t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikAusland

Iran zeigt Raketentunnel – und offenbart eine Schwachstelle


Drohgebärde gegen Trump
Zeigt der Iran aus Versehen Schwachstelle in Raketentunnel?

Von t-online, wan

Aktualisiert am 27.03.2025Lesedauer: 2 Min.
Zwei iranische Generäle fahren durch einen Tunnel, in dem Raketen lagern.Vergrößern des Bildes
Generäle im Raketentunnel: Mohammad Hussein Bagheri und Amir Ali Hajizadeh lassen sich durch die Anlage fahren. (Quelle: Iranisches Verteidigungsministerium)
News folgen

Zwei iranische Generäle lassen sich beim Besuch einer geheimen Raketenanlage filmen. Interessant ist aber, was nicht zu sehen ist.

Der Iran hat erstmals Bilder einer Tunnelanlage veröffentlicht, in der offenbar große Mengen an Raketen lagern. Auf einem von staatlichen Stellen verbreiteten Video sind Generalstabschef Mohammad Hussein Bagheri und Amir Ali Hajizadeh, Kommandeur der Revolutionsgarde, zu sehen, wie sie in einem Jeep stehend an den Waffen vorbeifahren.

Nach Recherchen der Militärfachseite "TWZ" sind auf den Aufnahmen mehrere Raketentypen zu sehen, unter anderem die Mittelstreckenraketen Kheybar Shekan und Ghadr sowie die ballistische Rakete Haj Qassem. Diese wurden zuletzt bei einem Angriff des Iran auf Israel eingesetzt.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Im Video sticht ein Detail besonders heraus. Die Raketen lagern an den Wänden langer Tunnel und Höhlen. Diese sind allerdings kaum durch Tore unterteilt, die sich bei einem Angriff automatisch schließen würden. Sollte es einen Treffer auf die geheim gehaltene Anlage geben, könnte dies laut "TWZ" zu einer Kettenreaktion führen. Bilder aus anderen Höhlenbunkern, von denen auch Raketen gestartet werden können, hätten solche Schutzmaßnahmen gezeigt, so die Website.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Trump drohte dem Iran

Das Video könnte eine Antwort auf Drohungen von US-Präsident Donald Trump sein, der Teheran zwei Monate Zeit für einen Vertrag über die Nutzung von Atomenergie gegeben hat. Das US-Magazin "Axios" hatte außerdem berichtet, dass die USA derzeit den Flugzeugträger "Carl Vinson" in die Region verlegt haben. Außerdem sind mehrere B-2-Tarnkappenbomber aus den USA in den Indischen Ozean verlegt worden. Sie sollen auf der zu Großbritannien gehörenden Insel Diego Garcia stationiert sein, von der bereits in der Vergangenheit amerikanische Angriffe auf Ziele im Mittleren Osten geflogen wurden. Diese Bomber sind in der Lage, auch unterirdische Bunker zu zerstören.

Mohammed al-Basha, ein Fachmann für Risikoanalysen, teilte "TWZ" mit, dass er das iranische Video zunächst als Abschreckungsmaßnahmen sehe. Es sei aber auch gedacht, um in pro-iranischen sozialen Medien und Telegram-Kanälen Stimmung für Teheran zu machen.

Israel zerstörte bereits Anlagen in Syrien

Unterirdische Lagerstätten von wichtigen Waffen und Drohnen haben iranische Generäle in der Vergangenheit mehrfach präsentiert. Im November 2020 tauchten Videos und Bilder auf, die zum ersten Mal ein unterirdisches iranisches Lager für ballistische Raketen zeigten. Darin werden Gruppen von abschussbereiten Raketen mithilfe eines automatisierten eisenbahnähnlichen Systems durch massive Tunnel bewegt. Das vertikal aufgestellte Raketen-"Magazin" war offenbar gedacht, mehrere Raketen in Position zu bringen, um sie aus dem höhlenartigen unterirdischen Bunker schnell nacheinander abzuschießen.

Israel hatte im vergangenen September eine unterirdische Raketenfabrik in Syrien zerstört. Dabei setzte das Militär Spezialtruppen ein, die in die Anlage gelangen konnten. Später setzte Israel schwere Bunkerbrecher-Bomben ein, um gegen den Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah in Beirut vorzugehen.

Sollten Angriffe auf die jetzt gezeigten iranischen Anlagen vom Boden oder aus der Luft erfolgreich sein, könnten sie wegen der offenbar fehlenden Sicherheitsmaßnahmen und der in einer Kettenreaktion explodierenden Raketen "katastrophale Folgen" haben, wie "TWZ" schreibt.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom