Flüchtlinge in Seenot Italien will auch deutsches Rettungsschiff abweisen
Italien lässt zwei weitere Rettungsschiffe für Flüchtlinge nicht vor seiner Küste ankern. Das Land wolle nicht weiter "Komplize der illegalen Einwanderung" sein, erklärte Innenminister Salvini.
Italiens Innenminister Matteo Salvini will zwei weiteren Rettungsschiffen das Anlegen in italienischen Häfen verbieten. Während das Schiff "Aquarius" nun Richtung Spanien fahre, seien die beiden Schiffe "Seefuchs" und "Lifeline" noch vor der libyschen Küste, erklärte Salvini im Online-Netzwerk Facebook. Dort warteten sie "auf ihre Ladung von Menschen, die von den Schleppern zurückgelassen werden", fügte Salvini hinzu.
Salvini von der rechtspopulistische Lega-Partei, der zugleich Vizeregierungschef in Rom ist, erklärte, Italien wolle nicht länger "Komplize des Geschäfts mit der illegalen Einwanderung sein". Darum müssten sich die Schiffe der Hilfsorganisationen nun "andere Häfen" außerhalb Italiens suchen. Er habe diese Entscheidung "als Minister und als Vater zum Wohle aller" getroffen. Die "Seefuchs" ist ein Rettungsschiff der deutschen Hilfsorganisation Sea-Eye.
Sowohl Italien als auch Malta hatten sich geweigert, das Schiff "Aquarius" in ihren Häfen anlegen zu lassen. Die 629 Migranten waren am Samstag vergangener Woche bei verschiedenen Rettungsaktionen von SOS Méditerranée aufgenommen worden. Sie werden derzeit an Bord der "Aquarius" und zweier weiterer italienischer Schiffe nach Spanien gebracht, wo sie am Sonntag eintreffen sollen.
- afp