"So funktioniert das nicht" Umweltministerin Schulze will gegen EU-Agrarbeschlüsse vorgehen
Je größer der Betrieb, desto mehr Geld gibt es aus Brüssel: An dieser hoch umstrittenen Agrarpolitik will die EU im Wesentlichen festhalten. Doch jetzt formiert sich Widerstand gegen die jüngsten Beschlüsse.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) will zusammen mit den anderen Umweltministern der Europäischen Union gegen die von den EU-Agrarministern beschlossene Agrarreform vorgehen. Schulze sagte im ARD-"Morgenmagazin", die Agrarreform sei noch nicht das, was nötig sei, um die Umweltschutzpolitik voranzubringen. Deshalb wolle sie mit den anderen Umweltministern zusammen gegensteuern.
Schulze nannte die EU-Kommission als Institution, um noch etwas an der Agrarreform zu ändern. "So, wie die Landwirtschaft das jetzt gemacht hat, so funktioniert das nicht", sagte die Bundesumweltministerin.
Die EU-Landwirtschaftsminister und das EU-Parlament hatten vergangene Woche ihre Positionen zur Reform der Agrarpolitik beschlossen. Sie sprachen sich grundsätzlich für eine Beibehaltung des gegenwärtigen Systems aus, das vor allem auf flächenabhängigen Direktzahlungen für landwirtschaftliche Betriebe beruht. Die Mittel sollen aber mehr denn je an Umweltauflagen geknüpft werden. Umweltverbände hatten dies als bei weitem nicht ausreichend kritisiert.
- Nachrichtenagentur AFP