Was Experten dringend empfehlen So können Senioren ihre Fähigkeiten hinterm Steuer testen
Senioren verursachen drei Viertel aller Unfälle, an denen sie beteiligt sind – ein Rekordwert. Rückmeldefahrten können helfen, die Fähigkeiten zu überprüfen und zu verbessern.
Die Leistungsfähigkeit älterer Autofahrer kann im Laufe der Zeit nachlassen, was aber nicht zwangsläufig bedeutet, dass sie nicht mehr fahrtüchtig sind. Angesichts der steigenden Zahl älterer Verkehrsteilnehmer und der Tatsache, dass Senioren bereits heute an vielen Unfällen beteiligt sind, wird die Frage nach der Fahrtauglichkeit im Alter immer relevanter.
Senioren verursachen einen Großteil der Unfälle
Experten weisen darauf hin, dass Senioren drei Viertel aller Unfälle verursachen, in die sie verwickelt sind. Dieser Anteil liegt sogar noch höher als in der Altersgruppe der 18- bis 21-Jährigen. Zwar sind die absoluten Unfallzahlen noch nicht alarmierend. Allerdings gehen die Experten davon aus, dass die Zahl älterer Fahrer auf den Straßen weiter zunehmen wird.
Rückmeldefahrten als Lösung
Um die Fahrtauglichkeit älterer Autofahrer zu überprüfen, gibt es sogenannte Rückmeldefahrten (ab ca. 75 Euro). Dabei handelt es sich um begleitete Fahrten von 45 bis 60 Minuten, bei denen Senioren mit einem Verkehrspsychologen im normalen Straßenverkehr unterwegs sind. Ziel ist es, den über 75-Jährigen eine Rückmeldung zu geben, wie fit sie im Straßenverkehr sind und was sie eventuell noch verbessern können. Denn vor allem in komplexen Verkehrssituationen bekommen ältere Autofahrer mitunter Probleme. So nehmen Kreuzungsunfälle mit zunehmendem Alter zu, Überhol- und Geschwindigkeitsunfälle dagegen ab.
Warum medizinische Untersuchungen nicht ausreichen
Experten sind der Meinung, dass rein medizinische Untersuchungen, wie sie in einigen Nachbarländern durchgeführt werden, nicht ausreichen, um die Fahrtauglichkeit älterer Fahrer zu bewerten. Vor allem gehe es darum, kognitive Fähigkeiten zu überprüfen, wie die Wahrnehmung von Signalen aus der Umwelt und deren Verarbeitung.
Wer mithilfe einer solchen Rückmeldefahrt seine Fähigkeiten überprüfen will, kann sich an Fahrschulen, Verkehrswacht und Verkehrsclubs wenden. Die Sorge, dass im Anschluss der Führerschein abgenommen wird, ist übrigens vollkommen unbegründet: Die Fahrlehrer sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Das Ergebnis der Fahrt bleibt somit ohne Konsequenzen. Vielleicht führt es aber zu einer wichtigen Erkenntnis.
- Nachrichtenagentur dpa