SUV-Kombi im Autotest Subaru Outback mit "Eyesight" - mehr als einen Blick wert
Er ist der Begründer der Allrad-Kombis: Schon lange vor dem SUV-Trend stellte Subaru den Outback vor. 20 Jahre später hat der hochgebockte Japaner mehr zu bieten als Platz und Allradantrieb. Wir haben das Topmodell Subaru Outback 2,0 D Sport mit Boxer-Diesel und Automatikgetriebe getestet, dass auch das neue Sicherheitssystem "Eyesight" an Bord hat.
Der 4,81 Meter lange, 1,84 Meter breite und 1,60 Meter hohe Outback bleibt seinen Genen treu - er ist nach wie vor eine Mischung aus Kombi und Geländewagen. Eine großzügige, robuste Plastikbeplankung schützt beim Einsatz abseits befestigter Wege. Also doch wieder "nur" für Förster und Jäger interessant?
Subaru Outback: Innen wird's edel
Mitnichten. Denn der Innenraum ist in der fünften Generation erstaunlich luxuriös geraten. Hier treffen nun schwarz-silberne Dekorleisten auf hochwertige Kunststoffe. Eine Ambientebeleuchtung, Leder mit farblich abgesetzten Ziernähten, ein bündig eingepasster, sieben Zoll großer Touchscreen und eine Anlage von Harman Kardon gehören ebenfalls zur Topausstattung. Die Verarbeitung ist ohne Fehl und Tadel. Aus einer leicht erhöhten Wohlfühl-Position heraus hat man einen guten Blick auf die Straße, auch die Rundumsicht ist gut.
Stereokamera schaut mit
Auch beim Thema Sicherheitsassistenten offenbaren die Japaner eine neue Sicht auf die Dinge. Jahrelang gab es bei Subaru keine elektronischen Helfer. Das selbst entwickelte "Eyesight" vereint nun Spurhalteassistent, Kollisionswarner und Notbremse sowie adaptiven Tempomaten in einem einzigen System.
Zwei Kameras links und rechts des Innenspiegels blicken vor dem Subaru auf die Straße. Die Bedienung gelingt bequem über Lenkradtasten - anschalten, aktivieren und Abstand einstellen. Piep! Das System arbeitet bzw. hat ein Auto vor mir erkannt. Der Signalton ist nervig, weil er immer wieder ertönt. Piep! Das Fahrzeug vor mir an der Ampel hat sich bewegt und der Assistent weist mich darauf hin. Also rolle ich ein Stück weiter. Leider kann man den Ton nicht einzeln abschalten - nur das komplette System.
Wenige Fehlermeldungen
Die Funktionsweise ist aber bis auf eine Ausnahme tadellos. Auch in engen Kurven auf der Landstraße folgt der Subaru brav dem Vordermann, nur das Abbremsen könnten die Ingenieure noch etwas sanfter gestalten. Einzig der Kollisionswarner meldet ab und an ein Problem, weil er Hindernisse vor Kurven erkennt, aber noch keinen Lenkeinschlag registriert hat. Der Spurhalteassistent warnt akustisch und optisch, sobald eine durchgezogene Linie überfahren wird.
Kerniger Boxer-Diesel mit Automatik
Ein technischer Leckerbissen ist der nach wie vor einzigartige Boxer-Diesel - er klingt metallisch-kernig beim Beschleunigen, um dann mit Laufruhe zu glänzen. Während der Fahrt hört man den Selbstzünder nicht mehr heraus. Das stufenlose Automatikgetriebe bleibt bei sachter Fahrweise bei gut 2000 Umdrehungen. Bei flotter Fahrweise sorgt eine Getriebesteuerung für simulierte Gangwechsel, die allerdings auch nur am Zucken des Drehzahlmessers zu erkennen sind. Optional kann man diese sieben Gänge auch manuell per Wippe am Lenkrad schalten. Damit unterscheidet sich das CVT kaum noch von einer herkömmlichen Automatik (ein kurzes Video zur Funktionsweise des Subaru-CVT finden Sie hier.)
Trotz seines relativ hohen Gewichts von 1,7 Tonnen gelingen dem Outback mit seinen 150 PS und 350 Newtonmeter Drehmoment ordentliche Fahrleistungen. In Kurven will er etwas hinein gewuchtet werden, um dann jedoch neutral und sehr sicher durch die Kurven zu fahren.
Viel Kraft und viel Platz
Aber seine Vorzüge liegen sowieso woanders - so kann er beispielsweise bis zu 1800 Kilogramm an den Haken nehmen. Für Offroad-Freunde hat der Outback natürlich eine Bergab- und Anfahrhilfe an Bord. Kombiniert mit einer großen Bodenfreiheit von 20 Zentimetern hilft das über so manchen schlechten Weg. Außerdem bietet er enorm viel Platz. Im Fond profitieren die Passagiere von einem 2,74 Meter langen Radstand. Und auch in den Kofferraum passt mit 559 Litern für die große Reise einiges rein. Wer öfter sperrige Gegenstände zu transportieren hat: Bei umgelegter Rückbank kommt man sogar auf 1848 Liter Gepäckvolumen.
Elektrische Kofferraumklappe nervt
Doch beim Zugang zum Kofferraum erlaubt sich der Kombi eine Schwäche. Die optionale, elektrische Heckklappe arbeitet extrem langsam und piepst unterdessen fortwährend. Besonders nervig ist, dass man während des Schließvorgangs das Auto nicht absperren kann. Dieses vermeintliche Luxus-Extra kann man sich schenken.
Fazit Subaru Outback
Der Allrad-Kombi kombiniert sein robustes Auftreten routiniert mit viel Platz. Dazugekommen sind aber eine Prise Luxus sowie moderne Features wie LED-Scheinwerfer oder das Assistenzsystem "Eyesight". Der Subaru Outback ist vielseitiger geworden und mausert sich vom Arbeitstier zum komfortablen Langstrecken-Gleiter.
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