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Terrororganisation Hamas: Die reichen Anführer leben in Luxus


Keine Hilfe für Zivilisten
Gaza kollabiert – doch die Hamas-Anführer leben im Luxus

Von t-online, lw

04.11.2023Lesedauer: 3 Min.
Ismail Haniyya (rechts) in einem Privatjet: Die Hamas-Chefs sollen große Vermögen haben.Vergrößern des BildesIsmail Haniyya (rechts) in einem Privatjet: Die Hamas-Chefs sollen große Vermögen haben. (Quelle: Kurznachrichtendienst X)

Hunderttausende Menschen im Gazastreifen leiden unter dem Krieg zwischen Israel und der Hamas. Zugleich sollen einige Köpfe der Terrororganisation in Saus und Braus leben. Was steckt dahinter?

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel hat sich die humanitäre Lage im Gazastreifen noch weiter verschlechtert: Menschen, darunter auch Kinder, sterben wegen verunreinigtem Trinkwasser, Zivilisten werden von Raketen getötet, die Israel im Zuge des Gegenangriffs auf die Küstenenklave fliegt, Nahrung und Medikamente sind knapp. Zuletzt hatte ein führendes Hamas-Mitglied jedoch betont: Die Terrororganisation fühlt sich nicht verantwortlich für das Leben der Menschen in Gaza. Zugleich wies Moussa Abu Marzouk den Vereinten Nationen die Verantwortung zu (hier lesen Sie mehr dazu).

Dabei soll Marzouk selbst in Saus und Braus leben: So berichtete die israelische Botschaft in den USA vor wenigen Tagen in einem Beitrag auf X (ehemals Twitter), der stellvertretende Vorsitzende des Hamas-Politbüros verfüge über ein Vermögen von rund drei Milliarden Dollar (rund 2,8 Milliarden Euro). Auch einige seiner Terror-Kollegen sollen sehr reich sein: Khaled Mashal und Ismail Haniyya, beides hochrangige Hamas-Mitglieder, sollen etwa vier Milliarden US-Dollar auf dem Konto haben.

Kritik an Terrororganisation

Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben nicht. Doch schon seit Jahren gibt es Kritik am mutmaßlichen Reichtum der Terroristen: Sie gäben Geld für ihre Tunnelsysteme aus, anstatt der Bevölkerung im Gazastreifen zu helfen, kritisierte auch der Moderator im Interview mit Marzouk. Der Terrorist entgegnete, dass es wichtig sei, die Tunnel für die Hamas zu bauen, um sich vor feindlichen Angriffen zu schützen.

Ebenfalls werden führende Köpfe der Hamas kritisiert, weil sie selbst nicht im Gazastreifen, sondern im Ausland leben. Ein beliebter Wohnort ist Katar: Der Wüstenstaat ist es auch, der der Terrororganisation regelmäßig Geld zukommen lassen soll – trotz internationaler Kritik. Auch Ware, die über das Tunnelsystem der Hamas geschmuggelt werden soll, gilt als mutmaßliche Einnahmequelle für die Terroristen. Zugleich leben der Nachrichtenseite "National Post" zufolge 60 Prozent der Gaza-Bewohner unter der internationalen Armutsgrenze: Sie leben von umgerechnet rund 56 Euro im Monat.

Mit ihrem Vermögen halten einige der Hamas-Chefs dennoch nicht hinterm Berg: So kursiert etwa ein Foto vom Leiter des Politbüros, Ismail Haniyya, in einem Privatjet auf X (rechts im Bild):

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Wie unter anderem das Nachrichtenportal "i24news" berichtete, besitzt Haniyya wohl zahlreiche Grundstücke, von denen viele auf den Namen seiner Kinder laufen sollen. Eins von ihnen ist Maaz Haniyya: Elaf, eine saudische Website mit Sitz in Großbritannien, berichtete aus palästinensischen Quellen, dass der Sohn des Hamas-Anführers einen türkischen Pass erhalten habe, der es ihm ermöglicht, mit seiner Familie die Welt zu bereisen und gleichzeitig ein reiches Leben in der Türkei zu genießen.

"Vater der Immobilienbranche"

Einem Bericht von "Israel Today" zufolge ist Maaz in Gaza auch als der "Vater der Immobilienbranche" bekannt, weil ihm zahlreiche Apartments, Villen und andere Gebäude in der Küstenregion gehören sollen. Sein Vater soll in der Türkei und in Katar leben. Die USA haben ihn 2018 auf die Liste globaler Terroristen gesetzt. Lesen Sie hier mehr zu Ismail Haniyya.

Ebenfalls im Immobiliengeschäft tätig ist "i24news" zufolge der frühere Hamas-Politbüro-Chef Khaled Mashal. Aktuelle Vermögensschätzungen liegen demnach bei vier bis fünf Milliarden US-Dollar. Mashal investiere in Banken in Ägypten und Immobilienprojekte in den Golfstaaten. Er soll, wie auch Haniyya, in Katar leben.

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"Geheimes" Hamas-Investitionsportfolio

Derweil wollen die USA ihre Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien, Katar, Kuwait, Oman, Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten intensivieren, um den Geldfluss der Hamas zu untersuchen. Das berichtete der US-Sender CNN vergangene Woche. Demnach hätten die Vereinigten Staaten ein "geheimes" Hamas-Investitionsportfolio im Visier, von dem Regierungsvertreter glauben, dass es einen Wert von bis zu einer Milliarde US-Dollar hat.

In diesem Zusammenhang verhängte das US-Finanzministerium dem Bericht zufolge Sanktionen gegen mutmaßliche Verwalter des Hamas-Investitionsportfolios. Das Portfolio generiere erhebliche Einnahmen für die Hamas, so ein US-Beamter, dessen Name nicht genannt wurde.

Brian Nelson, ein Unterstaatssekretär des Finanzministeriums für Terrorismus und Finanzaufklärung, sagte laut CNN: "Wir können eine Welt nicht tolerieren, in der Spendensammler der Hamas und anderer Terrororganisationen ungestraft leben und operieren und das Finanzsystem missbrauchen, um ihren Terror aufrechtzuerhalten."

Schon im vergangenen Jahr hatte sich Elizabeth Rosenberg, die stellvertretende US-Finanzministerin für Terrorismusfinanzierung, ähnlich geäußert, wie der Schweizer "Blick" berichtete: "Die Hamas hat durch ihr geheimes Investitionsportfolio enorme Summen erwirtschaftet und gleichzeitig den Gazastreifen destabilisiert, in dem harte Lebens- und Wirtschaftsbedingungen herrschen." Wie prekär die Lage im Gazastreifen ist, sehen Sie hier.

Verwendete Quellen
  • israeltoday.co.il: "Hamas Leader’s Son Draws Scorn for Life of Luxury as Gazans Scrape By" (englisch)
  • edition.cnn.com: "US and Gulf nations target ‘secret’ Hamas investment portfolio worth up to $1 billion" (englisch)
  • nationalpost.com: "Hamas's top leaders are worth billions. Here's how they continue to grow rich" (englisch)
  • i24news.tv: "Hamas sits on extreme wealth while Gaza falls further into collapse" (englisch)
  • blick.ch: "Das Protz-Imperium der Hamas-Chefs"
  • twitter.com: Beitrag von @IsraelinUSA
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