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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Händler durchschauen Floskeln der Autohändler: So entschlüsseln Sie sie
Bei der Suche nach einem neuen Auto begegnet man häufig Autohändlern, die mit Hilfe zahlreicher Floskeln versuchen, den Kunden zum Autokauf zu überreden. Ein paar Tipps und Tricks können Ihnen dabei helfen, rechtzeitig die Floskeln der Autohändler zu erkennen. So werden Sie nicht überrumpelt und kaufen kein Auto, das Sie möglicherweise gar nicht wollten.
Was müssen Sie bei einem Verkaufsgespräch beachten?
Während der Autohändler beim Autokauf das Verkaufsgespräch führt, gilt es ganz grundsätzlich, sich auf die grundlegenden Informationen zu konzentrieren und Übertreibungen und Ablenkungsmanöver, die zum Kauf verleiten sollen, zu erkennen. Wer immer etwas skeptisch auftritt, wird am Ende ein besseres Angebot erhalten. Am besten zeigen Sie Ihre Begeisterung nicht zu deutlich, ansonsten wittert der Verkäufer schnell seine Chance auf ein lohnendes Geschäft und wird bei den Verhandlungen womöglich weniger auf Sie zukommen. (Verhandlung mit dem Autohändler: Diese Rechte Sie haben als Kunde)
Für jeden Autokauf gilt jedoch: Überstürzen Sie nichts! Auch wenn Sie sich schon für ein Auto entschieden haben, sollten Sie noch mindestens einen Tag Bedenkzeit einfordern. Dies bietet Ihnen die Möglichkeit, das Angebot noch mal gründlich zu prüfen. Außerdem können Sie dadurch Spontankäufe vermeiden. Eventuell kann sich der Verkäufer durch die geforderte Bedenkzeit auch dazu veranlasst fühlen, Ihnen weitere Rabatte einzuräumen.
Die beliebtesten Floskeln der Autohändler
In einem Verkaufsgespräch gibt es eine Reihe von Argumentationen und Formulierungen, die vom Verkäufer gekonnt eingesetzt werden, um möglichst schnell einen Verkaufsabschluss zu erzielen. Hier finden Sie einige häufig verwendeten Methoden der Autoverkäufer und Tipps, wie Sie darauf entsprechend reagieren:
"Sie zahlen monatlich nur ..." Hierbei bricht der Verkäufer die Gesamtsumme auf monatliche Raten herunter, da sich geringere Summen besser anhören und auf den ersten Eindruck erschwinglicher erscheinen. Lassen Sie sich dadurch nicht beeinflussen und behalten Sie die Oberhand. Fragen Sie ruhig nach, lassen Sie den Verkäufern die gesamte Summe nennen und reagieren Sie kritisch und gelassen. Laut einem Interview mit Martin Wehrle, Trainer für Verhandlungsstrategien, auf www.spiegel.de lohnt es sich, bestimmend zu sein. "Leider gehen viele Menschen zu unbedarft an die Sache heran, was es dem Verkäufer als ausgemachter Verhandlungsprofi nur noch einfacher macht, seine Interessen durchzusetzen", erklärt Wehrle. Steigen Sie also nicht gleich mit einer Summe ein, die Sie gerade noch bereit wären zu bezahlen. Setzten Sie tiefer an, dann haben Sie etwas mehr Spielraum, bevor Ihre individuelle Schmerzgrenze erreicht ist.
"Dieses Angebot gilt nur heute..." Hier wird sofort deutlich, dass der Autoverkäufer einen schnellen Abschluss anstrebt. Lassen Sie sich davon nicht beeindrucken. Sie sind Kunde, Sie sind König und wenn Sie nicht wollen, dann kaufen Sie nicht. Der Sprecher des Auto Clubs Europa (ACE), Reiner Hillgärtner, rät, dass Sie dem Verkäufer nicht das Gefühl geben sollen, das Fahrzeug unbedingt kaufen zu wollen, da er sich dann zu sicher fühlt, das Geschäft abschließen zu können. Zeigen Sie sich gelassen, werfen Sie ruhig ein, dass Sie sich bei der Konkurrenz auch gerne informieren möchten und dass Sie nicht sicher sind, ob das Fahrzeug wirklich das Richtige für Sie ist. Reiner Hillgärtner zeigte sich im Interview mit www.spiegel.de überzeugt: "Glaubt der Verkäufer, einen interessierten, aber bislang noch nicht überzeugten Kunden zu beraten, ist er eher bereit, diesem entgegenzukommen."
„Was hätten Sie gerne für Ihr altes Auto?“ Dabei handelt es sich nicht immer um eine ehrliche Frage bei der Inzahlungnahme Ihres Gebrauchten. Denn, wenn Sie eine zu niedrige Summe angeben, gehen Sie dem Verkäufer in die Falle. Es ist deshalb wichtig vor der Verhandlung eine realistische Vorstellung des Wertes Ihres alten Autos zu haben. Wie viel Ihr Auto tatsächlich wert ist, können Sie der Schwacke-Liste auf www.schwacke.de entnehmen. Wenn es dann zur Preisverhandlung kommt, dürfen Sie sich nicht einschüchtern lassen. Treten Sie selbstsicher auf und lassen Sie die Zügel nicht zu locker. Laut Verhandlungsstrategietrainer Wehrle trifft dabei nämlich ein Verhandlungsprofi auf einen Verhandlungsamateur. "Um das Kräfteverhältnis zwischen Ihnen und dem Verkäufer auszugleichen, dürfen Sie also gerne ein wenig bluffen".
Autokauf: Welche Fragen vorher klar sein sollten
Wenn ein Autokauf über eine Finanzierung laufen soll, muss geklärt werden, welche Rate Sie monatlich problemlos aufbringen können. Ab einer gewissen Summe macht es Sinn, den alten Gebrauchten zum Ankauf anzubieten und eine Anzahlung zu leisten. Die Verhandlungsbasis sollte im Gespräch aber immer der komplette Barpreis bleiben, damit der Überblick nicht verloren geht. Lassen Sie sich hier nicht ablenken oder verwirren. Weiterhin ist es wichtig zu klären, ob das Auto für einen Komplettkauf nicht generell zu teuer ist und ob sich eventuell auch ein Leasing-Vertrag lohnt. (Auto-Finanzierung: Die besten Möglichkeiten)
Unternehmer und Selbstständige kommen mit einem Leasing finanziell oft besser weg, da die Rate steuerlich absetzbar ist und das Fahrzeug auch privat genutzt werden kann. Nicht vergessen: Bei einer Inzahlungnahme des alten Fahrzeugs muss vorher jedoch der entsprechende Wert Ihres Fahrzeugs ermittelt werden. Hierzu können Sie sich auf www.schwacke.de schlau machen. (Auto online verkaufen: Vorsicht vor Betrügern!)