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Alexej Nawalnys Tod: Priester von Patriarch für Totenmesse bestraft


Nach Totenmesse
Nawalnys Priester darf keine Gottesdienste mehr abhalten

Von dpa
Aktualisiert am 24.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Kirchenführer Kirill pflegt engen Kontakt zu Russlands Präsident Wladimir Putin.Vergrößern des Bildes
Kirchenführer Kirill pflegt engen Kontakt zu Russlands Präsident Wladimir Putin. (Quelle: Mikhail Metzel/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa./dpa)

Ein Geistlicher, der an Nawalnys Grab die Totenmesse gelesen hat, wird nun dafür abgestraft. Auf Anordnung von Patriarch Kirill darf er keinen Segen mehr erteilen.

Die russisch-orthodoxe Kirche hat Medienberichten zufolge den Priester eines Gottesdienstes für den toten Kremlkritiker Alexej Nawalny degradiert. Dem Moskauer Geistlichen Dmitri Safronow sei für die nächsten drei Jahre das Abhalten von Gottesdiensten verboten worden, berichteten am Mittwoch übereinstimmend mehrere russische Medien unter Berufung auf ein Dekret des Moskauer Patriarchen Kirill. Er dürfe keinen Segen mehr erteilen und weder Kutte noch Priesterkreuz tragen, heißt es.

Zudem wurde er als Diakon in der Moskauer Mariä-Schutz-Kirche entlassen. Er soll stattdessen nun als Psalmsänger in einer anderen Kirche Hilfsarbeiten für den dortigen Priester leisten. Anschließend werde aufgrund seiner dortigen Beurteilung über sein weiteres Schicksal als Geistlicher entschieden, heißt es in dem Dekret.

Safronow setzte sich für Nawalny ein

Safronow hatte 40 Tage nach dem Tod Nawalnys an dessen Grab die Totenmesse gelesen. In der orthodoxen Kirche ist es üblich, der Verstorbenen am dritten, neunten und vierzigsten Tag nach ihrem Tod besonders zu gedenken. Nawalny, der als prominentester Kritiker von Kremlchef Wladimir Putin galt, war im Februar in einem Straflager nördlich des Polarkreises ums Leben gekommen. Seine Anhänger sprechen von Mord.

Safronow hatte sich aus Sicht der russisch-orthodoxen Kirchenführung allerdings noch weitere Sachen zuschulden kommen lassen. So hatte er einen Brief von Klerikern an Putin unterschrieben, mit der Forderung, den tagelang von den Behörden versteckten Leichnam Nawalnys an die Angehörigen herauszugeben. Zudem hatte sich Safronow geweigert, ein Gebet für den Sieg im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu lesen, das die Moskauer Eparchie seit Herbst 2022 von allen ihr unterstehenden Kirchen fordert. Patriarch Kirill gilt als treuer Unterstützer von Putin und Befürworter von dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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