Sie rettete Hunderte Menschen Syrische Ärztin erhält Preis für Humanität von Europarat
Nach ihrem Studium sprang sie als Freiwillige ein und versorgte verwundete Kriegsopfer, später leitete sie sechs Jahre lang ein Krankenhaus in Damaskus: Nun ehrt der Europarat Amani Ballour für ihr Engagement.
Der Europarat zeichnet die syrische Kinderärztin Amani Ballour mit dem Raoul-Wallenberg-Preis für humanitäre Leistungen aus. Ballour werde für ihren persönlichen Mut, ihre Tapferkeit und ihr Engagement zur Rettung Hunderter Menschen im Syrienkrieg geehrt, teilte der Europarat am Mittwoch in Straßburg mit.
Die Ärztin hatte demnach von 2012 bis 2018 ein unterirdisches Krankenhaus in Ost-Ghouta geleitet und lebt derzeit als Flüchtling in der Türkei. Mit dem Preis der Staatengemeinschaft werden alle zwei Jahre außergewöhnliche humanitäre Bemühungen einer einzelnen Person, einer Gruppe oder einer Organisation ausgezeichnet.
Ballour führte ein Krankenhaus in Damaskus
Ballour sei ein leuchtendes Beispiel für Empathie, Tugend und Ehre, die auch unter den schlimmsten Umständen gedeihen könnten, inmitten von Krieg und Leiden, sagte Europarat-Generalsekretärin Marija Pejcinovic Buric. Ballour habe gerade erst die Universität abgeschlossen gehabt als sie als Freiwillige begann, Verwundeten zu helfen, so Pejcinovic Buric. Einige Jahre später habe sie ein Team von rund 100 Mitarbeitern in einem unterirdischen Krankenhaus in ihrer Heimatstadt in der Nähe der Hauptstadt Damaskus geleitet.
Die Auszeichnung wird seit 2014 vergeben. Sie ist mit 10.000 Euro dotiert. Der Preis ist nach dem schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg benannt, der 1944 in Budapest seinen Status dazu nutzte, Zehntausende Juden vor dem Holocaust zu retten. Der Preis sollte am Freitag im Europarat im französischen Straßburg überreicht werden.
- Nachrichtenagentur dpa