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E-Fuels: Verträgt mein Auto den synthetischen Kraftstoff


Klimaneutrales Autofahren
E-Fuels: Verträgt jedes Auto den synthetischen Kraftstoff?

Von dpa
Aktualisiert am 02.09.2023Lesedauer: 3 Min.
E-Fuels: Die neuen Kraftstoffe können normal getankt werden – sind aber wenig effizient.Vergrößern des BildesE-Fuels: Die neuen Kraftstoffe können normal getankt werden – sind aber wenig effizient. (Quelle: Michael Gstettenbauer/imago-images-bilder)

Neue Verbrenner nach 2035? Ja, aber nur mit E-Fuels. Doch sind die neuen Kraftstoffe für alle Autos geeignet? Und wie effizient sind sie überhaupt?

Der Streit um das Aus für Verbrenner-Autos ist beigelegt. Nach Drohungen der FDP, das EU-weite Verbot von neuen Verbrennern ab 2035 zu blockieren, gibt es eine Einigung: Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, die ausschließlich CO2-neutrale Kraftstoffe tanken, sollen auch nach 2035 neu zugelassen werden können.

E-Fuels heißen diese CO2-neutralen Kraftstoffe. Die FDP setzt große Hoffnung in die neuen Kraftstoffe und argumentiert, dass sich bis 2035 noch wichtige Fortschritte ergeben könnten. Kritiker halten den Einsatz synthetischer Kraftstoffe in Pkw allerdings für unwirtschaftlich. Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die Kraftstoff-Alternative.

Was sind E-Fuels?

E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe. Sie haben ähnliche Eigenschaften und chemische Zusammensetzungen wie konventionelle Kraftstoffe: sie sind kohlenstoffhaltig und flüssig. Hergestellt werden sie aus Wasserstoff und dem Treibhausgas CO2: Wasser wird unter Einsatz von Strom in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Der Wasserstoff wird dann mit CO2 zu Kraftstoff verarbeitet.

Wie sauber sind E-Fuels?

Weil E-Fuels bei der Produktion CO2 aufnehmen – aus Produktionsanlagen oder aus der Luft – und bei der Verbrennung wieder abgeben, gelten sie in der Theorie als klimaneutral. Dies gilt allerdings nur dann, wenn bei der Produktion als Energie ausschließlich Ökostrom verwendet wird.

Wie viel CO2 bei der Verwendung von E-Fuels eingespart wird, ist zudem umstritten. Eine Studie aus dem Jahr 2022 gibt eine enttäuschende Prognose. Lesen Sie hier mehr dazu.

Und: Bei der Verbrennung von E-Fuels entstehen wie bei fossilen Kraftstoffen weitere Emissionen. Zur Einschätzung der Emissionen testete der ADAC drei Benzinmodelle auf Kohlenwasserstoff, Kohlenmonoxid, Stickoxid sowie Feinstaubpartikel: den VW Golf VIII, den Ford Fiesta und den VW Golf VII. Beim Golf (der aktuellen Generation mit Partikelfilter) waren die Grenzwerte bei beiden Kraftstoffarten "ausgesprochen niedrig", mit E-Fuel sank der Stickoxid-Ausstoß zudem um 40 Prozent.

Wie effizient sind E-Fuels?

Allerdings ist der Einsatz von E-Fuels in Verbrennungsmotoren von Pkw laut Umweltbundesamt "hochgradig ineffizient". Das liegt an Energieverlusten bei der Umwandlung von elektrischem Strom in synthetischen Kraftstoff. Für dieselbe Fahrleistung muss demnach die drei- bis sechsfache Menge Strom im Vergleich zu einem Elektro-Pkw eingesetzt werden. Auch der ADAC spricht von hohen Wirkungsverlusten.

Wie gut vertragen Autos den synthetischen Kraftsoff?

Ein Vorteil von E-Fuels hingegen ist, dass sie auch in Bestandsfahrzeugen einsetzbar sind, also in Benzin- und Diesel-Pkw. Der ADAC hat zum Test einen gebrauchten VW Golf mit E-Fuels betankt und mehrere Tausend Kilometer fahren lassen. Bei den technischen Eigenschaften, der Leistung und dem Fahrverhalten seien keine Unterschiede spürbar gewesen, so der Lobbyverband.

Und auch beim Tanken gibt es keine Probleme. Für E-Fuels könnte das bestehende Tankstellennetz genutzt werden.

Werden E-Fuels schon heute produziert?

Ja, aber nur in Pilotanlagen. Der Kraftstoff für den ADAC-Test etwa stammte aus einer Versuchsanlage in Chemnitz. Porsche hat eine Versuchsanlage in Chile in Betrieb genommen. Die Denkfabrik Transport&Environment (T&E) erklärte im Oktober, dass mit den von der Industrie selbst prognostizierten verfügbaren Mengen im Jahr 2035 nur fünf von dann 287 Millionen Autos in der EU vollständig mit E-Fuels betrieben werden könnten.

Wie teuer sind E-Fuels?

Laut ADAC "scheint heute ein Preis von weniger als zwei Euro pro Liter machbar" zu sein. Dafür spreche, dass die Produktionskosten für grünen Strom fallen und eine "hochfahrende Massenherstellung" die derzeit noch sehr teuren E-Fuels günstiger werden lasse. Aktuell sind die Kosten allerdings erheblich höher.

Wo liegt die Zukunft der E-Fuels?

Das Umweltbundesamt sieht die Zukunft der synthetischen Kraftstoffe wegen des schlechten Wirkungsgrads vor allem im Schiffs- und Flugverkehr. Wasserstoff soll demnach "nur in den Bereichen eingesetzt werden, in denen eine direkte Nutzung von erneuerbarem Strom nicht möglich ist" – vor allem wenn ein hoher Energiebedarf oder große Reichweiten nötig sind, wie im Seeverkehr, im internationalen Flugverkehr oder "unter bestimmten Umständen im Straßengüterfernverkehr".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • adac.de: "Synthetische Kraftstoffe: Sind E-Fuels die Zukunft der Mobilität?". (Stand: 15.03.2023)
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