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Trabi und Wartburg: Langsam werden sie wertvoll


Selten und wertvoll
Trabi wird immer teurer

dpa, Simone Rothe

30.07.2013Lesedauer: 2 Min.
Trabi: Heute besser behaltenVergrößern des Bildes
Trabi: zum Wegwerfen längst zu schade (Quelle: imago-images-bilder)
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Der Trabant bzw. Trabi und der Wartburg wurden nach dem Ende der DDR verhöhnt und reihenweise verheizt. Mittlerweile werden diese Autos seit 22 Jahren nicht mehr gebaut und sind so selten geworden, dass sich immer mehr Liebhaber für sie interessieren.

Als Rennpappe belächelt und millionenfach gebaut, stand der Trabi wie kaum etwas anderes für die Unzulänglichkeiten des real existierenden Sozialismus. Doch je mehr der Bestand schwindet, desto mehr werden sie gehätschelt und gepflegt.

Trabi-Bestand rapide gesunken

Andrea Zeus, Expertin für historische Fahrzeuge beim Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe in Bonn, stellt fest: "Diese Fahrzeuge sind gesucht. Es gibt ja nicht mehr so viele". Waren 1993 noch 920.162 Trabis vorwiegend in den fünf neuen Bundesländern und im Ostteil von Berlin unterwegs, sind es 20 Jahre später gerade noch 32.485.

Wartburg: Blechkarosse war sein Hauptproblem

Noch schlechter erging es dem in Eisenach ebenfalls in großen Stückzahlen bis 1991 gebauten Wartburg - er hat eine Blechkarosse und galt als das Mittelklasseauto der DDR. Ihm macht im Gegensatz zum Trabi, der auch als "Plastebomber" tituliert wird, der Rost zu schaffen: Von 402.590 Autos mit dem Namen der geschichtsträchtigen Eisenacher Burg sind derzeit bundesweit gerade noch 7195 zugelassen.

Auch DDR-Autos wecken Emotionen

Der kantige Wartburg, vor allem aber der kleinere Trabant werden inzwischen bei Sammlern und Fachleuten als Oldtimer wahrgenommen, sagt Andrea Zeus. "Es ist ein Irrglaube, dass es bei den Oldtimern nur um die wertvollen Fahrzeuge geht. Alles, was seltener wird, weckt Interesse und Emotionen", weiß die Referentin beim Kraftfahrzeuggewerbe-Verband, der Händler und Werkstätten vertritt.

Trabi-Fahren als Ereignis

Davon berichtet auch Michael Nitsche, Vorstand der Event & Touring AG mit Sitz in Zahna bei Lutherstadt Wittenberg in Sachsen-Anhalt. Das Unternehmen zählt mehr als 50 Trabant 601 - darunter einige Oldtimer - zu seiner Fahrzeugflotte. Offeriert werden in Berlin und andernorts Miet-Trabis sowie Safaris und Rallyes mit den Zweitaktern.

Trabi wird zum lohnenden Geschäft

"Es wird schon schwierig, gute Autos zu finden. Die sind auch ordentlich was wert", berichtet Nitsche. Seine Firma ist eine von mehreren, die Trabi- und Wartburgfahrten als Geschäft betreiben. Auf Internetportalen können die Fahrzeuge stundenweise gebucht werden.

Trabi heute teurer als neu

Wer sich heute einen Trabi kaufen will, muss im Zweifelsfall mehr bezahlen, als das Gefährt zu DDR-Zeiten kostete. Im Internet finden sich Angebote zwischen 225 Euro für ein Exemplar mit 150.000 Kilometern Laufleistung und 9450 Euro für einen grünen Kübel-Trabi Baujahr 1969. Im Schnitt kostete ein Trabi in der gängigen Variante, gespritzt in Beige oder Blaugrau, gut 10.000 DDR-Mark.

Ersatzteilsorgen braucht man nicht zu haben

Die Sorge, dass mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Ende der Produktion die Ersatzteile ausgehen, scheint unbegründet. Beispielsweise bietet ein Onlineversandhaus mit Sitz in Zwickau Trabant-Ersatzteile. "Es gibt viele, die Teile gesammelt haben", sagt Zeus. "Vieles wird auch nachgebaut."

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