Suche wird fortgesetzt Rettungsschiff "Aquarius" rettet 141 Migranten
Nachdem die "Aquarius" schon einmal daran gehindert wurde, einen Hafen anzulaufen und die Flüchtlinge an Land zu lassen, hält die Besatzung des Schiffs an ihrem Vorhaben der Seenotrettung fest.
Das Rettungsschiff "Aquarius" hat 141 Migranten von zwei Holzbooten im Mittelmeer gerettet. Die Einsätze am Freitag waren die ersten für die Organisationen Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerranée nach der Abfahrt des Schiffs in Marseille vergangene Woche. Die Helfer kündigten auf Twitter an, zunächst weiter in der Rettungszone bleiben zu wollen, um Ausschau nach Booten zu halten. Bei der ersten Rettung nördlich vom libyschen Suwara waren 25 Migranten gerettet worden, wenig später 116 weitere. Die relevanten Behörden seien benachrichtigt worden.
Bei ihrer letzten Rettungsmission hatte die italienische Regierung die "Aquarius" daran gehindert, mit Hunderten Geretteten in einen Hafen des Landes einzulaufen. Tagelang war das Schiff im Meer blockiert und fuhr schließlich ins spanische Valencia. Ob eine ähnliche Hängepartie dieses Mal wieder droht, ist völlig ungewiss.
Libysche Küstenwache fängt mittlerweile viele Boote ab
Mittlerweile werden viele Bootsflüchtlinge schon von der libyschen Küstenwache in Hoheitsgewässern gerettet oder abgefangen und zurück in das Bürgerkriegsland geschickt. Die "Aquarius" kreuzt derzeit in einer Region, die Libyen kürzlich als eigene Such- und Rettungszone ausgerufen hatte und in der es für die Koordination von Rettungen zuständig ist. Die Seenotretter beklagten, dass die Libyer im Fall des Holzbootes Anfragen über Funk unbeantwortet gelassen und Anrufe erst nach mehreren Versuchen angenommen hätten.
- dpa-AFX