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Südkorea warnt Nordkorea vor Konsequenzen: Satellitenstart geplant


Satellitenstart geplant
Südkorea warnt Nordkorea vor "schmerzvollen Konsequenzen"

Von t-online, dpa, afp, reuters
Aktualisiert am 30.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Kim Jong-un und seine Tochter (m.) besuchen die nordkoreanische Raumfahrtbehörde: Am geplanten Satellitenstart gibt es viel Kritik.Vergrößern des Bildes
Kim Jong-un und seine Tochter besuchen die nordkoreanische Raumfahrtbehörde: Am geplanten Satellitenstart gibt es viel Kritik. (Quelle: Uncredited)

Nordkorea hat den Start eines Satelliten angekündigt. Südkorea und Japan reagieren mit scharfer Kritik.

Japan und Südkorea haben mit Protest auf den von Nordkorea angekündigten Start eines Satelliten reagiert. Jeder nordkoreanische Raketenstart stelle einen schweren Verstoß gegen die Resolutionen des UN-Sicherheitsrates dar, in denen Atom- und Raketenaktivitäten Nordkoreas verurteilt werden, sagte der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida am Montag. "Wir fordern Nordkorea nachdrücklich auf, den Start zu unterlassen", erklärte sein Büro auf Twitter.

Die Regierung in Tokio hatte mitgeteilt, dass Nordkorea sie über das Vorhaben informiert habe, zwischen dem 31. Mai und dem 11. Juni einen Satelliten per Rakete ins All zu transportieren. Japan setzte daraufhin seine Raketenabwehr in Alarmbereitschaft und kündigte an, jedes Projektil abzuschießen, das sein Territorium bedrohe.

Der japanische Kabinettschef Hirokazu Matsuno erklärte, ein Raketenstart durch Nordkorea betreffe die Sicherheit der japanischen Bürger – auch wenn er als Satellitenstart bezeichnet werde. Es bestehe die Möglichkeit, dass der Satellit das Territorium Japans überquere. Man gehe davon aus, dass Nordkorea die Rakete, die seinen Satelliten trägt, wie bereits beim Satellitenstart 2016 über die südwestliche Inselkette abfeuern werde, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums.

Auch Südkorea hat das Nachbarland Nordkorea vor einem geplanten Satellitenstart gewarnt. Sollte der Start tatsächlich erfolgen, werde Nordkorea einen Preis dafür zahlen und schmerzvolle Konsequenzen zu spüren bekommen, hieß es in einer Erklärung des südkoreanischen Außenministeriums in Seoul am Montag. Die Behörde warf dem weithin isolierten Nachbarn vor, einen illegalen Raketenstart zu planen. Das Land müsse den Plan sofort zurückziehen.

Reaktion Nordkoreas

Auf die Frage nach möglichen Verhandlungen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un antwortete Kishida, dass Tokio offen für Gespräche und er an "konkretem Fortschritt" interessiert sei.

Nordkoreanische Staatsmedien veröffentlichten derweil ein Statement des Vizeministers für auswärtige Angelegenheiten, Pak Sang Gil, das einen versöhnlichen Ansatz in den Beziehungen zu Japan zu befürworten scheint – eine ungewöhnliche Haltung für Pjöngjang.

Falls Japan es vermeide "von der Vergangenheit gefesselt zu sein und einen Weg für die Verbesserung der Beziehungen sucht, gibt es keinen Grund für die DPRK und Japan, sich nicht zu treffen", hieß es unter Verwendung der Abkürzung des offiziellen Namens Nordkoreas.

Vorherige Raketentests

Das atomar bewaffnete Nordkorea hat in den vergangenen Monaten eine Reihe von Raketen und Waffen getestet, darunter eine neue ballistische Interkontinentalrakete mit festem Treibstoff. Eigenen Angaben zufolge hat das weitgehend isolierte Land auch seinen ersten militärischen Spionagesatelliten fertiggestellt.

Staatschef Kim Jong-un habe im Mai eine militärische Satellitenanlage inspiziert, meldete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Er habe die letzten Vorbereitungen für einen Start genehmigt. Nordkorea hatte zuvor das Vorhaben Südkoreas, mit Japan und den USA Echtzeitdaten über nordkoreanische Raketenstarts auszutauschen, als "unheilvolle Maßnahmen" zur Verstärkung der militärischen Zusammenarbeit kritisiert.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen AFP, dpa und Reuters
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