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Rolls-Royce-Gründer Henry Royce: sein Leben


Technik & Service
Rolls-Royce-Gründer Henry Royce: zu seinem 150. Geburtstag

Von mid
04.04.2013Lesedauer: 3 Min.
Rolls-Royce: der "Silver Ghost"Vergrößern des Bildes
Rolls-Royce: Das erste Auto (Quelle: mid)

Rolls-Royce

Rolls-Royce stand schon immer für Luxus pur. Henry Royce war jedoch Kind kleiner Leute und schlug sich schon seit seinem neunten Lebensjahr als Zeitungsjunge und Telegrafenbote durch. Vierzehnjährig begann er eine Lehre im Lokomotiven-Werk der "Great Northern Railway".

Henry Royce: Mit Elektro-Firma zum Erfolg

Über eine Werkzeugmaschinenfabrik in Leeds führte Royce der Weg zur "Electric Lighting and Power Generation Company". Mit einem Elektroingenieur gründete Henry Royce als 21-Jähriger einen kleinen Betrieb, der Elektromotoren, Fassungen für Glühlampen oder elektrische Türklingeln baute. Mit der Innovation, Kräne statt wie bislang mit Dampfmaschinen mit Elektromotoren anzutreiben, gelang 1894 der Durchbruch.

Vom Royce zu Rolls-Royce

Henry Royce war zu diesem Zeitpunkt schwer erkrankt und erhielt von seinem Arzt den Rat, öfters Ausfahrten an der frischen Luft zu unternehmen. Aus Mangel an einheimischen Autos fiel seine Wahl auf einen französischen Decauville. Royce war mit dem Produkt sehr unzufrieden. Er fasste den Entschluss, ein eigenes Auto zu bauen, und nannte es schlicht "Royce". Von den drei gebauten Exemplaren ist nicht eines erhalten geblieben. Sie erregten freilich die Aufmerksamkeit von Charles Stewart Rolls (1877-1910).

Rolls und Royce

Rolls stammte als Sohn eines Barons vom anderen Ende der britischen Gesellschaft. Sein Interesse an Motoren führte ihn am 4.Mai 1904 mit Henry Royce zusammen. Die beiden Männer besiegelten am 23. Dezember 1904 schriftlich die Kooperation: Während sich Henry Royce um die technischen Belange kümmerte, organisierte Charles Rolls die Vermarktung.

Rolls-Royce Silver Ghost

Bereits im Rahmen des Autosalon in Paris im Dezember 1904 präsentierten die beiden ihr erstes gemeinsam entwickeltes Auto. Die offizielle Gründung der Firma Rolls-Royce erfolgte 1906. Das erste Auto der Marke erhielt den Namen "Silver Ghost". Die ursprüngliche Bezeichnung war 40/50 hp nach dem Motor, einem Reihensechszylinder mit sieben Litern Hubraum, der zwischen 40 bhp und 50 bhp (British Horse Power = englische PS) leistete. Erst der zwölfte Rolls Royce 40/50 hp erhielt aufgrund seiner Laufruhe und silbernen Lackierung den Beinamen "Silver Ghost", der schließlich für die gesamte Baureihe übernommen wurde.

Charles Rolls als Flugpionier

Charles Rolls feierte auch als Luftfahrtpionier Erfolge. Am 10. Juni 1910 überquerte er als erster Mensch den Ärmelkanal mit einem Flugzeug nonstop in beiden Richtungen Rolls starb auch als erster Engländer bei einem Flugzeugabsturz am 12. Juli 1910.

"Spirit of Ecstasy" als Kühlerfigur von Rolls-Royce

Somit erlebte Charles Rolls eine der entscheidenden Innovationen nicht mehr, die nicht zuletzt die Identität der Marke stiftete. Am 6. Februar 1911 feierte die neue "Spirit of Ecstasy" ihre Premiere. Die Skulptur aus Metallguss war die erste Kühlerfigur bei einem englischen Auto. Der Bildhauer Charles Robert Sykes hatte die Figur nach dem Vorbild der griechischen Göttin "Nike von Samothrake" gestaltet.

Die Ursprünge der "Emily"

Für die Figur stand Eleanor Velasco Thornton (1880 - 1915) Modell. Sie war die Sekretärin und Geliebte von John Douglas-Scott-Montagu, 2. Baron Montagu of Beaulieu (1866-1929), einem passionierten Autofahrer. Ihr Chef hatte es für eine gute Idee gehalten, mit der Figur seinen neuen Rolls Royce zu schmücken. Eine Idee, die so gut ankam, dass sich die immer fälschlich als "Emily" bezeichnete Figur in der Serie durchsetzte.

Rolls Royce und Bentley

Um sein Angebot zu diversifizieren, erwarb Henry Royce im November 1931 für 125.175 Pfund den wichtigsten Wettbewerber Bentley. Bereits 1930 war ihm wegen seiner Verdienste der Titel eines Barons verliehen worden. Henry Royce starb am 22. April 1933. Noch in der Nacht vor seinem Tod fertigte er im Bett sitzend eine technische Zeichnung an.

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