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Wieder ein Tesla abgebrannt: So gefährlich sind Elektroautos


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Wieder ein Tesla abgebrannt
So gefährlich sind Elektroautos


Aktualisiert am 12.08.2019Lesedauer: 3 Min.
Abgebrannter Tesla in Nordrhein-Westfalen: Meldungen über Brände an Elektroautos werfen immer wieder die Frage nach der Sicherheit der Stromer auf.Vergrößern des Bildes
Abgebrannter Tesla in Nordrhein-Westfalen: Meldungen über Brände an Elektroautos werfen immer wieder die Frage nach der Sicherheit der Stromer auf. (Quelle: Polizei Mettmann/dpa)
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Plötzlich aufflammende Batterien, austretende Giftstoffe, enorm heißes Feuer: Elektroautos gelten Kritikern zufolge als brandgefährlich. Wie hoch das Risiko in einem Stromer wirklich ist, erfahren Sie hier.

Nach einem Auffahrunfall im Moskauer Stop-and-Go steht ein Tesla lichterloh in Flammen. Funken sprühen, dichte Rauchschwaden steigen auf. Nur wenige Tage zuvor: In NRW brennt ein weiterer Tesla komplett ab. Von dem Elektroauto bleibt kaum etwas übrig. Es sind Bilder wie diese, die Elektroauto-Skeptiker immer wieder zu bestätigen scheinen.

Auch wenn in beiden Fällen die Brandursache zunächst unklar blieb, werfen die Vorfälle kritische Fragen auf: Wie sicher sind Elektroautos bei einem Unfall? Wie hoch ist die Brandgefahr durch einen E-Motor? Die Antworten finden Sie hier.

Welche Sicherheitsanforderungen gelten beim E-Auto?

Ob Benziner oder Diesel, Wasserstoffantrieb oder eben ein Stromer: Die Standards zur Sicherheit sind für alle Autos die gleichen, so der Verkehrsclub ADAC. Sie seien lediglich an die jeweilige Antriebstechnik angepasst. Nur wenn ein Auto alle gesetzlichen Sicherheitsvorschriften erfüllt, darf es vom Hersteller verkauft werden.

Für das Stromauto gilt: Alle Komponenten seines E-Antriebs müssen eigensicher – so der Fachausdruck – ausgelegt sein. Auch wenn ein Fehler auftritt, soll deshalb keine Gefahr entstehen. Sobald innerhalb dieses Systems ein Defekt auftritt, fließt deshalb kein Strom mehr. Bei einem Unfall etwa wird die Batterie sofort von allen Hochspannungs-Komponenten abgekoppelt. Dadurch liegt dort keine Spannung mehr an.

Wie hoch ist die Brandgefahr beim Elektroauto?

Die Sicherheitsanforderungen sind also klar formuliert. Aber werden sie beim Bau der E-Autos auch erfüllt? Ja, sagen Unfallforscher der Dekra. Die Prüforganisation hat etliche Stromer-Crashtests ausgewertet. Ihr Fazit: Autos mit Batterie sind genauso sicher wie Modelle mit einem Verbrennungsmotor.

Durch die Abkopplung der Batterie sinke die Spannung in den Fahrzeugsystemen in kürzester Zeit unter einen festgelegten Grenzwert von 60 Volt – und damit in den unkritischen Bereich.

Hinzu kommt: Die unfallrelevanten Strukturen, die Insassen schützen sollen, sind beim E-Auto ähnlich oder sogar identisch wie beim Verbrenner. Außerdem wird der Batteriepack gut geschützt im Fahrzeugboden verbaut, wo er obendrein durch einen Rahmen verstärkt wird.

Dadurch erreichen moderne Elektroautos in Crashtests genau wie ihre Verbrenner-Alternativen häufig eine Wertung von fünf Sternen – und das ist die Bestnote.

Das bestätigt der ADAC: Bislang sei kein modernes E-Auto in einem Euro-NCAP-Crashtest negativ aufgefallen. Im Vergleich mit Verbrenner-Modellen sei ihre Sicherheit sogar häufig besser, so der Verkehrsclub.

Euro NCAP steht für European New Car Assessment Programme, zu deutsch etwa Europäisches Neuwagen-Bewertungs-Programm. Zu den Mitgliedern des NCAP gehören unter anderem der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) und das Bundesministerium für Verkehr.

Wie gefährlich ist der Brand eines Elektroautos?

Trotzdem kann es natürlich dazu kommen, dass ein Stromer in Flammen aufgeht – wie es ja auch bei Verbrennern geschieht, übrigens allein in Deutschland rund 20.000-mal pro Jahr. Das sind rund 55 Autobrände pro Tag.

Die Fotos und Videos eines brennenden E-Autos sind häufig spektakulär. Aber ist das Feuer hier tatsächlich gefährlicher als beim Verbrenner? Die Dekra-Experten verneinen es. Das habe sich bei vergleichenden Tests mit Brand- und Löschversuchen gezeigt.

Zwar könne die Batterie eines E-Autos tatsächlich in Flammen aufgehen, wenn das Auto in eine heftige Kollision verwickelt wird. Aber: Die Gefahr, dass sich ein solcher Brand schnell auf das gesamte Fahrzeug ausbreitet, sei bei einem E-Auto geringer als bei Diesel und Benziner. Denn hier können nicht große Mengen brennbarer Flüssigkeiten austreten und zum raschen Übergreifen der Flammen auf weitere Bereiche führen.

Natürlich sind die Rauchgase, die beim Brand eines E-Autos freigesetzt werden, stark gesundheitsschädlich – das gilt aber bei jedem brennenden Auto.


Auch für Ersthelfer bedeutet ein brennendes E-Auto kein größeres Risiko als jedes andere entflammte Fahrzeug. Deshalb gilt bei der Ersten Hilfe dieselbe Reihenfolge wie in jedem anderen Fall auch:

  • auf Eigenschutz achten
  • Unfallstelle absichern
  • Notrufnummer 112 wählen, wenn es nötig ist
  • Insassen retten beziehungsweise betreuen

Darf man Pannenhilfe leisten?

Bei der Pannenhilfe geht von der Elektrik ebenfalls kein besonderes Risiko aus, denn die Hersteller treffen entsprechende Vorkehrungen. Wichtig ist aber, dass Arbeiten an den Hochspannungskomponenten nur von ausgebildeten Spezialisten ausgeführt werden dürfen. Dazu zählen etwa die Pannenhelfer der Verkehrsclubs. An diesen Komponenten und allen orangefarbenen Leitungen im Inneren eines Elektroautos dürfen nur diese Experten arbeiten.

Verwendete Quellen
  • Verkehrsclub ADAC
  • Nachrichtenagentur dpa
  • kfzteile24.de
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