Mancher wird staunen Hier erfahren Sie es: Sind Sie wirklich ein guter Autofahrer?
Beinahe jeder Autofahrer hält sich für einen Experten am Steuer. Aber stimmt das auch? Der ADAC deckt typische Fahrfehler auf und zeigt, woran man einen wirklich guten Autofahrer erkennt. Gehören Sie dazu?
Die meisten Deutschen glauben, sie seien gute Autofahrer. Doch wie gut sind wir wirklich? Der ADAC zeigt, wie groß die Lücke zwischen Selbstwahrnehmung und Realität ist – und wo sich viele selbst täuschen.
Selbstbild und Realität: Die Diskrepanz
82 Prozent der Autofahrer halten sich für gute oder sehr gute Autofahrer. Doch während vorausschauendes Fahren und Rücksichtnahme als zentrale Eigenschaften gelten, räumen viele ein, regelmäßig Fehler zu machen. Fast jeder zweite Autofahrer überschreitet gelegentlich das Tempolimit, ein Drittel hält nicht immer den empfohlenen Abstand ein und ebenso viele essen oder trinken während der Fahrt. Besonders alarmierend: 16 Prozent der Autofahrer – bei den unter 29-Jährigen sind es sogar 35 Prozent – nutzen ihr Handy am Steuer. Das Bild vom guten Autofahrer gerät hier ins Wanken.
Typische Fehler, die viele machen
Was machen die Deutschen am häufigsten falsch? Der häufigste Fehler ist zu schnelles Fahren. Das geben fast 50 Prozent der Befragten zu. Ein weiteres Problem: Der Sicherheitsabstand zum Vordermann wird oft nicht eingehalten – gefährlich vor allem bei plötzlichen Bremsmanövern. Und nicht zuletzt: Ablenkung durch Essen, Trinken oder das Handy. Diese Fehler werden gemacht, obwohl die Gefahren bekannt sind.
Das macht gute Fahrer aus
Stärke | Zustimmung |
---|---|
Vorausschauendes Fahren | 89 Prozent |
Frühzeitiges Erkennen von Risiken | 83 Prozent |
Rücksichtnahme gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern | 81 Prozent |
Unsicherheit im Verkehr
Ein weiteres Problem: Viele Autofahrer empfinden Unsicherheit in bestimmten Fahrsituationen. 77 Prozent der Befragten fühlen sich bei Glatteis unsicher, 75 Prozent bei schlechter Sicht und 66 Prozent bei Regen oder Schnee. Interessant ist auch der Unterschied zwischen Stadt- und Autobahnverkehr: 52 Prozent empfinden den Stadtverkehr als stressiger. Bei schwierigen Witterungsbedingungen nimmt die Unsicherheit nochmals zu.
Das machen viele Fahrer falsch
Schwäche | Befragte mit diesem Verhalten |
---|---|
Geschwindigkeitsüberschreitungen | 47 Prozent |
Geringer Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug | 33 Prozent |
Ablenkung während der Fahrt (Handy, Essen, Trinken) | 16 Prozent (35 Prozent bei unter 29-Jährigen) |
Unsicherheit bei schwierigen Fahrsituationen | 77 Prozent bei Glätte, 75 Prozent bei schlechter Sicht, 66 Prozent bei Regen oder Schnee |
Selbstüberschätzung kann gefährlich werden
Viele Autofahrer glauben, alles im Griff zu haben, und genau darin liegt die Gefahr: Selbstüberschätzung führt oft zu riskantem Verhalten wie zu schnellem Fahren, zu geringem Abstand oder zu Ablenkung durch das Handy. Wer ein besserer Fahrer werden will, sollte seinen Fahrstil kritisch hinterfragen, vorausschauend fahren und Ablenkungen vermeiden.
Fahrsicherheitstrainings und moderne Technologien wie Fahrerassistenzsysteme oder Telematik-Tarife (Versicherungstarife, die das Fahrverhalten mittels GPS und Sensoren aufzeichnen und sicheres Fahren belohnen) können zusätzlich helfen, das eigene Verhalten zu analysieren und zu verbessern. Denn wahre Könner am Steuer zeichnen sich nicht durch Schnelligkeit, sondern durch Umsicht und Rücksichtnahme aus.
- presse.adac.de: Umfrage: Fast alle halten sich für gute Autofahrer