VW Amarok Canyon Dieser Pick-up lacht über Schlamm- und Schlaglöcher
5,25 Meter lang, 2,28 Meter Breite inklusive Außenspiegel, 1,83 Meter hoch und ein Wendekreis von 13 Metern: Der VW Amarok Canyon ist für hiesige Fahrzeuggrößenverhältnisse ein Riesen-Trumm. Wir haben den Pick-up durch Schlammlöcher, über Feld, Wald- und Wiesenwege und über asphaltierte Straßen getrieben.
VW Amarok Canyon: Lifestyle mit Lichtorgel
"Belastbarer Lifestyle-Pick-up" nennt VW das Sondermodell des Amarok. Lifestylig und sehr cool wirkt auf jeden Fall die Lichtorgel auf dem Dach - im VW-Jargon etwas knöchern als "Lampenbügel mit vier Fernlichtscheinwerfern" bezeichnet. Der Lampenbügel macht tatsächlich optisch was her - und das Anwerfen der Scheinwerfer ist für andere Verkehrsteilnehmer in der Tat beeindruckend.
Innenraum mit Pkw-Charme
Auch im Inneren hat sich VW Mühe gegeben, einen allzu rauen Nutzfahrzeug-Charakter zu vermeiden: Ein bisschen Chromoptik, zweifarbige Sitzbezüge, Ziernähte am Dreispeichen-Lenkrad - das wirkt nett. Hier fühlt man sich wie in einem Pkw und nicht wie in einem Laster.
Für den Dreck gemacht
Gut funktioniert die Kombination aus Achtgang-Automatik (aus dem Touareg bekannt) und PS-starkem BiTurbo-Vierzylinder. Schlammige Anstiege, rutschige Gefälle, Pfützen, Schlaglöcher groß wie Medizinbälle - vor nichts macht der Pick-up Halt. Der Ritt durch Matsch und Schlamm gerät da zuweilen zur Schaukelpartie - denn extra hart ist der Amarok nun wirklich nicht ausgelegt.
Ein bisschen wie Colt Seavers
Was im Gelände vielleicht etwas unangenehm ist, ist auf befestigter Straße umso komfortabler. Hier fühlt man sich wirklich ein bisschen wie Colt Seavers im GMC Sierra: (Wie wäre es denn mal mit einem Achtzylinder im Amarok, liebe VW-Ingenieure?) Lässig hohe Sitzposition, ein Rundumblick, der kaum besser sein könnte, 400 Newtonmeter Drehmoment versehen mit markantem Dieselknurren unter der Haube - das macht richtig Spaß.
Leicht zu lenken
Was der Amarok dem Sierra vermutlich voraushat: Der Fünfsitzer ist erstaunlich leicht zu lenken: Nach kurzer Eingewöhnungszeit hat der Fahrer den Eindruck, einem stinknormalen Pkw zu dirigieren. Wer arg forsch um die Kurven räubert, muss sich natürlich ob der Masse von gut zwei Tonnen auf Wankbewegungen gefasst machen. Die All-Terrain-Reifen sind für die Straße eine gute Wahl - die Abrollgeräusche halten sich in Grenzen.
Verbrauch ist Pick-up-typisch recht hoch
Um die acht Liter soll der Amarok laut Datenblatt schlucken. Im einstelligen Bereich ist allerdings in der Realität nichts zu machen, da stehen dann gut zehn Liter auf der Anzeige. Wer sich durch schweres Gelände manövriert, kann auch kurzzeitig mal auf einen Durchschnittsverbrauch von 20 Litern kommen.
Zwei Diesel im Angebot
Den Amarok Canyon gibt es ausschließlich mit Viertzylinder-Diesel (140 oder 180 PS). Als Antrieb können Pick-up-Freunde zwischen einem Sechsgang-Schaltgetriebe und der erwähnten Achtgang-Automatik wählen. Permanenten Allradantrieb gibt es in Serie. Optional gibt es zuschaltbaren Allradantrieb mit Geländereduzierung.
VW Amarok Canyon: Technische Daten
Motor | 2,0 TDI Euro 5 | 2,0 TDI BiTurbo Euro 5 |
Leistung | 140 PS | 180 PS |
Drehmoment | 340 Nm | 400 Nm |
Höchstgeschwindigkeit | 162 km/h | 178 km/h |
0 - 100 km/h | 13,5 s | 11,0 s |
Verbrauch | 7,8 l | 8,0 l |
CO2 | 199 g/km | 206 g/km |
Wattiefe | 500 mm | 500 mm |
Achslast vorn/hinten | 1375 kg / 1620 kg | 1415 kg / 1620 kg |
Nutzlast | 872 kg - 1039 kg | 872 kg - 1039 kg |
Zuggesamtgewicht | 5950 kg | 5950 kg |
Anhängelast gebremst/ungebremst | 3000 kg/750 kg | 3000 kg/750 kg |
Fazit VW Amarok Canyon
Der Amarok Canyon macht sowohl auf unbefestigtem Gelände als auch auf Asphalt eine gute Figur. Verarbeitung, Handling und optischer Auftritt überzeugen. Oder um es mit den Worten eines Kollegen zu sagen: "Der fährt sich wie ein Golf" - und eben nicht wie ein Riesen-Trumm.