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Rettungsschiff "Eleonore": Deutschland nimmt einige Migranten auf


Deutschland nimmt Menschen auf
Staatsanwalt ermittelt gegen "Eleonore"-Kapitän

Von dpa
Aktualisiert am 03.09.2019Lesedauer: 2 Min.
Migranten verlassen das Rettungsschiff "Eleonor": Auch Deutschland wird einige der Menschen aufnehmen.Vergrößern des Bildes
Migranten verlassen das Rettungsschiff "Eleonor": Auch Deutschland wird einige der Menschen aufnehmen. (Quelle: Antonio Parrinello/Reuters-bilder)

Der deutsche Kapitän Reisch hatte wegen eines Gewittersturms Fakten geschaffen und Italien angelaufen. Die 104 geretteten Menschen der "Eleonore" werden auf fünf Länder verteilt. Nun droht Reisch ein Verfahren.

Die Staatsanwaltschaft von Ragusa ermittelt gegen den deutschen Kapitän Claus-Peter Reisch. Der Vorwurf gegen den Kapitän des Rettungsschiffs "Eleonor" lautet: Begünstigung der illegalen Einwanderung, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtet.

An Reisch selbst sei aber noch niemand herangetreten, sagte Axel Steier, Sprecher der Hilfsorganisation Mission Lifeline, die die Mission mit der "Eleonore" unterstützt.

Deutschland nimmt einige Menschen auf

Nach einwöchiger Blockade auf dem Mittelmeer gibt es für die Verteilung der 104 geretteten Menschen eine Lösung. Deutschland und vier weitere EU-Staaten nehmen sie auf. Auch Frankreich, Irland, Portugal und Luxemburg beteiligten sich, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission. Die Brüsseler Behörde hatte die Lösung in den vergangenen Tagen koordiniert. Nun organisiere man die Verteilung der Migranten von Italien aus, sagte die Sprecherin.

Dort hatte die "Eleonore" am Montag angelegt. Kapitän Reisch war zuvor trotz eines Verbots der italienischen Regierung in nationale Gewässer gefahren und hatte nach einem Gewittersturm in der Nacht den Notstand ausgerufen.

Noch keine Lösung für zweites Schiff

Für die rund 31 Menschen, die am Montag das ebenfalls tagelang blockierte Rettungsschiff "Mare Jonio" verlassen konnten, gibt es noch keine Lösung. Italienische Behörden haben das Schiff kurz nach seiner Ankunft im Hafen der Insel Lampedusa beschlagnahmt. Das teilte die italienische Hilfsorganisation Mediterranea Saving Humans mit.

Italien und Malta verweigern Rettungsschiffen mit Migranten an Bord immer wieder die Einfahrt in ihre Häfen. Sie machen zur Voraussetzung, dass andere EU-Staaten ihnen die Menschen abnehmen. Diese Zusage kommt meist erst nach mühsamen Gesprächen.


Deshalb mussten die Migranten zuletzt immer wieder wochenlang an Bord der Schiffe ausharren. Die fünf Staaten, die sich diesmal an einer Lösung beteiligen, hatten zuletzt jedes Mal Migranten aufgenommen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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