Seat Ateca im Test Das Jung-SUV sucht den Anschluss - und findet ihn
Das war aber eine schwere Geburt: Fast zehn Jahre, mehrere Ankündigungen und drei Studien (Tribu, IBL und 20V20) brauchte es, bis die Spanier mit dem Seat Ateca ein eigenes SUV auf die Räder stellen konnten. Im Test: Der Ateca mit dem EcoTSI und Zylinderabschaltung.
Wobei das mit dem "eigen" natürlich so eine Sache ist im VW-Konzern. Denn das Jung-SUV ging bei den Großen in die Lehre: Technisch steht er zum Beispiel auf einer gekürzten Plattform des Chefs VW Tiguan.
Seat Ateca: Dynamisch gezeichnetes SUV
Optisch hat er die nicht ganz runden Radläufe von dessen erster Generation verpasst bekommen. Im Blech werden aber vor allem die Gene des kompakten und erfolgreichen Bruders Seat Leon sichtbar. Der Seat Ateca wirkt mit seinen scharfen Linien sehr dynamisch.
Vertrauter Anblick, gewohnte Bedienung
Auch im Innenraum erweckt der erste Eindruck, in einem Leon zu sitzen. Viele Unterschiede gibt es nicht - braucht es auch nicht. Im schlichten, aber gut verarbeiteten Seat-Cockpit findet man sich sofort zurecht.
Und das SUV fährt sich ebenso locker-leicht. Der Ateca punktet mit guter Übersicht durch die etwas erhöhte Sitzposition, einem leisem Benzinmotor und wendigem Fahrverhalten.
Flotter Turbobenziner
Der Ateca geht dabei durchaus dynamisch zur Sache, schon ein kleiner Tritt reicht, um die Vorderräder des Fronttrieblers zum Durchdrehen zu bringen. Wenn man ihn schneller in die Kurven lenkt, geht er nicht in die Knie - nur die zu leichtgängige Lenkung verdirbt den Fahrspaß etwas.
Und das Motörchen mit 1395 Kubikzentimeter Hubraum - man merkt dem 150-PS-Aggregat an, dass es ihm an Volumen fehlt. Die Turbolader machen schon ab 1500 Umdrehungen viel Druck - hintenraus fehlt es dann etwas.
Untermotorisiert ist man trotzdem keinesfalls, und für sportlichere Ambitionen folgt bald der Ateca Cupra - erste Erlkönige wurden bereits gesichtet.
Typische SUV-Eigenschaften
So aber hat das SUV viel Komfort und Platz zu bieten. Das Fahrwerk ist ausgewogen straff abgestimmt, und der Platz im sehr leisen Innenraum ist nicht knapp bemessen. Vor allem im Fond ist mehr als genug Beinfreiheit vorhanden - Kopffreiheit bei 1,60 Meter Höhe sowieso. Und in den Kofferraum passen 510 bis 1604 Liter.
Fazit Seat Ateca
Der Seat Ateca ist eine gelungene Ergänzung im SUV-Portfolio der Wolfsburger: Der edlere Tiguan sowie der riesige Skoda Kodiaq wirken deutlich biederer. Das spanische Kompakt-SUV gibt dazwischen den dynamisch-jungen Familienwagen.
Schon bei 19.990 Euro geht es los - wenn auch nur mit 115-Dreizylinder-PS und Frontantrieb. Doch für den bis zu siebensitzigen Tschechen muss man mindestens 25.490 Euro auf den Tisch legen (1,4 TSI, 125 PS). Und der gleich starke VW ist nicht unter 26.000 Euro zu haben.
Technische Daten und Preise: Seat Ateca 1,4 EcoTSI DSG