Myanmar Elternhaus von Aung San Suu Kyi wird versteigert
Wieder ein Rückschlag für die entmachtete Regierungschefin von Myanmar: Die Villa, in der die frühere Freiheitsikone 15 Jahre im Hausarrest saß, wird im März versteigert.
Das Elternhaus der entmachteten Regierungschefin von Myanmar, Aung San Suu Kyi, wird am 20. März versteigert. In der herrschaftlichen Villa in der größten Stadt Yangon (früher Rangun) hatte die Friedensnobelpreisträgerin bis 2010 unter einer früheren Militärregierung insgesamt 15 Jahre im Hausarrest verbracht. Ein von der regierenden Militärjunta kontrolliertes Bezirksgericht habe die Versteigerung angeordnet und ein Mindestgebot von umgerechnet etwa 82 Millionen Euro angesetzt, berichteten lokale Medien unter Berufung auf Justizquellen.
Die Versteigerung werde vor dem Haus stattfinden, schrieb der Sender BBC Burmese auf Facebook. Das oberste Gericht des Landes hatte die Villa am Inya-See 2022 zum Verkauf freigegeben. Der ältere Bruder der 78-Jährigen, Aung San Oo, hatte gefordert, seine Hälfte des Anwesens veräußern zu dürfen.
Um das Haus hatten die Geschwister jahrelang vor Gericht gestritten. Während Suu Kyi es einer Stiftung vermachen wollte, die den Namen ihrer Mutter trägt, forderte der Bruder - der schon lange in den USA lebt - seine Hälfte des Vermögens für sich. In einem früheren Verfahren - als sie noch Regierungschefin war - hatte Aung San Suu Kyi Recht bekommen.
Villa war Geschenk an die Mutter
Jedoch sitzt die Politikerin seit dem Militärputsch vom Februar 2021 nach anfänglichem Hausarrest seit Juni 2022 im Gefängnis. Wegen angeblicher Vergehen wurde sie auf Druck der Junta zu langjähriger Haft verurteilt.
Die Mutter hatte die Villa nach der Ermordung des Vaters, General Aung San, 1947 von Birmas damaliger Regierung erhalten. Sie lebte dort bis zu ihrem Tod 1988. Suu Kyi war nach der Entlassung aus dem Hausarrest 2016 Regierungschefin geworden. Bei der Wahl 2020 sicherte sie sich eine zweite Amtszeit. Das Militär sprach von Betrug und putschte erneut. Seither versinkt das Land in Chaos und Gewalt.
- Nachrichtenagentur dpa