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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Neuwagen immer teurer Auto-Abo oder Kauf: Das ist jetzt günstiger
Kein Kauf, kein Ärger, alle Kosten fest im Blick: Das Auto-Abo boomt. Es sei obendrein günstiger, sagen seine Fürsprecher. Stimmt das?
Richtig einfach, richtig transparent – aber auch richtig günstig? Die Langzeitmiete ist auf dem Vormarsch: Allein 2021 wurden geschätzte 60.000 Auto-Abos abgeschlossen – nach 40.000 Abos im Vorjahr. Auch die Zahl der Anbieter schoss nach oben. Und die Preise? Wie schneiden die Kosten des Abos ab, wenn man sie mit dem Unterhalt des eigenen Autos vergleicht?
Auto-Abo schnell erklärt
Zum monatlichen Festpreis bekommen die Kunden einen Neuwagen inklusive Versicherung, Steuer und Werkstattkosten. Selbst die regelmäßigen Reifenwechsel sind teilweise im Preis enthalten. Nur die Spritkosten kommen noch hinzu – aber keine teuren Reparaturen, keine steigenden Versicherungsprämien. Hier finden Sie alle Vorzüge und Nachteile im Überblick.
Aus Sicht der Branche jedenfalls ist die Sache klar: Das Abo ist günstiger. "Insgesamt ist das ein sehr schlankes Produkt. Es fallen beispielsweise kaum Kosten für den Händler an, die beim normalen Neuwagenverkauf bei rund zehn Prozent liegen", sagt Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. Außerdem kaufen die Anbieter ihre Autos im Pool und dadurch deutlich günstiger ein als der Privatkunde. Auch Lagerfahrzeuge und junge Gebrauchte kommen im Abo zum Einsatz.
Aber wie sieht es für die Kunden aus?
Abo und Kauf im Kostenvergleich
Segment | Kleinwagen | Kompaktklasse | Mittelklasse |
---|---|---|---|
Modell | Renault Clio | BMW 118i | BMW 320i |
Listenpreis | 19.300 Euro | 39.660 Euro | 56.000 Euro |
Wertverlust pro Monat | 160 Euro | 330 Euro | 466 Euro |
Fixkosten pro Monat | 96 Euro | 107 Euro | 124 Euro |
Werkstattkosten pro Monat | 56 Euro | 58 Euro | 71 Euro |
Gesamtkosten pro Monat bei Kauf | 312 Euro | 495 Euro | 661 Euro |
Gesamtkosten pro Monat im Abo | 479,90 Euro | 554,90 Euro | 717,40 Euro |
Die Kosten für das Auto-Abo stammen vom Anbieter Vivelacar, die Unterhaltskosten beim Kauf berechnet der ADAC. Beim Kauf rechnete der Verkehrsclub mit einem Kaufpreis 15 Prozent unterhalb des Listenpreises, im Fall des E-Autos zog er die Umweltprämie vom Listenpreis ab. Hinzu kommen jeweils die Betriebskosten (Sprit, bei Diesel außerdem Adblue).
Die Modellrechnung zeigt ein klares Ergebnis: Bei fünf Jahren Haltedauer und 15.000 Kilometern pro Jahr (eine recht übliche Nutzung) hat das Auto-Abo im Kostenrennen keine Chance. Ob Kleinwagen, Mittelklasse oder SUV: Die Langzeitmiete ist teurer als der Kauf. Das Abo kann seine Vorteile nur auf anderen Gebieten ausspielen.
Segment | SUV | Elektroauto |
---|---|---|
Modell | Hyundai Tucson | Mazda MX-30 |
Listenpreis | 31.860 Euro | 35.640 Euro |
Wertverlust pro Monat | 265 Euro | 226 Euro |
Fixkosten pro Monat | 71 Euro | 99 Euro |
Werkstattkosten pro Monat | 170 Euro | 59 Euro |
Gesamtkosten pro Monat bei Kauf | 506 Euro | 384 Euro |
Gesamtkosten pro Monat im Abo | 664,90 Euro | 654,90 Euro |
Eine weitere Modellrechnung zeigt nämlich: Bei kurzen Laufzeiten schneidet das Abo deutlich besser ab. Wer beispielsweise das Auto nur ein Jahr lang nutzen will, fährt mit dem Abo häufig günstiger als bei Kauf oder Leasing.
Und ganz besonders für eine Gruppe von Autofahrern ist das Abo interessant: für junge Einsteiger. "Für Führerschein-Neulinge sind die Versicherungsprämien in der Regel sehr hoch und ein neues Auto praktisch unbezahlbar", sagt Dudenhöffer. Leasing und Finanzierung sind häufig erst ab 21 Jahren möglich. Dagegen ist das Abo ein schneller Weg hinein in die Mobilität.
- Nachrichtenagentur dpa
- computerbild.de: "Auto-Abo: Die Mietalternative - Anbieter, Angebote und Preise"
- Nachrichtenagentur SP-X
- Eigene Recherche