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Elektroautos im Check: Was sie können, was sie kosten


Das Angebot im Überblick
Elektroautos: Was sie können, was sie kosten

t-online, SP-X

28.05.2021Lesedauer: 4 Min.
Dacia Spring: Er ist das günstigste unter den Elektroautos.Vergrößern des Bildes
Dacia Spring: Er ist das günstigste unter den Elektroautos. (Quelle: Hersteller-bilder)

Mehr als 100 verschiedene Elektroautos gibt es bereits – mit ganz eigenen Stärken und Schwächen. Und nicht in jedem Segment ist die Auswahl groß. Worauf sollte man achten? Der große Stromer-Check.

Vom günstigen Dacia Spring hin zum teuren Porsche Taycan – das Angebot an E-Autos wird immer größer und vielfältiger. Selbst erste Kleinbusse und Hochdachkombis fahren inzwischen abgasfrei. In anderen Segmenten hingegen ist der Elektromotor bislang überhaupt nicht vertreten.

Welche Antriebe gibt es? Was kosten sie? Welche Reichweiten sind derzeit möglich? Der große Überblick.

Welche Arten von Elektroautos gibt es?

Zunächst denkt man natürlich an batteriebetriebene Autos, die ausschließlich über einen elektrischen Antrieb verfügen. Häufig werden auch Brennstoffzellenautos hinzugezählt, die ihren Strom nicht komplett in einer Batterie mit sich führen, sondern ihn während der Fahrt aus der Reaktion von Wasser- mit Sauerstoff selbst erzeugen. Allerdings gibt es bis heute so gut wie keine Autos mit Brennstoffzellenantrieb. Den Grund dafür erfahren Sie hier.

Plug-in-Hybride werden in der Regel nicht als E-Auto betrachtet, da in ihnen auch ein Verbrennungsmotor steckt, mit dem erfahrungsgemäß zudem der allergrößte Teil der Wege zurückgelegt wird. Unter anderem deshalb steht der Antrieb immer wieder in der Kritik.

In welchen Segmenten gibt es den E-Antrieb?

Wie auf dem Gesamtmarkt ist auch bei den Stromern das SUV besonders im Trend. Sein Vorteil: Die großen Batterien passen sehr gut in den dicken Unterboden der geräumigen Autos. Auch deshalb ist hier das Angebot recht groß. Viel Auswahl gibt es auch unter den Kleinwagen, die häufig in Städten unterwegs sind. Die Reichweite der Autos spielt hier eine weniger große Rolle als bei langen Fahrten übers Land.

Wobei es auch große – und häufig teure – Reiselimousinen mit Elektroantrieben gibt: Tesla S und E, Porsche Taycan, Audi E-Tron GT und Mercedes EQS beispielsweise. Klein ist das Angebot hingegen noch in der Golf-Klasse. Mit VW ID.3 und Nissan Leaf gibt es aber zwei sehr gefragte Modelle.

In welchen Segmenten gibt es keinen E-Antrieb?

Die erfolgreichen Segmente werden zuerst elektrifiziert, die weniger populären sind – wenn überhaupt – später dran. Aktuell nicht zu haben ist beispielsweise ein Cabrio-Modell mit Batterie. Und auch unter den Vans und anderen typischen Familienautos ist unterhalb von Kleinbussen wie Peugeot E-Traveller, Citroen E-Spacetourer und Opel Zafira-e oder Hochdachkombis wie dem Renault Kangoo Electric wenig zu finden. Dünn ist das Angebot zudem bei den Kombis.

In welcher Preisspanne liegen die E-Autos?

Die bisher geltenden Kriterien (etwa Segment, Größe, Stärke und Hersteller) bestimmen den Preis eines E-Autos weniger stark. Wichtig hingegen ist die Akku-Kapazität, denn die Batterie ist die teuerste Komponente des Stromers. So kann ein reichweitenstarker Kleinwagen im Einzelfall deutlich teurer sein als ein Kompaktauto mit Mini-Batterie.

Am unteren Ende der Preisskala findet sich aktuell der Mini-Crossover Dacia Spring für 20.500 Euro, von denen nach Abzug des Umweltbonus noch 10.920 Euro übrigbleiben. Darüber liegt ein großes Mittelfeld, das sich nicht zuletzt an den Umweltbonus-Preislimits orientiert. Die volle Förderung gibt es nur bis 40.000 Euro netto (47.600 Euro brutto), einen Abschlag gibt es bis 60.000 Euro (71.400 Euro). Einige Modelle stoßen aber auch über diese Grenze. Teuerstes Großserien-Modell ist aktuell der Porsche Taycan Turbo S Cross Turismo für 187.764 Euro.

