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Mit dem E-Auto in den Urlaub: Das ist wichtig, wenn Sie auf Reisen gehen


Mit dem E-Auto in den Urlaub
Vorsicht bei E-Auto-Reisen

Von t-online, ccn

Aktualisiert am 19.07.2024Lesedauer: 4 Min.
imago images 0373361300Vergrößern des BildesStromtanken auf Rügen: In vielen Urlaubsregionen ist die Zahl der Lademöglichkeiten in den vergangenen Jahren stark angestiegen. (Quelle: IMAGO/Jens Koehler/imago)

E-Autos bieten mittlerweile vernünftige Reichweiten. Was Sie bedenken sollten, wenn Sie mit einem Stromer auf eine längere Tour gehen wollen.

Kurz zusammengefasst

  • Lademöglichkeit bei Unterkunft buchen, Ladevorgänge planen und alternative Lademöglichkeiten im Voraus recherchieren.
  • Stoßzeiten vermeiden, schöne Ladeorte suchen, Verbrauch realistisch einschätzen und Bezahlmöglichkeiten prüfen.
  • Gewicht reduzieren und generelle Vorbereitungen für längere Touren nicht vergessen.

Noch vor einigen Jahren war die Urlaubsfahrt mit dem E-Auto aufgrund kleiner Reichweiten und mangelnder Ladeinfrastruktur ein Wagnis. Mittlerweile sind E-Autos mit Reichweiten von mehr als 300 Kilometern pro Akkuladung keine Seltenheit mehr, und Schnellladen ist bei den meisten Modellen eine Standardoption. Urlaub mit dem E-Auto ist daher kein Problem – wenn Sie ein paar Dinge beachten.

Unterkunft mit Lademöglichkeit buchen

Wenn Sie Ihr Elektroauto direkt an Ihrer Unterkunft aufladen können, ersparen Sie sich viel Stress und Planung. Auto am Abend anstöpseln, über Nacht laden lassen – bereit für die nächste Fahrt.

Planung ist alles

Wer einen Stromer fährt, weiß es: Vor allem das Aufladen muss bei längeren Fahrten geplant werden. Dafür haben Sie verschiedene Möglichkeiten zur Wahl. Gute Navigationssysteme machen unter Berücksichtigung des aktuellen Verbrauchs, der Verkehrslage, der Batteriekapazität sowie der Verfügbarkeit von Ladesäulen Vorschläge zum Nachladen. Im Idealfall wird der Akku zum ausgewählten Stopp vorkonditioniert, sodass das Laden unter perfekten Bedingungen und damit schnellstmöglich ablaufen kann.

Andere Navigationssysteme zeigen nur Ladestationen in der Nähe beziehungsweise entlang der Route an. Auch Apps unterstützen bei der Lade-Planung. Einige, meist von den Autoherstellern für ihre Fahrzeuge entwickelte Apps, greifen bei ihren Berechnungen ebenfalls auf Fahrzeugdaten zurück, andere nutzen Angaben zum Fahrzeugmodell und Durchschnittsverbrauch für Ladevorschläge.

Hauptreisezeiten vermeiden

Was für alle Autofahrer gilt, ist für E-Auto-Fahrer noch einmal besonders relevant: In den Hauptreisezeiten steigt nicht nur das Verkehrsaufkommen und mit ihm die Staugefahr: Bei viel Verkehr ist es auch wahrscheinlicher, dass andere E-Autos die Ladesäulen blockieren. Wenn Sie in den Nebenzeiten fahren, ist die Chance auf einen Ladeplatz deutlich höher.

Pausen einrechnen und schöne Ladeorte suchen

Wenn Sie zu einer bestimmten Zeit am Urlaubsort sein müssen, um etwa die Schlüssel der Ferienunterkunft zu erhalten, sollten Sie die Ladevorgänge beim Zeitmanagement nicht vergessen. Die vom Hersteller angegebenen Ladezeiten sollten Sie dabei nicht auf die Goldwaage legen: Im Alltag dauert es meist doch länger, bis der Akku voll ist. Besonders zäh wird es im Bereich zwischen 80 und 100 Prozent. Der Grund liegt in der Physik: Vereinfacht gesagt, benötigen die Elektronen länger, um sich im Akku zu verteilen, je voller er ist. Deshalb ist es sinnvoller, nur bis zu 80 Prozent zu laden.

Schauen Sie schon bei der Recherche nach Ladesäulen, ob nicht eventuell Restaurants, sehenswerte Orte oder Spielplätze in der Nähe sind. Wenn Sie es geschickt anstellen, können Sie so das Notwendige mit dem Angenehmen verbinden und sich von der Fahrt etwas erholen – und unterwegs noch ein wenig Sightseeing genießen.

Alternativen vorab einplanen

Auf der Suche nach Ladestopps sollten Sie immer eine gewisse Restreichweite einplanen und eine alternative Lademöglichkeit heraussuchen, falls die Ladesäule Ihrer Wahl beispielsweise defekt, belegt oder zugeparkt ist. Eine Restreichweite von 10 bis 20 Prozent entspannt bei der ungeplanten Suche nach Ladestationen.

Der ADAC empfiehlt, bei der Routenplanung Standorte mit vielen Ladepunkten zu wählen. Das verringert das Risiko, dass man überhaupt nicht laden kann, oder erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass bei großem Andrang in absehbarer Zeit ein Ladepunkt frei wird.

Lademöglichkeiten: Je nach Region unterschiedlich gut

Sind Sie in Mittel- und Nordeuropa unterwegs, müssen Sie sich um die Ladeinfrastruktur inklusive breit gefächertem Angebot an Schnellladern wenig Gedanken machen. Anders sieht es aus, wenn es in Richtung Süd- und Osteuropa geht. Hier ist das Ladenetz weniger gut ausgebaut; Ladestationen sind oftmals eher an den Hauptreiserouten zu finden als im Hinterland. Eine mobile Wallbox mit verschiedenen Adapter-Steckern hilft beim Laden an unterschiedlichen Steckdosen. Eine Übersicht über die Abdeckung mit Ladesäulen in verschiedenen Ländern bekommen Sie hier.

Verbrauch realistisch einschätzen

Verlassen Sie sich nicht auf den Normverbrauch, der auf dem Papier steht: Bei schnellen Fahrten auf der Autobahn kann der Verbrauch rapide ansteigen. Umleitungen, Staus und die bei Hitze auf Hochtouren arbeitende Klimaanlage können den Stromverbrauch ebenfalls nach oben treiben. Wie hoch der Verbrauch von E-Autos auf der Autobahn ist, lesen Sie hier.

Reisende, die per Fähre zu einer griechischen Insel übersetzen wollen, sollten zudem ihr Lademanagement so einstellen, dass der Akku mit Ankunft am Hafen maximal mit 40 Prozent gefüllt ist. Ansonsten dürfen Sie nicht auf die Fähre.

Bezahlmöglichkeiten vorab prüfen

Zu einer Vorab-Recherche gehört auch die Beschäftigung mit der Bezahlung. Welche Karten und Apps werden unterwegs akzeptiert? Funktionieren sie auch im Ausland? Muss man sich vorher bei Ladestationsbetreibern registrieren? Kann das Auto "Plug and Charge"? Wie sieht es mit den Ladetarifen aus? Diese Informationen verhindern unangenehme und eventuell auch teure Überraschungen vor Ort.

Gewicht: Weniger ist mehr

Beim Gepäck ist weniger mehr: Erfahrungsgemäß reichen meistens deutlich weniger Kleider und Spielzeug, als tatsächlich mitgenommen werden. Nicht nur beim E-Auto haben weniger Gewicht sowie der Verzicht auf eine Dachbox einen positiven Einfluss auf den Verbrauch.

Allgemeine Vorbereitungen nicht vergessen

Es gibt auch Vorbereitungen für die Urlaubsfahrt, die für alle Fahrzeuge gelten. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) empfiehlt etwa, vor dem Start in den Urlaub mit dem Auto den Reifendruck an die Beladung anzupassen, die Fenster zu putzen und die Scheibenwaschanlage mit Sommerreiniger aufzufüllen. Ein Urlaubscheck in der Werkstatt vor längeren Touren schadet ebenfalls nicht.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur SP-X
  • presse.adac.de: "Mit dem Stromer in den Urlaub"
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