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Mittelmeer: Italien will Schiffe mit deutscher Besatzung beschlagnahmen


Fahrt unter falscher Flagge?
Italien will Schiffe deutscher Seenotretter beschlagnahmen

Von afp
Aktualisiert am 22.06.2018Lesedauer: 2 Min.
Migranten sitzen nach ihrer Rettung an Deck des Regensburger Rettungsschiffes Seefuchs: Die deutschen Seenotretter haben bei der Aktion im Mai 128 Migranten im Mittelmeer das Leben gerettet.Vergrößern des BildesMigranten sitzen nach ihrer Rettung an Deck des Regensburger Rettungsschiffes Seefuchs: Die deutschen Seenotretter haben bei der Aktion im Mai 128 Migranten im Mittelmeer das Leben gerettet. (Quelle: Matthias Petry/sea-eye.org/dpa/dpa-bilder)

Italiens Regierung verstärkt den Druck auf Seenotretter im Mittelmeer. Nun sollen zwei Schiffe mit deutscher Besatzung beschlagnahmt werden – sie seien "illegal" unter falscher Flagge gefahren. An Bord eines der Schiffe sind mehr als 200 Flüchtlinge.

Italien will zwei unter niederländischer Flagge fahrende Schiffe deutscher Flüchtlingshelfer im Mittelmeer beschlagnahmen, um deren Zugehörigkeit zu überprüfen. Die Schiffe "Lifeline" und "Seefuchs" der Organisation Lifeline würden dafür in einen Hafen gebracht, wie Italiens Verkehrsminister Danilo Toninelli von der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung am Donnerstag erklärte. Die Leben der mehr als 200 Flüchtlinge an Bord der "Lifeline" würden allerdings "gerettet" werden.

Zuvor hatte Innenminister Matteo Salvini von der rechtsgerichteten Lega den beiden Schiffen das Anlegen in italienischen Häfen untersagt. Die Schiffe seien nach Angaben der Regierung in Den Haag "illegitim und illegal" unter niederländischer Flagge gefahren, sagte Toninelli. Die Vertretung Den Haags bei der Europäischen Union erklärte im Kurzbotschaftendienst Twitter, die beiden Schiffe seien nicht in den niederländischen Registern verzeichnet.

Schon "Aquarius" durfte nicht in Italien anlegen


Laut Toninelli habe die Organisation internationales Recht gebrochen, als sie die 226 Flüchtlinge vor der Küste Libyens an Bord nahm: Die libysche Küstenwache habe auch eingegriffen.

Lifeline erklärte dagegen, der Einsatz habe in "internationalen Gewässern" stattgefunden. Die Organisation befürchtet nun für ihr Schiff ein vergleichbares Schicksal wie für das der "Aquarius". Die "Aquarius" war mit mehr als 600 Menschen an Bord zunächst von Italien abgewiesen worden. Erst nach einer längeren Irrfahrt konnten die Flüchtlinge am vergangenen Sonntag in Spanien an Land gehen.

Verwendete Quellen
  • dpa
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