Ist ein E-Auto teurer als ein Verbrenner?

Beim Kauf gleicht die Prämie den Aufpreis für die E-Mobilität aktuell einigermaßen aus. Als Beispiel der Opel Corsa-e: Die Strom-Variante mit 136 PS kostet ab 30.000 Euro (nach Abzug der Prämie rund 20.300 Euro). Dafür gibt es auch ein Verbrenner-Modell mit 100 PS, Achtgangautomatik und ordentlicher "Edition-Ausstattung. Vom billigsten Corsa (14.600 Euro für das 75-PS-Modell) sind beide weit entfernt.

Welche Reichweiten sind möglich?

Die größte Reichweite bietet derzeit das Topmodell "Plaid+" des Tesla Model S mit – nach vorläufigen Berechnungen – 837 Kilometern. Die Auslieferungen in Deutschland sollen allerdings erst 2022 starten, mit knapp 150.000 Euro ist die Limousine zudem entsprechend teuer. Bis dahin dürfte der Mercedes EQS mit 770 Kilometern die Nase vorn haben – allerdings ist auch er im teuren Luxus-Segment angesiedelt.

In den unteren Preisklassen, wo es einen Umweltbonus gibt, finden sich Werte von 400 bis mehr als 500 Kilometer. Der VW ID.3 Pure (31.500 Euro/21.925 Euro inklusive Prämie) kommt 351 Kilometer weit. Das reicht für den Alltag locker aus, für längere Ausflüge oder Urlaubsreisen ist dann aber Planung angesagt.

Welche Reichweite ist nötig?

Weil viel Reichweite auch viel Geld kostet, ist Abwägung ratsam. Zum einen spielt die täglich zu fahrende Distanz eine Rolle, zum anderen die individuellen Lademöglichkeiten. Wer beispielsweise eine Ladestation in der Garage hat, dürfte auch mit einem kleineren Akku auskommen. Stehen wiederum regelmäßig lange Strecken an, sollten Sie zudem auf die Ladeleistung an der DC-Säule achten.

Bei hoher Leistung lässt sich während eines 10-minütigen Tankstopps im Idealfall genug Strom für mehr als 100 Kilometer Fahrt nachladen. Am schnellsten zapfen aktuell die 800-Volt-Modelle Porsche Taycan (bis zu 270 kW) und Hyundai Ioniq5 (bis 225 kW) sowie die Modelle von Tesla (bis 250 kW). Der Großteil des Angebots liegt allerdings bei Werten um die 100 kW.

Wie viel Strom verbraucht ein E-Auto?

Der Verbrauch hängt beim Elektroauto noch stärker als sonst von Fahrweise und allgemeinen Umständen ab. Vor allem schnelle Autobahnfahrten, niedrige Temperaturen und eine intensive Innenraum-Klimatisierung können einen großen Unterschied ausmachen. Generell sind natürlich Klein- und Kleinstwagen mit Werten zwischen 11 und 14 kWh pro 100 Kilometer aktuell die sparsamsten Modelle.

Das Mittelfeld liegt zwischen 15 und 20 kWh, den höchsten Normwert hat aktuell der Kleinbus Mercedes EQV300 mit 25,4 kWh. Um die Stromkosten zu überschlagen, rechnen Sie mit rund 30 Cent pro Kilowattstunde rechnen – allerdings nur, wenn Sie zu Hause oder an günstigen öffentlichen Normallade-Säulen tanken. Am Schnelllader liegen die Preise höher.

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Muss ich beim Kauf auf den Stecker achten?

Aktuelle Stromer der großen Hersteller sind in Europa mit einem Typ-2-Anschluss ausgestattet. Dort hinein passt der sogenannte Mennekes-Stecker, der für das Laden an der heimischen Wallbox und an öffentlichen AC-Säulen gedacht ist. Zum Lieferumfang eines E-Autos zählt in der Regel auch ein Notladekabel, das in die normale Schuko-Haushalts-Steckdose passt.

Ein klein wenig komplizierter sieht es beim Schnellladen aus: Hier konkurrieren zwei Systeme – der CCS- oder Combo-Stecker (Europa-Standard) und der Chademo-Stecker einiger japanischer Modelle. Langfristig dürfte deren Rolle immer unbedeutender werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur SP-X
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