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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Abgang mit Stil Die luxuriösesten Leichenwagen
Das nennen wir mal Abgang mit Stil: Ein Bestatter aus Großbritannien fährt seine verstorbenen Klienten im illuminierten Rolls-Royce Phantom zum Friedhof. wanted.de stellt Ihnen die luxuriöseste Leichenwagenflotte der Welt vor.
Es ist Herbst in Nottingham: Morgens und am frühen Abend ziehen Nebelschwaden durch die Landschaft und verbreiten eine geheimnisvolle Stimmung. Der bekannteste Friedhof liegt in der Robin Hood Street. Schräg gegenüber der Kirche befindet sich das Robin Hood House, in dem seit über 100 Jahren das Traditionsunternehmen A. W. Lymn beheimatet ist. Und dieses hat nicht nur in Nottingham, sondern in ganz England einen Ruf wie Donnerhall.
Rolls-Royce als Leichenwagen
A.W. Lymn is das älteste und größte Bestattungsunternehmen seiner Art und dessen Fahrzeuge sind spektakulärer, wie sie kaum sein könnten. Wer Angehörigen eine Beerdigung durch A. W. Lymn aussucht, lässt diese zur letzten Ruhe in einem silbernen Rolls-Royce Phantom wie in einer Sänfte reisen. Insgesamt bewegt das Unternehmen 39 Fahrzeuge von Rolls-Royce und Bentley. "Rolls-Royce ist für uns typisch britisch", sagt Rob Lippitt, Fuhrparkleiter von Lymn, "die Autos beinhalten für uns Tradition. Unser ältestes Fahrzeug ist ein Phantom Six aus dem Jahre 1936, den >>
wir immer noch nutzen. Den setzen wir gerade für Trauerfeiern von älteren Menschen ein." Während das schwarze Vorkriegsmodell im Schaufenster wirbt, präsentieren sich die aktuellen Rolls-Royce-Fahrzeuge im klassischen "gregorian silver". Nigel Lymn Rose setzt als Inhaber des familiär geführten Bestattungsunternehmens Lymn die aktuellen Rolls-Royce Phantom nicht nur für Beerdigungen, sondern auch für Familienfeiern aller Art ein. Daher gibt es im exklusiven Fuhrpark auch mehrere Limousinen ohne Glasaufbau. "Wir wollen anders sein als andere und das zeigen unsere Autos", ergänzt der stämmige Brite, "unsere Kunden wollen spezielle Autos." Die Feiern selbst finden nicht allein in den Midlands statt und so läuft die Flotte quer durchs ganze Land.
Der Fuhrpark wird ständig ausgebaut. Zwei Phantom werden gerade bei Biemme Special Cars, einem Karosseriebauer in der Nähe von Venedig umgebaut; fünf weitere sind geplant. Rob Lippitt: "Der Umbau von einem normalen Phantom zu einem unserer exklusiven Leichenwagen dauert bis zu sechs Monaten und kostet bis zu 500.000 Pfund (Anm. d. Red.: umgerechnet rund 677.000 Euro). >>
Wir bringen die Autos selbst auf Achse von Nottingham aus nach Italien." Lymn kauft die Rolls-Royce-Modelle nicht als Neufahrzeuge beim Exklusiv-Händler, sondern greift zu bestens erhaltenen Modellen auf dem Gebrauchtmarkt. Nach den Umbaumaßnahmen sind die Luxusmodelle aus Goodwood kaum mehr wiederzuerkennen. Sieben Meter lang und um einen Glasaufbau zur Sarginszenierung erweitert, ist jedes ein spektakuläres Einzelstück.
Den Sarg in Szene setzen
Um die Särge einzigartig in Szene setzen zu können, bekommen die Beerdigungsfahrzeuge eine speziell angefertigte LED-Anlage, mit der der Fahrer das Glasabteil mit Sarg und Kränzen von allen Seiten illuminieren kann.
Beerdigung für 20.000 Euro
Das Geschäft boomt – nicht zuletzt wegen der ungewöhnlichen Leichenwagenflotte. Bis zu 30 Beerdigungen am Tag sind daher keine Ausnahme und so werden die sechs fest angestellten Bestattungsfahrer von 15 Chauffeuren auf Abruf unterstützt. Ein eigens eingestellter Rolls-Royce-Mechaniker sorgt dafür, dass die silbernen Luxusmobile ohne Probleme im Alltag laufen. "Eine solche Beerdigung kostet ohne Blumen rund 10.000 bis 15.000 Pfund", ergänzt Lippitt, "doch der Preis lässt sich ohne Probleme auch verdoppeln, je nachdem wie viele Fahrzeuge wir als Begleitung schicken und wo die Feier stattfindet."