Beliebtes SUV im Test So schlägt sich der Dacia Duster als Reisewagen
Wer sagt denn, dass man einen Dacia Duster nicht als Reisewagen nutzen kann - wir haben es ausprobiert. Auf Dienstfahrt im Dacia Duster TCe 4x2.
Das SUV ist seit seiner Einführung 2010 auch in Deutschland der Bestseller der Rumänen - der Crossover sieht gut aus, bietet viel Platz und kostet vergleichsweise wenig.
Dacia Duster: Viel Blech
Nach dem Einsteigen klingen die Türe blechern - klar, hier regiert der Rotstift. Der Innenraum bietet viel Platz vorne und hinten, aber das spröde Plastik-Ambiente und die etwas nachlässige Verarbeitung wirken nicht besonders einladend. Immerhin gibt es Rautenmuster auf den Stoffen und mit den wohlgeformten Türgriffen auch einen Hauch Design im Interieur. Und im Gegensatz zu anderen Modellen der Rumänen sitzen die Schalter für die Fensterheber passend in der Tür und nicht in der Mittelkonsole.
Innenraum wenig wohnlich
Diese wiederum kommt uns sehr bekannt vor - denn sie ist genau wie die Instrumentierung im Cockpit immer die gleiche. Auch im Duster ist die Stellung der Drehschalter der Klimaregulierung ohne Beleuchtung kaum zu erkennen. Zudem pfeift es aus der Lüftung. Und das spiegelnde Display des Multimediasystems ist vor allem bei Sonneneinstrahlung schwer ablesbar.
Gute Sitze
Die straffen Ledersitze der Ausstattungsvariante "Duster Prestige" dagegen können überzeugen. Selbst nach längeren Fahrten zeigen sich von der bequemen Seite. Auch auf der Rücksitzbank freut sich mein Kollege über das einladende Platzangebot. Und das will etwas heißen bei 1,93 Meter Körpergröße. Seine Sitzposition sollte sich dennoch rächen: Nach etwas Fahrtdauer stellt sich heraus, dass es trotz laufender Heizung im Fond relativ kühl bleibt. Während wir vorne schwitzen, friert der arme Mann hinten immer noch.
Leiser Motor
Dafür überrascht der Dacia Duster mit einem flüsterleisen Motor. Das Vierzylinder-Turbotriebwerk von Renault leistet 125 PS und 205 Newtonmeter Drehmoment. Bis auf ein kurzes Turboloch gefällt es mit harmonischer Leistungsentfaltung und macht dank seiner geringen Geräuschentwicklung selbst auf längeren Etappen viel Spaß.
Das gut abgestufte Sechsgang-Getriebe lässt sich leichtgängig bedienen. Und auch beim Verbrauch von gut acht Litern kann das Kompakt-SUV überzeugen.
Auf der Autobahn schaltet man dann den aufpreispflichtigen Tempomaten ein und los geht's mit 130 km/h Reisegeschwindigkeit. Wenn nicht die lauten Windgeräusche wären, könnte man den Duster jetzt glatt als günstige Reisekutsche empfehlen. Er bietet genügend Platz, ist einigermaßen komfortabel und bei Raststopp offenbart ein Blick in den großen Kofferraum, dass hinter die hohe Kante einiges hineinpasst (443 bis 1636 Liter). Die riesige Kofferraumabdeckung dagegen ist unhandlich und nach einem Ausbau kaum wieder hineinzubekommen.
Fazit Dacia Duster
Ein kompaktes SUV mit Frontantrieb, genügend Platz und nicht allzu teuer - der Dacia Duster liefert im Test ein gutes Gesamtpaket ab. Was wir uns dennoch wünschen würden: Etwas mehr Mut der Dacia-Designer. Immerhin ist der Duster optisch eines der ansprechenderen Auto der Dacia-Palette, aber der Innenraum könnte etwas mehr Sorgfalt vertragen. Der 125-PS-Motor dagegen passt gut zum Duster - und würde bestimmt gut mit dem Doppelkupplungsgetriebe von Renault harmonieren.