenmanagements für viele Menschen zu einem Nationalhelden.
Im Dienste Trumps wurde Giuliani dabei zuletzt aber immer mehr Ziel von Spott und Witzen wegen seiner erratischen und manchmal als lächerlich wahrgenommenen öffentlichen Auftritte.
Umstritten ist er auch wegen seiner Rolle am 6. Januar 2021: Vor der Erstürmung des Kapitols durch Trump-Anhänger hatte Giuliani bei einer Kundgebung die Stimmung mit angeheizt.
- Nachrichtenagentur dpa