Neuer Skandal? Tesla speichert Kundendaten unverschlüsselt
Fahrzeuge des Autoherstellers speichern Daten über Fahrverhalten und Fahrer – unverschlüsselt. Brisant: Von Kunden verlangt Tesla Geld für einen Zugang zu den Informationen.
Die Computer in Tesla-Autos speichern offenbar Videos, Standorte und Navigationsdaten. Die Informationen werden gesammelt, um etwa Unfallhergänge nachvollziehen zu können. Es werden aber auch Daten von verknüpften Smartphones, wie etwa Telefonkontakte, festgehalten. Dieses Problem haben auch Mietwagen und Carsharing-Autos.
Tesla speichert Daten unverschlüsselt
Gegenüber dem US-amerikanischen Fernsehsender CNBC haben nun zwei "White Hat"-Hacker erklärt, dass es leicht sei, auf die Informationen zuzugreifen. Denn: Sie seien nicht verschlüsselt.
"White Hat"-Hacker sind Sicherheitsexperten, die zum Teil Methoden von Angreifern anwenden, um Computer- und IT-Systeme auf Schwachstellen zu überprüfen.
Besonders brisant: Der Elektroauto-Hersteller verkauft Kunden Zubehör für rund 1.000 US-Dollar, damit diese auf ihre eigenen Daten zugreifen können. Das wird zum Beispiel in Schadens- und Versicherungsfällen nötig. Kaputte Elektrofahrzeuge landen aber auf Schrottplätzen – wo jeder auf die sensiblen Informationen zugreifen kann, der über das nötige Equipment und Know-how verfügt.
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Was Tesla dazu sagt
Ein Sprecher von Tesla weist darauf hin, dass das Unternehmen bereits eine Möglichkeit anbiete, wie Kunden ihre Daten schützen könnten: durch ein Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen. Dadurch würden persönliche Daten und individuelle Einstellungen entfernt. Außerdem gäbe es einen "Valet Mode", bei dem unter anderem persönliche Daten versteckt wären, wenn Fahrzeughalter ihr Auto für kurze Zeit in fremde Hände geben.
Tesla war in den vergangen Monaten immer wieder mit negativen Meldungen in die Öffentlichkeit geraten. So hatte im Februar ein Verbrauchermagazin die Kaufempfehlung für Teslas Model 3 zurückgezogen.