Jemen Mehrere UN-Mitarbeiter von Huthi-Rebellen festgenommen
Zwölf UN-Mitarbeiter, darunter Frauen und Männer, wurden von der Huthi-Miliz im Jemen festgenommen. Ihre Identitäten sind noch unbekannt. Wie reagiert die internationale Gemeinschaft?
Die Huthi-Miliz im Jemen soll nach Informationen aus UN-Kreisen mehrere Mitarbeiter der Vereinten Nationen festgenommen haben. Zwölf Mitarbeiter seien am Vortag in verschiedenen Provinzen, unter anderem auch in der Hauptstadt Sanaa, festgenommen worden, verlautete aus UN-Kreisen. Es handele sich um Frauen und Männer. Ihre Identitäten waren zunächst nicht bekannt. Sie sollen unter anderem für das UN-Nothilfebüro OCHA gearbeitet haben. Weder die Huthi noch die Vereinten Nationen äußerten sich zunächst.
Ein UN-Sprecher in New York bestätigte auf Anfrage die Festnahme von elf UN-Mitarbeitern. Man sei "sehr besorgt angesichts dieser Entwicklungen" und arbeite derzeit daran, Zugang zu den Mitarbeitern zu bekommen und ihre "sichere und bedingungslose Freilassung" sicherzustellen.
Auf Nachfrage hieß es aus Huthi-Kreisen, der "Schutz des jemenitischen Volkes vor jeglichen nachrichtendienstlichen Aktivitäten" sei eine der grundlegenden Aufgaben der Sicherheitsdienste der Miliz. Sie arbeiteten "im Einklang mit den Gesetzen".
Im Jemen herrscht seit Ende 2014 ein verheerender Konflikt zwischen der Regierung, den Huthi-Rebellen und deren Verbündeten. Saudi-Arabien kämpft im Jemen gegen die vom Iran unterstützten Huthi, die das Land 2014 überrannten und weite Teile im Norden beherrschen. Die Vereinten Nationen betrachten den Konflikt im Jemen als eine humanitäre Katastrophe, die das Land an den Rand einer Hungersnot gebracht hat.
Seit Ausbruch des Gaza-Krieges greifen die Huthi zudem immer wieder Handelsschiffe im Roten Meer an. Die Miliz ist nach eigenen Angaben mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen verbündet und will mit dem Beschuss ein Ende der israelischen Angriffe in dem Küstenstreifen erzwingen. Die USA und Großbritannien hatten als Reaktion auf die Angriffe in den vergangenen Monaten mehrmals Militärschläge gegen Stellungen der Huthi ausgeführt.
- Nachrichtenagentur dpa