Ministerium nimmt Stellung Dürfen Energieanbieter E-Autos den Strom abdrehen?
Weil immer mehr unterwegs sind, befürchten die Energieunternehmen eine Überlastung der Netze – und erwägen den Ladesäulen den Strom abzustellen. Jetzt schaltet sich Wirtschaftsminister Peter Altmaier in den Konflikt ein.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) plant in den kommenden Tagen einen Vorschlag zum Laden von E-Autos machen. Er wolle diesbezüglich sowohl mit den Fahrzeugherstellern als auch mit den Netzbetreibern sprechen und anschließend ein Konzept vorlegen, der für alle Beteiligten akzeptabel sei, teilte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums (BMWi) am Sonntag mit.
Hintergrund ist ein Bericht der "Welt am Sonntag" über einen Gesetzentwurf des Ministeriums, der vorsieht, dass Energieanbieter Elektroautos den Strom abdrehen dürften, wenn zu viel davon verbraucht werde.
"Keine Billigung des Ministers gefunden"
Die Sprecherin erklärte dazu: "Es handelt sich um einen Entwurf der Arbeitsebene, der nicht die Billigung des Ministers gefunden hat und deshalb bereits am vergangenen Freitag zurückgezogen und von der Homepage des BMWi heruntergenommen wurde." Altmaier lege größten Wert darauf, dass der Hochlauf der Elektromobilität schnell und für alle Beteiligten verlässlich erfolge.
In Deutschland steigt dank staatlicher Förderung und größerer Auswahl zwar der Absatz von Elektroautos. Skepsis herrscht einer Studie zufolge aber immer noch vor. Gründe für die Vorbehalte sind demnach fehlende Ladestationen, eine geringe Reichweite, hohe Preise und Zweifel an der Umweltfreundlichkeit.
- Nachrichtenagentur Reuters
- Welt: "Wirtschaftsministerium plant Zwangs-Ladepausen für Elektroautos"