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BMW 7er (G11/12): erster Vorab-Test mit der neuen Oberklasse


Erster Vorab-Test
Neuer BMW 7er - wie auf Wolke Sieben

mid, Michael Specht

Aktualisiert am 18.04.2015Lesedauer: 3 Min.
Der neue BMW 7er auf den letzten Erprobungsfahrten.Vergrößern des Bildes
Der neue BMW 7er auf den letzten Erprobungsfahrten. (Quelle: Hersteller-bilder)
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BMWs neuer 7er steht kurz vor dem Marktstart: Und natürlich will das Münchner Aushängeschild Maßstäbe setzen. Auch in der Bedienung. Künftig reicht eine Handbewegung, um die Musik lauter zu stellen oder ein Telefonat anzunehmen.

Wenn deutsche Premium-Hersteller ihr Top-Modell erneuern, geht es immer auch um technologische Führerschaft. Bei Mercedes übernimmt diesen Anspruch die S-Klasse (seit 2013), bei Audi der A8 (kommt 2016). Dieses Jahr ist BMW dran - mit dem 7er (interne Bezeichnung G11/12). Der Luxus-Liner, seit 2008 weltweit über 350.000 Mal verkauft, steht vor seiner Ablösung. Und dazu ziehen die Münchener alle Register ihres Könnens.

BMW 7er ist besonders leicht geworden

Folglich blieb gegenüber dem Vorgänger kein Stein auf dem anderen. Besonders ambitioniert ging man bei der Karosserie vor. Erstmals überhaupt hat man hier Karbon mit Stahl in Hybrid-Bauweise kombiniert. Der ultraleichte und extrem feste Werkstoff sitzt im Dach, in den Schwellern, auf dem Mitteltunnel sowie hinter der B- und C-Säule und sorgt für beste Stabilität bei gleichzeitig geringstem Gewicht.

Ebenso finden sehr viel Aluminium und Magnesium Verwendung, stets gezielt dort eingesetzt, wo es am besten die Anforderungen erfüllt. Auch Fahrwerk und Bremsen (ungefederte Massen) wurden einer Diät unterzogen. "Wir haben uns jedes auch vermeintlich noch so unwichtige Teil vorgenommen und gewichtsoptimiert", sagt Florian Schek, Leiter Leichtbau.

Lohn der Mühe: Um bis zu 130 Kilogramm weniger wiegt der neue Siebener im Vergleich zu seinem Vorgänger. Damit ist er die leichteste Limousine im Segment.

Im Juni wird der 7er enthüllt

Weniger Gewicht heißt mehr Agilität. Wie sich die neue Generation des 7ers hinter dem Lenkrad anfühlt, konnten wir bereits erfahren. Tatort: das BMW-Testgelände im südfranzösischen Miramas. Bei den Autos handelt es sich noch um sogenannte "Vorserien-Modelle", beklebt mit Tarnfolie im Kringel-Look. Grund: Man will erst im Juni verraten, wie das Flaggschiff der Marke endgültig ausschaut.

Verhüllt wurde nicht nur das Blech, auch das Interieur lässt wenig Spielraum zum Spicken. Schwarze Tücher bedecken Armaturenbrett, Türverkleidungen und Mittelkonsole. Erlaubt ist uns lediglich der Blick auf die virtuellen Rundinstrumente, völlig neu gestylt und hervorragend abzulesen. Die Brücke zur alten Cockpit-Welt bilden nur noch die realen Chromringe um Tacho und Drehzahlmesser.

Tolle Elastizität

Startknopf gedrückt, Automatikhebel auf "D", und los geht's. Ungewöhnlich leise und geschmeidig setzt sich der 7er in Bewegung. Unter der Haube feiert zudem der brandneue Dreiliter-Sechszylinder, intern B58 genannt, sein Debüt. Details dazu behält BMW noch für sich. Doch auch so überzeugt der Biturbo-Motor durch tolle Elastizität und spontane Gasannahme.

Zur Markteinführung im Oktober starten die Münchener Autobauer mit den bekannten Varianten 740i, 740d und 750i. Ein Plug-in-Hybrid (740e) folgt 2016. Ebenso die Top-Version mit V12-Motor (760i) sowie ein Vierzylinder-Diesel (725d) und ein Vierzylinder-Benziner (730i). Sämtliche Antriebe sind mit einer Achtgang-Automatik kombiniert.

Handlich, zielgenau und mühelos

Auch mit dem komplett neu konstruierten Fahrwerk mit serienmäßiger Luftfederung liefern die Entwickler Beeindruckendes ab. Nie zuvor fuhr sich eine Limousine dieser Größe so handlich, zielgenau und mühelos. Erst recht, wenn das optionale Paket "Executive Drive Pro" mit elektromechanischer Wankstabilisierung sowie die "Integral Aktivlenkung" an Bord sind. Hier lenkt dann sogar die Hinterachse mit ein.

Auch der Komfort ist grandios. Der Siebener schwebt wie auf Wolke Sieben. Wer es für kurvenreiche Landstraßen etwas dynamischer haben möchte, braucht nur den Sportmodus zu aktivieren. Die Elektronik regelt den Rest. Erstmals ist auch ein adaptiver Modus möglich, der Fahrwerk und Lenkung aufgrund des persönlichen Fahrtstils und der Navigations-Daten abstimmt.

Steuerung mit Gesten

Einen großen Sprung macht BMW bei der Bedienung. Die meisten Befehle lassen sich zwar wie gewohnt per Sprache, iDrive Controler und neuerdings auch über Touchscreen ausführen. Nie zuvor aber war in einem Auto eine Steuerung über Gesten möglich. Der Siebener hat sie. Erscheint auf dem Display beispielsweise ein eingehender Telefonanruf, reicht entweder für die Annahme ein Fingerzeig darauf oder eine Wischbewegung für Ablehnung.

Und dreht man den Zeigefinger in der Luft kreisförmig nach links oder rechts, regelt dies die Lautstärke des Radios.

Assistenten ohne Ende

Regeln werden den neuen Siebener auch immer mehr Assistenzsysteme. Auf der Autobahn folgt die Limousine bis zu einem Tempo von 210 km/h selbstständig dem Vordermann (Hände müssen aber noch am Lenkrad bleiben). Beim Ausfahren aus engen Lücken oder Einmündungen (rückwärts wie vorwärts) warnen Sensoren vor Querverkehr.

Und falls einmal der Nebenmann einem seitlich zu dicht ans Blech rückt, weicht BMWs neue Luxus-Limousine sogar automatisch mit einem kleinen Schwenker aus.

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