Schummel-Verdacht bei Daimler Neue Software-Manipulation bei Diesel-Autos?
Im Dieselskandal hat das Kraftfahrtbundesamt eine bisher unbekannte Schummel-Software bei Daimler entdeckt. Dabei soll es sich um eine unzulässige Abschaltvorrichtung handeln. Zehntausende Autos könnten betroffen sein.
In der Dieselaffäre gibt es bei Daimler einen neuen Verdacht der Manipulation von Software für die Abgasreinigung. Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) habe ein formelles Anhörungsverfahren gegen den Autohersteller wegen Verdachts auf eine weitere "unzulässige Abschaltvorrichtung" eingeleitet, berichtet "Bild am Sonntag".
Was sagt Daimler zum Vorwurf?
Ein Daimler-Sprecher bestätigte am Sonntag, dass es eine solche Anhörung gebe. Mit dem KBA liefen dazu bereits seit Monaten Gespräche. "Wir kooperieren vollumfänglich mit dem Kraftfahrt-Bundesamt und prüfen den beschriebenen Sachverhalt", sagte er der Zeitung. Die verlangte Stellungnahme habe das Unternehmen noch nicht abgegeben, das solle aber noch im April geschehen.
Welche Modelle sind betroffen?
Dem Zeitungsbericht zufolge geht es um rund 60.000 Fahrzeuge des Modells GLK 220 CDI mit der Abgasnorm 5, die zwischen 2012 und 2015 produziert wurden. Die Behörde sei bereits im Herbst 2018 auf die verdächtige Software-Funktion bei dem Motor OM 651 gestoßen. Weitere Emissionsmessungen bei einem GLK-Modell hätten den Verdacht erhärtet.
Wie wurde voraussichtlich getrickst?
So werde der gesetzliche Grenzwert für Stickoxide im Neuen Europäischen Prüfzyklus (NEFZ) nur eingehalten, wenn die sogenannte Kühlmittel-Sollwert-Temperaturregelung aktiv sei, berichtete "Bild am Sonntag". Im Straßenbetrieb werde die Funktion dagegen deaktiviert und der Grenzwert von 180 Milligramm pro Kilometer deutlich überschritten.
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Daimler musste vergangenes Jahr auf Anordnung des KBA schon mehrfach Fahrzeuge zurückrufen, davon 280.000 in Deutschland. Daimler führt die Rückrufe zwar aus, hat aber Widerspruch eingelegt.
- Nachrichtenagentur dpa, AFX