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Slowakei: Fico-Angreifer sei "einsamer Wolf" – Ermittlungen laufen


"Zustand nach wie vor ernst"
"Einsamer Wolf": Ermittlungen gegen mutmaßlichen Fico-Angreifer

Von reuters, dpa
Aktualisiert am 16.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Shooting incident of Slovak PM Robert Fico after Slovak government meeting in HandlovaVergrößern des Bildes
Der mutmaßliche Attentäter: Die slowakischen Behörden haben die Ermittlungen eingeleitet. (Quelle: REUTERS/dpa-bilder)

Er sei ein "einsamer Wolf" ohne Komplizen: In der Slowakei haben die Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Angreifer von Ministerpräsident Fico begonnen.

Nach dem Attentat auf Regierungschef Robert Fico ermitteln die slowakischen Behörden gegen den mutmaßlichen Täter wegen versuchten Mordes. Wie Innenminister Matus Sutaj Estok am Donnerstag nach einer Sitzung des Sicherheitsrats in Bratislava weiter sagte, handelt es sich bei dem Mann um einen "einsamen Wolf, der sich zuletzt im Präsidentschafts-Wahlkampf radikalisiert hat".

Video | Aufnahmen zeigen Momente des Attentats
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Quelle: t-online

Dem mutmaßlichen Schützen werde von den Sicherheitskräften Mordversuch vorgeworfen. Sutaj sprach erneut von einem politisch motivierten Angriff. "Ich kann bestätigen, dass der Verdächtige kein Mitglied einer radikalisierten politischen Gruppierung ist, weder einer rechten noch einer linken", betonte Sutaj Estok. Lesen Sie hier, was bisher zum Tatverdächtigen des Fico-Attentats bekannt ist.

Ficos Zustand "nach wie vor ernst"

Fico selbst sei nach der Fünf-Stunden-Operation noch nicht gerettet: "Wir können noch nicht sagen, dass wir gewinnen oder dass die Aussichten positiv sind", warnte der Innenminister.

Auch der gewählte slowakische Präsident Peter Pellegrini hat den bei einem Attentat verletzten Regierungschef Robert Fico im Krankenhaus besucht. "Sein Zustand ist nach wie vor ernst", sagte Pellegrini am Donnerstag in Banska Bystrica.

"Ich habe mit ihm nur einige Minuten gesprochen, weil die Ärzte mich um einen kurzen Besuch gebeten haben." Die Situation sei weiter sehr kritisch. "Vor dem Regierungschef liegen schwierige Stunden und Tage", sagte Pellegrini. "Es war ein sehr persönliches Gespräch, er war sehr müde. Es war nicht möglich, mit ihm länger oder über Politik zu sprechen."

"Rote Linie überschritten"

Mit dem Attentat sei eine "rote Linie" überschritten worden, erklärte Pellegrini. "Der Regierungschef ist dem Tod um Haaresbreite entgangen, es hätte genügt, wenn die Schusswunde oder mehrere Schusswunden ein paar Zentimeter weiter gelegen hätten, und wir müssten heute vielleicht über ganz andere Dinge reden."

Die Spannung in Politik und Gesellschaft nehme nicht nur in der Slowakei zu, sagte Pellegrini. So habe es in Deutschland eine Attacke auf einen Politiker im Wahlkampf vor den Wahlen am 9. Juni gegeben. "Dies ist nicht nur ein Problem in der Slowakei." Möglicherweise meinte Pellegrini den Angriff auf den SPD-Europapolitiker Matthias Ecke in Dresden Anfang Mai.

Angespanntes politisches Klima in der Slowakei

Das politische Klima in der Slowakei gilt als sehr angespannt und polarisiert. Fico, im vergangenen Jahr gewählt, hat einen russlandfreundlicheren Kurs eingeschlagen. Die Opposition wirft ihm vor, kritische Medien zum Schweigen bringen zu wollen. Kontrovers diskutiert wird unter anderem die geplante Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Fico war am Mittwoch bei einer Begegnung mit Bürgern etwa 200 Kilometer von der Hauptstadt Bratislava entfernt von fünf Schüssen aus geringer Distanz unter anderem in den Bauch getroffen worden. Mehrere Sicherheitsbeamte hatten ihn begleitet, konnten das Attentat aber nicht verhindern.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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