Vorfall über dem Schwarzen Meer Russischer Kampfjet vertreibt wohl US-Drohne
Es ist nicht der erste Zwischenfall dieser Art: Eine US-Drohne soll sich der russischen Grenze genähert haben – das Verteidigungsministerium reagierte sofort.
Russland hat nach Angaben aus Moskau wegen einer US-Drohne über dem Schwarzen Meer am Samstag einen Kampfjet aufsteigen lassen. Das unbemannte Flugobjekt habe sich der russischen Staatsgrenze genähert, teilte das Verteidigungsministerium mit. Daraufhin sei ein Jagdflugzeug vom Typ Su-30 aufgestiegen, um es zu identifizieren und keine Verletzung der Grenze zuzulassen. Nach dem Manöver sei die Drohne vom Typ MQ-9A "Reaper" abgedreht, der Kampfjet wieder auf seinen Stützpunkt zurückgekehrt.
"Der Flug des russischen Kampfflugzeugs erfolgte in strikter Übereinstimmung mit den internationalen Regeln für die Nutzung des Luftraums über neutralen Gewässern und unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen", betonte das Ministerium. Zum genauen Ort des Zwischenfalls wurden keine Angaben gemacht. Aus Washington gab es zunächst keine Stellungnahme.
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Mitte März stieß Drohne mit Kampfjet zusammen
Russland hält im Schwarzen Meer nach der völkerrechtswidrigen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim 2014 deutlich größere Teile des Gewässers für sein Gebiet als die internationale Gemeinschaft. Deshalb kommt es immer wieder zu Zwischenfällen.
Mitte März stieß eine unbemannte US-Drohne nach Angaben aus Washington über dem Schwarzen Meer mit einem russischen Kampfjet zusammen. Die USA machten "unsicheres und unprofessionelles" Handeln der russischen Seite dafür verantwortlich. US-Kräfte hätten die Drohne zum Absturz bringen müssen. Die US-Regierung bemühte sich zugleich, eine Eskalation zu vermeiden.
Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine seit Februar vergangenen Jahres ist die Sorge vor einer direkten militärischen Konfrontation zwischen den USA und Russland groß. Die Amerikaner unterstützen Kiew zwar im großen Stil mit militärischer Ausrüstung, schließen aber aus, sich mit eigenen Soldaten zu beteiligen.
- Nachrichtenagentur dpa