Quirliges Mini-SUV Sportlicher Fahrspaß im Nissan Juke
Wer einen Nissan Juke fährt, ist zum Auffallen verdammt. Das gilt erst recht, wenn der Mini-Crossover dann auch noch in "Sunlight Yellow" daherkommt. Aber wie schlägt sich der extravagante Japaner im Alltag? Das Auto-Portal von t-online.de hat ihn getestet.
Es ist eine ziemlich ausgefallene Mischung, die Nissan bereits seit 2010 im Programm hat. Ein bisschen Coupé, ein bisschen SUV und das alles in einem Kleinwagen, ein Triple-Crossover sozusagen. Aber der Mut zum unkonventionellen Design zahlt sich aus, der 4,14 Meter lange Juke kommt hierzulande gut an.
Nissan Juke 1,5 dCi: mehr "Sport" als "Utility"
Unter der schweren Haube unseres Testwagens arbeitet der einzige Diesel in der Motorenpalette des Juke, ein 1,5-Liter-Vierzylinder mit Turboaufladung und 110 PS. Im Leerlauf macht der Motor mit seinem nagelnden Selbstzünder-Stakkato auf sich aufmerksam. Das nervige Nageln verfliegt erst, wenn die 180 Newtonmeter Drehmoment zum Vortrieb geladen werden.
Etwas ungestüm treibt der "Sport"-Modus den Juke aus dem Stand vorwärts, wir bleiben lieber in den Modi "Normal" oder "Eco". Der Verbrauch geht absolut in Ordnung: Nach zwei Wochen Alltagsarbeit auf Autobahn, Landstraße und in der Stadt liegt er im Durchschnitt bei 5,5 Litern.
Quicklebendiger Juke
Beim Fahrwerk haben die Ingenieure im fernen Yokohama ganze Arbeit geleistet. Der Juke glänzt mit einem ausgeglichenen Fahrverhalten, das Komfort und Sportlichkeit angenehm miteinander kombiniert. Damit lässt sich der Juke präzise um die Kurve zirkeln. Die Fahrersitze bieten dabei ausreichenden Seitenhalt und wirken auch nach längeren Fahrten noch bequem.
Ein bisschen Hochglanz und viel Plastik
Im dunklen Innenraum empfängt uns ein Mix aus bekanntem Hartplastik und glänzendem Klavierlack in der Mittelkonsole. Das wirkt altbacken, sieht aber wenigstens ganz nett aus. Die Mittelkonsole präsentiert sich aufgeräumt und ohne Knopfflut. Unter dem Bildschirm für Navigation und Rückfahrkamera befindet sich das bekannte "Nissan Dynamic Control System". Dahinter versteckt sich nichts anderes als ein Multifunktionsdisplay, mit dem man je nach Auswahl die Fahrprogramme oder die Klimaanlage steuern kann. Clever gelöst.
Über das sportliche gestaltete, kleine Lenkrad lassen sich Funktionen wie Tempomat und Musikwiedergabe steuern. Um zwischen den Verbrauchsanzeigen zu wechseln, muss der Fahrer direkt am Tacho rumfummeln das ist nervig und gefährlich noch dazu.
Platzangebot in Ordnung - zumindest vorne
Vorneweg ein kleines Trostpflaster für das Platzangebot des Juke: Es fällt großzügiger aus, als es die Außenansicht auf den ersten Blick vermuten lässt. Während sich Fahrer und Beifahrer über ein sattes Raumangebot freuen können, leiden die Passagiere auf der Rückbank vor allem unter der abfallende Dachlinie. Die hohe Fensterlinie und kleine Heckscheibe tun der Übersichtlichkeit keinen Gefallen. Zum Glück gibt's ja die Rückfahrkamera.
Der Kofferraum unseres Crossover-SUV mit Vorderradantrieb schluckt mit doppeltem Ladeboden 354 Liter, bei umgeklappten Rücksitzen sind es 797 Liter. Wer auf eine Version mit Allrad zurückgreift, muss ohne den verstellbaren Ladeboden verzichten. Beim Einladen wuchtiger Gegenstände wird es schon mal ungemütlich, denn der Juke kommt mit einer ungewohnt hohen Ladekante.
Fazit und Preis Nissan Juke
Die Preisliste für den Juke mit 1,5 dCi beginnt bei 19.150 Euro und schraubt sich hoch bis auf 23.550 Euro in der Version Tekna. Wer ein quicklebendiges und dabei sparsames Mini-SUV sucht, wird mit dem 110-PS-Diesel angenehm verwöhnt. Besonders sein agiles Fahrverhalten und der genügsame Diesel haben einen guten Eindruck hinterlassen. Abzüge gibt es für das mangelnde Platzangebot im Fond sowie im Kofferraum.
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