Mazda6 Kombi 2.2 D Auf der Straße des Erfolgs
Autokrise hin oder her: Während die meisten Hersteller in Europa mit sinkenden Verkaufszahlen kämpfen, kann Mazda seinen Marktanteil und die absoluten Verkaufszahlen kontinuierlich steigern. Seit wenigen Monaten ist die dritte Genration des Mittelklasse-Mazda auf dem Markt. Wir haben den Kombi mit dem 150-PS-Diesel getestet.
Mazda6: Erfolgreichster Import in der Mittelklasse
Erst seit Februar auf dem Markt behauptet sich der neue Mazda6 bereits ganz weit vorn in der Zulassungsstatistik - zumindest unter den Importeuren ist er mit Abstand die Nummer eins in der Mittelklasse und kommt fast an die Verkaufserfolge der deutschen Vertreter Ford Mondeo und Opel Insignia heran. In Europa konnte Mazda in diesem Jahr seinen Markanteil von 1,0 im Januar auf 1,4 Prozent im August steigern.
Kürzer als die Limousine
Während die meisten Hersteller der Kombiversion einen um einige Zentimeter längeren hinteren Überhang spendieren und einen deftigen Aufpreis für die gesteigerte Variabilität verlangen, geht Mazda beim komplett neu entwickelten Sechser einen anderen Weg: Acht Zentimeter weniger Platz zwischen den Achsen und insgesamt knapp sieben Zentimeter kürzer fällt der Mazda6 Kombi im Vergleich zur Limousine aus. Dafür haben beide Karosserie-Versionen den gleichen Basispreis.
Platz für die ganze Familie
Dennoch bietet der Kombi ausreichend Platz auf der Rücksitzbank und deutlich mehr Stauraum im Gepäckabteil. In der ersten Sitzreihe ist das Platzangebot identisch und liegt auf einem Niveau, das auch im nächst höheren Segment als großzügig durchgehen würde. Das Ladevolumen lässt sich durch einfaches Umklappen (vom Kofferraum aus) von 522 auf stolze 1664 Liter erweitern. Damit ist der Mazda6 Kombi auch auf großer Urlaubsfahrt für die ganze Familie angemessen dimensioniert.
Form und Funktion im Einklang
Trotz des überaus praktikablen Raumangebots liefern die Mazda-Designer mit dem 6er-Kombi eine gelungene Vorstellung ab. Kraftvoll geschwungene Kotflügel, eine schnittige Dachlinie mit relativ flach stehender Heckscheibe und eine selbstbewusst gestaltete Frontpartie signalisieren: Mittelklasse muss nicht langweilig aussehen.
Handlich aber nicht hart
Passend zum ansprechenden Äußeren präsentiert sich die Fahrwerksabstimmung: ausreichend komfortabel und auffällig agil. In Kombination mit den serienmäßigen 17-Zöllern (optional: 19 Zoll-Felgen) liegt der Mazda6 auch auf unebenen Fahrbahnen ruhig auf der Straße. Dank der zielgenauen Lenkung und der nur mäßig ausgeprägten Seitenneigung ist der Mazda6 Kombi auf kurvenreichem Geläuf voll in seinem Element.
Mittelklasse-Kombi mit MX-5-Genen
Trotz des etwas zu glattem Lederbezugs des Lenkradkranzes liegt das Sportvolant ausgezeichnet in den Händen und die Schaltarbeit lässt sich kaum als solche bezeichnen, so knackig und präzise flutscht der kurze Knauf durch die Gassen der Schaltkulisse - ganz im Stil des Roadsters MX-5.
Mazda6 Skyactiv-D Kombi: Technische Daten und Preise
Motor | 4-Zyl.-Diesel | 4-Zyl.-Diesel |
Hubraum | 2191 ccm | 2191 ccm |
Leistung | 150 PS | 175 PS |
Drehmoment | 380 Nm | 420 Nm |
0-100 km/h | 9,1 s | 7,9 s |
V-Max | 210 km/h | 221 km/h |
Norm-/Test-Verbr. | 4,4/6,7 l/100 km | 4,6/k.A. l/100 km |
Preis ab | 28.490 € | 35.090 € |
Skyactiv-D 150 i-Eloop an Bord
Gekoppelt ist das serienmäßige Sechsgang-Schaltgetriebe (1800 Euro Aufpreis: 6-Stufen-Automatik) bei unserem Testwagen an einen 2,2-Liter-Diesel. Obwohl auch eine 175-PS-Version zur Verfügung steht, ist die Drehfreude und Leistungsentfaltung der 150 PS starken Maschine vorbildlich. Der Selbstzünder hat mit der lediglich 1,5 Tonnen schweren Kombi-Karosse relativ leichtes Spiel. Neun Sekunden für den Standard-Spurt auf Tempo 100 und eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h lassen jedenfalls kaum Wünsche nach mehr Leistung aufkommen. Zumal die Traktion in den beiden unteren Gängen bereits mit der 150-PS-Maschine an ihre Grenzen stößt - nicht nur bei Nässe.
Skyactiv-Technologie zahlt sich aus
Im Gegensatz zum relativ großen Hubraum von 2191 Kubik hält sich der Selbstzünder an der Zapfsäule erfreulich zurück. Mit einem Testverbrauch von 6,7 Litern auf 100 Kilometer ist der Mazda6 zwar weit vom EU-Normwert von 4,4 Litern entfernt, jedoch geht der Verbrauch in dieser Leistungs- und Fahrzeugklasse mehr als in Ordnung. Verantwortlich für diesen Erfolg ist die Skyactive-Technologie, die mit erstaunlich niedrigem Verdichtungsverhältnis von 14:1 für eine bessere Verbrennung sorgt. Dadurch hält der Mazda6 bereits die Abgasnorm Euro 6 ein - ganz ohne zusätzliche Abgasnachbehandlung.
Fazit: Der Mazda6 Kombi lässt kaum Wünsche offen
Mit der komplett neu entwickelten Sechser-Reihe ist Mazda ein großer Wurf gelungen. Er leistet sich keine gravierenden Schwächen, punktet stattdessen mit seinem ausgezeichneten Fahrverhalten, den großzügigen Platzverhältnissen, seinem gelungenen Design und dem sowohl kraftvollen als auch sparsamen Antrieb.