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Die schönsten Jachten der Welt


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Die schönsten Jachten der Welt

Christian Sauer - wanted.de

Aktualisiert am 21.09.2015Lesedauer: 4 Min.
Traumhafte Yachten vor MonacoVergrößern des Bildes
Traumhafte Yachten vor Monaco (Quelle: Klaus Jordan / Perini Navi)
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Jetzt geht die Jacht-Saison wieder los. wanted.de-Autor Christian Sauer hat sich umgeschaut - und Angebote für Millionen entdeckt.

Leinen los zum Törn auf einigen der größten, schönsten und teuersten Privatjachten der Welt. Langsam füllt sich der Hafen zur neuen Saison, der im Sommer stets überlaufen ist und zur Monaco Yacht Show Ende September seine Hochsaison findet.

Ein Boot für 75 Millionen

Wir starten unsere Tour auf der "Athena", dem heimlichen Star der vorigen Monaco Yacht Show. Die Athena war bis zum Stapellauf der "Maltese Falcon" die größte private Segeljacht der Welt.

Der 90 Meter lange Dreimaster ist nicht nur einer der wenigen privaten Großsegler, sondern steht erstmals zum Verkauf. Ihr bisheriger Eigner, der Software-Mogul James Clark, der sich zukünftig mehr dem Regatta-Segeln widmen will, ließ sie vor zehn Jahren auf der niederländischen Werft Royal Huisman bauen und nutzte sie intensiv. Davon ist an Bord aber keine Spur, denn die 20-köpfige Crew pflegt sie mit Hingabe. >>

Und so strahlt das klassische Interieur mit feinstem Holz wie am Tag des Stapellaufs. Maximal zehn Gäste können das großzügige Platzangebot und den Luxus genießen, den sonst nur Motorjachten bieten.

Das hat natürlich seinen Preis: rund 500.000 Dollar pro Woche oder als Investition 75 Millionen Dollar für die derzeit teuerste, zum Verkauf stehende Segeljacht. Wer es sich traut, kann dann auch mit dem "Krähennest" am Mast hinauf fahren und den Ausblick auf die klassische Schönheit genießen.

Von dort oben wirkt selbst die nagelneue "Equanimity" klein, obwohl ihr mit 91,50 Meter dieses Jahr der Titel der längsten Jacht der Show gebührt. Ebenfalls in den Niederlanden, nämlich bei der Oceanco-Werft gebaut, wünschte ihr chinesischer Eigner keine Presse und somit auch keine Fotos ihres asiatisch inspirierten Innendesigns. Schade, aber dann besuchen wir stattdessen eine "alte Bekannte". Auf uns wartete die Solandge von Lürssen. >>

Nachdem wir - wie bei allen Jachten üblich - unsere Schuhe an Land lassen und die Gangway erklimmen, empfängt uns der 85-Meter-Neubau mit spektakulären Features und einem opulenten Materialmix zum Beispiel aus Marmor und Murano-Glas. Unser Rundgang führt uns vom klinisch sauberen Maschinenraum, über das Crewdeck mit Kino, durch die luxuriösen Kabinen und Salons hinauf zur Brücke sowie zum Sonnendeck. Während sich der Whirlpool nachts zur Open-Air-Disko mit DJ-Pult verwandelt und das Gym mit zahlreichen Fitness-Geräten aufwartet, lässt sich in der Sauna, im Dampfbad, bei der Massage und dem Friseur entspannen. Wie bei Kreuzfahrtschiffen, die während der Yacht Show ebenfalls in oder vor Monaco festmachen, spielt Wellness an Bord der großen Jachten eine zunehmend wichtigere Rolle.

Schon der Shuttle ist edel

So auch bei der "Grace E" von Perini Navi / Picchiotti, die als nächstes auf unserem Plan steht. Um den zeitraubenden Fußweg um den Hafen herum zu sparen, nehmen wir eines der Shuttleboote. Auch bei Tendern wird immer mehr auf Luxus und Stil gesetzt. Statt kleiner Schlauchboote kommen schicke Runabouts im Stil der Riva Aquarama zum Einsatz. Wir setzen mit einer 750 Portofino der Schweizer Familienwerft Boesch über und selbst bei langsamer Geschwindigkeit im Hafen bereitet das 7,50 Meter lange Holzboot mit zwei V8-Verbrennungs- oder zwei Elektro-Motoren viel Spaß.

Doch die Fahrt ist viel zu schnell vorbei, als wir bei der 73-Meter-Jacht "Grace E" ankommen. Ihr Interieur verbreitet sich eine völlig andere Atmosphäre als auf der Solandge. Moderner, aber zugleich einladender Minimalismus kennzeichnet die von außen sehr schlank wirkende Jacht, die ebenfalls über ein umfangreiches Wellness-Angebot verfügt. Den Antrieb übernehmen zwei, komplett drehbare Antriebsgondeln. Uns wundert, dass noch nicht mehr Jachten diesen Azipod-Antrieb einsetzen, der bei Kreuzfahrtschiffen bereits Standard geworden ist und spürbare Vorteile in Sachen Effizienz sowie Komfort bietet. Die Experten der Werften darauf angesprochen, nennen einen für uns überraschenden Grund: den hohen Preis. >>

Kaum vorstellbar, dass Multimillionäre und Milliardäre zum Teil weit mehr als 100 Millionen Euro für eine neue Jacht ausgeben und dann an den Antriebsgondeln sparen. Umso erfreulicher, dass das Bremer Familienunternehmen Drettmann eine neue Serie robuster Explorer-Jachten mit genau diesem Antrieb aufgelegt hat. Das erste 24-Meter-Modell ist bereits im Bau und wird weniger als zehn Millionen Euro kosten. Wie bereits die Vorgänger der Bandido-Reihe sollen die Drettmann Explorer "Superjachten im Mini-Format" und für weite Fahrten gerüstet sein. Es ist interessant zu sehen, wie Features der größeren Schiffe den Weg auf und in kleinere Exemplare finden und dass Serien-Werften wie Princess, Riva oder Sunseeker immer größer bauen.

Das Flaggschiff der letzt genannten Werft, die "Blush" misst stolze 47 Meter und gehört dem ehemaligen Formel-1-Teambesitzer Eddie Jordan. Ihn haben wir zwar nicht getroffen, aber er bringt sein Schiff bestimmt bald wieder mit nach Monaco. Ahoi!

Impressionen von den schwimmenden Schönheiten sehen Sie in unserer detaillierten Fotoshow.

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