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Fiat Punto als Gebrauchter: Italienischer Geselle mit Schwachpunkten


Fiat Punto als Gebrauchter
Italienischer Geselle mit Schwachpunkten

SP-X, Adele Moser

Aktualisiert am 19.03.2015Lesedauer: 2 Min.
Fiat PuntoVergrößern des Bildes
Fiat Punto (Quelle: Hersteller-bilder)
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Wer sich auf die Suche nach einem günstigen Gebrauchtwagen begibt, stößt früher oder später auch auf den Fiat Punto. Der sechs bis acht Jahre alte Kleinwagen kann in vielen Punkten überzeugen, kämpft aber auch mit eindeutigen Mängeln.

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist der von 1999 bis 2007 produzierte Fiat Punto mit der internen Bezeichnung Typ 188 nur als Drei- und Fünftürer erhältlich. Auf die Cabrioversion, die auch dazu beitrug, dass die erste Generation des Punto 1996 zum meistverkauften Auto in Europa avancierte, verzichteten die Italiener bei der zweiten Generation.

Letztere erschien pünktlich zum 100. Geburtstag von Fiat, unterschied sich allerdings nicht wirklich vom ersten Punto. Gut ist der große Innenraum mit dem verhältnismäßig großen Gepäckabteil, das zwischen 297 und 1113 Liter fasst. Schlecht ist hingegen die Verarbeitungsqualität.

Lenkung wird auf Knopfdruck leichter

Technische Besonderheit ist die Servolenkung, die sich per Knopfdruck in den sogenannten "City"-Modus schalten lässt. So wird einem das Einparken leichter gemacht. Das ist auch nötig, denn durch die mäßige Rundumsicht aufgrund der breiten C-Säule benötigt man mehr Geduld, um in kleine Parklücken zu gelangen.

Erdgasversion mit schwacher Puste

Das Leistungsband des Kleinwagens reicht von 60 bis 130 PS bei den Benzinern sowie von 69 bis 100 PS bei den Dieseln. Treibstoffkosten sparen kann man mit dem 1,2er mit Erdgasantrieb, der jedoch nur als Fünftürer erhältlich war. Allerdings sind seine 60 PS zu schwach, egal ob sie aus Erdgas oder Benzin erzeugt werden.

Eine vernünftige Wahl für einen Stadtwagen, und da wird der Punto am meisten eingesetzt, ist der 1,2-Liter-Ottomotor mit 80 PS. Wem der Unterbau zu straff ist, sollte die Facelift-Version ab Baujahr 2003 kaufen, die eine komfortablere Fahrwerksabstimmung bietet.

Ausstattung gründlich checken

Für den Fiat Punto gab es insgesamt sieben Ausstattungsstufen. Ab Werk war beim Italiener jedoch fast nichts für Sicherheit und Komfort mit an Bord. Was in letzteren Falle sogar positiv sein könnte, denn grundsätzlich gilt beim Punto: Je mehr Ausstattung er hat, desto mehr kann kaputt gehen.

Gebrauchtwagenkäufer sollten demnach alles Vorhandene gut inspizieren und beispielsweise die Klimaanlage kritisch überprüfen. Beim EuroNCAP-Crashtest erreichte der Fiat Punto vier von fünf möglichen Sternen.

TÜV: Kaum Rost, aber hoher Ölverlust

Beim TÜV-Mängelreport schneidet der Italiener deutlich schlechter ab als der getestete Durchschnitt. Vor allem die Bremsen fallen bei der Hauptuntersuchung oft auf, ebenso wie die Beleuchtungsanlage. Defekte Achsfedern, löchrige Auspuffanlagen und viel zu viel Ölverlust quer durch alle Baujahre - sowas sollte auch bei einem Kleinwagen nicht sein.

Fast jeder fünfjährige Punto erhält die Plakette nicht auf Anhieb und muss noch mal zum TÜV. Mit zunehmendem Alter häufen sich die Beanstandungen der Sachverständigen, sie gelten vor allem der Elektrik und dem Auspuff. Rost, einem gängigen Vorurteil zufolge Serienausstattung aller italienischen Autos, ist dagegen kein Thema. Pluspunkte sammelt er außerdem bei der Qualität der Bremsleitungen, -schläuche und -scheiben.

Fazit Fiat Punto

Wer sich für dieses Modell interessiert, sollte kritisch sein. Für den Punto spricht der günstige Gebrauchtwagenpreis von mindestens 850 Euro. Käufern muss natürlich klar sein: Moderne Technik und angesagtes Design gibt es nicht für einen Tausender. Wer aber gut auswählt, findet so ein Einstiegsauto oder einen Zweitwagen.

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