Anwohner-Proteste Nepal versinkt im Müll
Anwohner einer Mülldeponie im südostasiatischen Nepal protestieren für ihre Umsiedlung in ein besseres Gebiet. In den Straßen der Hauptstadt häuft sich nun der Müll.
In Nepals Hauptstadt Kathmandu bleibt derzeit tonnenweise stinkender Müll liegen, weil die Anwohner einer großen Mülldeponie protestieren. Die Anwohner der Banchare Danda Deponie nördlich der Hauptstadt halten seit einigen Wochen Lastwägen auf, die Müll dorthin bringen wollen, wie örtliche Medien berichten.
So würden derzeit geschätzte elf Tonnen Müll von rund vier Millionen Menschen in den Straßen des Kathmandu-Tals liegenbleiben, die nicht abgeholt werden könnten, sagte ein Behördenmitarbeiter am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Sie bemühten sich um eine Lösung. Am Montag hätten sie beispielsweise mehrere Hundert Sicherheitskräfte als Begleitschutz für die Müllautos geschickt.
Anwohner: "Wir wollen ein würdevolles Leben"
Die Bewohner der strukturschwachen Gegend um die Mülldeponie sind arm und leiden unter dem Gestank sowie der Verschmutzung durch den vielen Müll, der nicht recylet wird. Sie fordern die Behörden mit ihrem Protest unter anderem dazu auf, sie in bessere Gebiete umzusiedeln sowie für mehr Jobs, bessere Straßen, Krankenhäuser und Müllentsorgung zu sorgen. Ein Anwohner, Shree Ram Dhungana, sagte: "Menschen in fast allen Haushalten werden wegen dieses Gestanks und der Verschmutzung krank. Wir wollen ein würdevolles Leben."
Die Proteste schaden der Beliebtheit des Bürgermeisters Balen Shah von Kathmandu. Er ist auch Hiphop-Sänger und gewann die Wahl als unabhängiger Kandidat. Die großen Parteien unterstützen den Protest der Mülldeponieanwohner.
- Nachrichtenagentur dpa