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Antonio Tajani empört mit Aussagen über Mussolini


Italiener Antonio Tajani
EU-Parlamentspräsident empört mit Aussagen über Mussolini

Von dpa
14.03.2019Lesedauer: 2 Min.
Antonio TajaniVergrößern des BildesAntonio Tajani: Der EU-Parlamentspräsident hat mit einer Bemerkung in einem Interview einen Skandal ausgelöst. (Quelle: ZUMA Press/imago-images-bilder)

Antonio Tajani soll sich in einem Interview positiv über Benito Mussolini geäußert haben. Während die Sozialdemokraten eine Erklärung fordern, spricht er von "Manipulation".

EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani hat mit einer Bemerkung über den faschistischen italienischen Diktator Benito Mussolini Empörung ausgelöst. Mussolini habe vor der Einführung der Rassengesetze und vor der Kriegserklärung "an die ganze Welt" auch "einige positive Dinge getan", sagte Tajani in einem Interview mit Radio24.

Mussolini war von 1922 bis 1943 an der Macht. Italien trat 1940 an der Seite der Nationalsozialisten von Adolf Hitler in den Zweiten Weltkrieg ein.

"Ich bin kein Faschist, ich war nie ein Faschist. Aber wenn wir ehrlich sein wollen, hat er Straßen, Brücken, Gebäude, Sportanlagen gebaut", sagte der Italiener Tajani, der zur konservativen Partei Forza Italia von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi gehört. "Wenn man ein historisches Urteil fällt, muss man objektiv sein."

Der Chef der Sozialdemokraten im EU-Parlament, Udo Bullmann, verlangte von Tajani "umgehend eine Erklärung". "Unglaubliche Zitate von Tajani über Mussolini: Wie kann der Präsident des Europäischen Parlaments den Charakter des Faschismus so verleugnen?", schrieb er auf Twitter.

Antonio Tajani spricht von Manipulation

Später twitterte Tajani, seine Aussagen seien manipuliert worden. "Ich bin entsetzt über die Manipulation meiner Äußerungen zum Faschismus. Ich bin immer ein überzeugter Antifaschist gewesen, ich erlaube niemandem, etwas anderes zu behaupten. Die faschistische Diktatur, Rassengesetze und Opfer sind das dunkelste Kapitel in der IT/EU Geschichte."

Kritiker werfen Italien seit langem mangelnde Aufarbeitung des Faschismus vor. Im ganzen Land kann man zum Beispiel noch Mussolini-Memorabilia kaufen. Und Berlusconi sagte 2013 am Holocaust-Gedenktag, dass Mussolini viele Dinge gut gemacht habe.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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