Bußgeld droht Wie lange Sie auf der Mittelspur fahren dürfen
Die Mittelspur der Autobahn: Um sie dreht sich nicht nur Ärger – sondern auch ein Irrtum. Und der hat schon manchem Autofahrer ein Bußgeld eingebracht.
Es ist eine Situation, die viele Autofahrer in Rage bringt: Ein Wagen fährt auf der Autobahn dauerhaft auf der Mittelspur, ohne andere Fahrzeuge zu überholen. Die meisten Autofahrer glauben, dass sie nach dem Überholen auf einer dreispurigen Autobahn schnell wieder auf die rechte Spur fahren müssen. Das stimmt aber nicht unbedingt.
Grundsätzlich gilt Rechtsfahrgebot
Zwar gilt auf deutschen Straßen das Rechtsfahrgebot: "Es ist möglichst weit rechts zu fahren, nicht nur bei Gegenverkehr, beim Überholen, an Kuppen, in Kurven oder bei Unübersichtlichkeit", heißt es in der Straßenverkehrsordnung. Auf drei- und vierspurigen Autobahnen ist die Situation aber etwas anders.
Ausnahme bei mehrspurigen Autobahnen
Dort dürfen Autofahrer die mittlere Spur "durchgängig befahren", wenn nur "hin und wieder" rechts davon ein Fahrzeug fährt, sagt das Gesetz. Ein Freibrief zum Schleichen auf der Mittelspur ist die Vorschrift aber nicht. Ist die Autobahn auf dem rechten Fahrstreifen leer, müssen die Fahrer von der Mittelspur auf die rechte Spur wechseln.
Fehler kann Geldbuße einbringen
Wer stattdessen auf der Autobahn grundlos permanent die Mittelspur befährt, bringt sich selbst und andere in Gefahr. Deshalb kann die Polizei durchgreifen: Werden andere Autofahrer dadurch behindert, riskieren Sie ein Bußgeld in Höhe von 80 Euro und einen Punkt in Flensburg.
Worin besteht die Gefahr?
Riskant ist dabei etwa, dass die nachfolgenden Autos unter Umständen gleich mehrere Spuren wechseln müssen, um zu überholen. "Dazu muss ich immer links am Vordermann vorbeifahren", sagt Herbert Engelmohr vom Autoclub AvD.
Der TÜV Nord rät grundsätzlich dazu, auf leeren Autobahnen rechts zu fahren und nicht zu früh zum Überholen auszuscheren.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn