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Cabrio im Winter: Wie Sie das Dach richtig pflegen


Vorbereiten auf die Kälte
Wie Sie Ihr Cabriodach winterfest machen

Von dpa
Aktualisiert am 29.09.2024Lesedauer: 3 Min.
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Sanftes Säubern: Auf scharfe Reiniger verzichten Cabriofahrer bei der Pflege ihres Stoffverdecks besser. (Quelle: Fabian Hoberg/dpa-tmn)
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Waschstraßen arbeiten mit hohem Druck – und schädigen damit Stoffdächer von Cabrios. So pflegen Sie das Verdeck richtig und bereiten es auf den Winter vor.

Die Dächer eines Cabrios benötigen Pflege, damit Sie lange Freude an ihnen haben. "Etwa 80 Prozent der Cabriodächer zersetzen sich nicht durch UV-Licht, sondern werden durch falsche oder mangelnde Pflege zerstört", sagt Lack- und Autopflegeexperte Christian Petzoldt.

Stoffverdecke benötigen regelmäßige Pflege. "Wenn die Werksimprägnierung nachlässt, muss das Verdeck wieder geschützt werden", erklärt Markus Herrmann vom Bundesverband der Fahrzeugaufbereitung (BFA). Denn das imprägnierte Garn und der Stoff im Ganzen verlieren durch Umwelteinflüsse sowie bei jeder Wäsche den werkseitigen Schutz.

Automatische Pflege meiden

Wenn die Feuchtigkeit schon den inneren Dachhimmel erreicht hat, ist es meist zu spät. "Autofahrer, die einmal im Jahr das Stoffverdeck ihres Cabrios imprägnieren lassen, werden keine Probleme mit Undichtigkeit bekommen", sagt er. Von automatischer Cabriopflege in Waschstraßen hält er allerdings wenig. Denn die aufgesprühten Substanzen halten oft nur bis zur nächsten Wäsche.

Wie Sie Ihr Cabrio richtig pflegen

Besser: die intensive Pflege per Hand. Wichtig: zuerst gründlich reinigen und anschließend trocknen. Und: Lassen Sie die Finger von Hochdrucklanzen. Stoffdächer sollten Cabriofans damit nicht waschen. Bei falscher Anwendung riskieren sie Schäden an den weichen Materialien und zerstören die Imprägnierung.

Nach dem Trocknen lässt sich mit speziellen Schäumen oder Sprays eine Imprägnierung auftragen. Der Arbeitsschritt dauert zwischen 20 und 30 Minuten, danach folgt eine weitere halbstündige Trockenzeit. "Für guten Schutz sollten Besitzer je nach Zustand des Daches und nach Herstellervorgaben den Vorgang dreimal wiederholen", rät Herrmann.

"Wichtig ist, dass dabei die Imprägnierung gleichmäßig in das Dach einmassiert wird." Ideal sei eine Arbeitstemperatur zwischen 18 und 21 Grad, nicht in der prallen Sonne. Auf keinen Fall sollten Besitzer die Stoffdächer mit scharfen Reinigungsmitteln behandeln.

Kaputte Kunststoffscheiben retten

Selbst blinde und stark verkratzte Kunststoffscheiben lassen sich retten. Mit einer speziellen Reinigungspolitur verschwinden viele Kratzer und Hologramme. Anschließend werden die Scheiben ähnlich wie ein Autolack poliert und versiegelt oder imprägniert. Sattler können rissige oder poröse Scheiben tauschen, trennen dafür an den jeweiligen Stellen die Nähte auf und nähen neue Scheiben ein.

Dies dauert ein paar Stunden und kostet je nach Modell und Scheiben bis zu 600 Euro. Werden die Seitenscheiben oder die Heckscheibe nach Jahren porös oder brüchig, übernimmt das eventuell die Kaskoversicherung, zumindest jene, die Glasschäden mit abdecken. Denn die Scheiben zählen zum Autoglas.

Schnitte und Brandlöcher flicken

Kleine Schnitte und Brandlöcher können Sattler oder Aufbereiter flicken. "Mit dem richtigen Stoff und Können sieht man hinterher keinen Unterschied", sagt Herrmann. Bei großen Schnitten und sich auflösenden Nähten hilft dagegen nur noch ein Sattler. Er bestellt den passenden Stoff und passt ihn dem Auto an. Bis zu zwei Tage arbeitet er an dem neuen Dach. Zuerst entfernt er das alte Verdeck und die Klebereste am Gestänge.

Anschließend zieht er den neuen Stoff auf, erneuert die Spanndrähte und verklebt das Dach, bis es faltenfrei sitzt. "Bei vielen Cabrios ist die Arbeit nach rund 15 Jahren fällig", erklärt Jörg Sauerborn, Sattler aus Neuwied. Je nach Fahrzeug kostet die Arbeit zwischen 1.200 und 2.000 Euro – abhängig von den Materialien. Doch es geht auch günstiger. Manche Verdecke sind zwei- oder dreigeteilt, sodass sich auch nur das jeweilige schadhafte Stoffteil tauschen lässt.

Experten raten bei hydraulischen Verdecken mit Klappmechanismus zum Ölwechsel. Auch wenn Hersteller keine Wechselintervalle vorsehen, gehört das Hydrauliköl vor allem bei Young- und Oldtimern nach spätestens zehn Jahren erneuert. Falls der Wartungsplan das nicht vorsieht, sollten Cabriofahrer Scharniere und Lager selbst fetten. Das gilt auch für Metallklappdächer. Zusätzlich können Sie alle Gummidichtungen mit speziellen Pflegemitteln behandeln. So verhindern Sie, dass diese einfrieren.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa-tmn
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