Entwicklung auf dem Automarkt Dudenhöffer: Fast jedes zweite Fahrzeug wird ein SUV sein
Stadtgeländewagen haben einen schlechten Ruf und sind bei Autokäufern dennoch beliebter als jemals zuvor. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer erwartet sogar eine deutliche Steigerung ihres Anteils.
Deutsche Autofahrer werden nach Ansicht des Experten Ferdinand Dudenhöffer in den kommenden Jahren noch deutlich mehr der umstrittenen Stadtgeländewagen kaufen. Die sogenannten Sport Utility Vehicles (SUV) und verwandte Autoformen haben im ersten Halbjahr in Deutschland einen Rekord-Marktanteil von knapp 35 Prozent erreicht und waren damit die mit Abstand beliebteste Karosserieform, interpretiert Dudenhöffer die Zulassungszahlen des Kraftfahrtbundesamtes.
Entwicklung in anderen Ländern hat Signalwirkung
Damit sei noch keineswegs die Spitze erreicht, meinte der Leiter des privaten CAR-Instituts in Duisburg. Selbst wenn sich die Wachstumsraten der vergangenen zehn Jahre für diesen Fahrzeugtyp halbierten, werde der Marktanteil bis 2026 auf rund 45 Prozent steigen. Dazu trage auch bei, dass immer mehr Modelle der Kleinwagen- und Kompaktklasse auch als SUV angeboten werden und der Dieselantrieb an Bedeutung verliere. Aktuell gebe es auf dem Neuwagenmarkt mehr als 120 Modelle zur Auswahl, von denen elf vollelektrisch angetrieben werden.
Dudenhöffer verwies auf aktuelle SUV-Marktanteile in Schweden und der Schweiz, wo die SUVs mit 47,2 und 45,7 noch deutlicher dominieren. In den USA werden knapp 51 Prozent der Autos als SUV verkauft. Neben den klassischen Geländemarken wie Jeep und Landrover steigerten auch andere Hersteller ihre SUV-Anteile. Volvo verkaufe in Deutschland bereits 77 Prozent der Autos als SUV, Mazda zu 62 Prozent und die VW-Tochter Seat zu 56 Prozent. Mit SUV-Anteilen rund um ein Drittel sind die großen deutschen Marken genau im Marktschnitt.
- Nachrichtenagentur dpa