Auto RUF Rt 12 R: Rennstreckentauglich
Mit dem RUF Rt 12 R haben die Tuning Spezialisten aus Pfaffenhausen ihr S-Modell noch einmal auf Diät gesetzt und präsentieren den Porsche-Fans einen Rennwagen für die Rennstrecke, der auch auf der Straße eine gute Figur macht.
War der RUF Rt 12 S ein Alltagssportler, mit dem man sich auch auf der Rennstrecke sehen lassen konnte, besitzt die Zielgruppe für den RUF Rt 12 R andere Vorzeichen: Sie wollen auf die Rennstrecke, aber für den Weg dorthin nicht extra umsteigen und womöglich ihren schnellen Flitzer auf einem Hänger transportieren. Mission gelungen, muss man sagen, denn die hohen Anforderungen haben die Porsche-Experten in Sachen Tuning mit Bravour umgesetzt. So mancher Kunde wird eben nie "satt" – also musste eben der RUF-Porsche auf Diät. Über 100 Kilogramm hat er gegenüber seinem ohnehin schon sportlichen Bruder, dem S-Modell, abgespeckt. Möglich wurde dies durch leichte Verbundwerkstoffe wie Kohlefaser, die bei Frontschürze, Dach, Heckflügel und Fronthaube zum Einsatz kamen. Sogar bei den Außenspiegeln konnte man dem RUF Rt 12 R noch das eine oder andere Gramm entlocken. Vom ohnehin kaum wahrnehmbaren Hüftgold des S-Modells ist nur noch das Gold geblieben – und zwar in Form einer neuen Lackierung namens "Nationalgold". Diese mag man mögen oder nicht – was sich unter der auffälligen Lackierung verbirgt, kann sich jedenfalls sehen lassen, denn auch hier hat RUF noch einmal kräftig nachgebessert.
Unter der Motorhaube preschen nun 730 unbändige Pferdestärken nach vorn, im S-Modell waren es noch 685. um dies festzustellen, müssen Sie das Gaspedal noch nicht einmal durchgedrückt haben, denn bereits im Standgas frohlockt der 3,8-Liter-Biturbo-Motor mit sechs Zylindern mit einem knackigen und prallen Sound. Wenn Sie den Pferden im Heck des Supersportlers feuer geben, sorgen 940 Newtonmeter Drehmoment für eine brachial anmutende Beschleunigung, die Sie als Fahrer unmittelbar in die Sportledersitze drücken. Wer in einem solchen Moment noch einen Blick zur Seite werfen kann, wird vielleicht nicht mehr als Schlieren der umgebenden Landschaft erkennen. Offiziell endet der Geschwindigkeitsrausch des RUF Rt 12 R erst bei glücklicherweise nicht verbotenen 370 Stundenkilometern. In diesen Sphären können Sie sich als Fahrer glücklich schätzen, dass die Pfaffenhausener größten Wert auf stabiles Fahrverhalten gesetzt haben. Gedankt sei der ausgeklügelten Aerodynamik und dem gut abgestimmten Fahrwerk. Übrigens haben Sie die Wahl, ob Sie die unbändige Kraft des Modellathleten allein auf die hinteren oder auf alle vier Räder übertragen möchten.
RUF Rt 12 R: Auf der Rennstrecke zu Hause
So viel Power lässt sich in der Regel im Alltagsverkehr kaum abrufen. So ist die Rennstrecke wohl das wahre Zuhause des RUF Rt 12 R. Hier können Sie sich dann auch in rekorverdächtigen 3,1 Sekunden auf Tempo 100 katapultieren lassen, woraufhin Sie nach weiteren 6,4 Sekunden bereits die 200er-Marke durchbrechen. Der mächtige Heckspoiler sorgt hierbei für ausreichend Abtrieb. Dass den Kunden dies gefällt, zeigt die unerwartet hohe Nachfrage. War der RUF Rt 12 R zunächst als limitiertes Sondermodell mit drei Exemplaren geplant, entschieden sich die Porsche-Tuner schließlich doch dazu, eine etwas größere Stückzahl zu produzieren. Der Kunde ist schließlich König. Und wenn dieser dazu bereit ist, mehr als 330.000 Euro zu bezahlen, lässt man sich verständlicherweise nicht zweimal bitten. Und es wäre auch zu schade, wenn dieses Leichtbaumodell nur drei glücklichen Piloten in die Hände fiele. Es bleibt abzuwarten, welchen Clou sich die Tuning-Profis von RUF als nächstes ausdenken. Der RUF Rt 12 R hat die Messlatte für seine Nachfolger jedenfalls sehr hochgesetzt.