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Riesiges Verlustgeschäft: Ford streicht großes Elektro-SUV


Elektrisches Verlustgeschäft
Ford verliert mit jedem verkauften E-Auto 44.000 Dollar

Von t-online, jha

Aktualisiert am 22.08.2024Lesedauer: 2 Min.
head lights of Electric Ford Mustang Mach-E on display in parking lot of company store specializing in sale of electric vehicles, alternative energy, Frankfurt - May 2023Vergrößern des Bildes
Ford Mustang Mach-E: Der Autohersteller bekommt seine Elektroauto-Sparte nicht profitabel. (Quelle: imago-images-bilder)
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Große Autokonzerne jagten bis zuletzt mit Milliarden-Kosten Tesla hinterher. Doch die schwächere Nachfrage nach Elektroautos zwingt Ford nun zu einer Kehrtwende.

Ford beugt sich der Marktschwäche bei Elektroautos und wird kein batteriebetriebenes SUV mit drei Sitzreihen bauen. Die Kehrtwende wird den US-Autoriesen bis zu 1,9 Milliarden Dollar (1,7 Mrd. Euro) kosten. Das SUV war bereits von 2025 auf 2027 verschoben worden.

Stattdessen wird Ford zukünftig eine Hybrid-Version großer, dreireihiger SUVs anbieten. Die Fahrzeugkategorie ist bei Kunden in den Vereinigten Staaten sehr beliebt und wird von Ford mit den Verbrenner-Modellen Explorer und Expedition bedient.

Hohe Verluste mit Elektroautos

Ford fährt aktuell Quartal für Quartal hohe Verluste mit Elektroautos ein. In diesem Jahr wird die Sparte etwa fünf Milliarden Dollar Verlust machen, erklärt Ford. Mit jedem verkauften Stromer verliert Ford aktuell 44.000 Dollar.

Währenddessen verdient der Konzern mit Verbrenner-Modellen sowie im Nutzfahrzeug-Bereich Geld. Besonders stark war zuletzt die Nachfrage nach Fahrzeugen mit Hybrid-Antrieben.

Ford zieht nun grundsätzliche Konsequenzen: Die Kapitalausgaben für Elektromodelle werden von zuvor 40 Prozent des jährlichen Budgets auf 30 Prozent gekappt. Das Nachfolgemodell für den großen Elektro-Pick-up F-150 Lightning soll erst Ende 2027 statt 2025 auf den Markt kommen. In der Zwischenzeit will Ford unter anderem die Batterien günstiger machen.

Elektro-Lieferwagen hat Vorfahrt

Jedes neue Modell soll künftig in den ersten zwölf Monaten schwarze Zahlen abwerfen, betonte Finanzchef John Lawler bei der Ankündigung. Priorität bei den Elektro-Modellen haben jetzt ein Lieferwagen, der 2026 in die Produktion gehen soll, sowie ein für 2027 geplanter mittelgroßer Pick-up.

Der Verkaufsschub vor allem beim Marktführer Tesla während der Corona-Pandemie hatte die großen Autokonzerne dazu animiert, Milliarden in den Ausbau des Elektroauto-Geschäfts zu stecken. Zuletzt schwächte sich die Nachfrage jedoch deutlich ab, was auch Tesla zu spüren bekommt. Auch der Ford-Konkurrent General Motors trat jüngst bei seinen Elektroauto-Plänen auf die Bremse.

Ford-Chef Jim Farley sagte dem Finanzdienst Bloomberg, er sei sehr zufrieden mit dem geplanten großen Elektro-SUV gewesen, "aber es gab einfach keinen Weg, wie er unseren Anspruch erfüllen könnte, profitabel zu sein".

Konkurrent Lucid: Hybride sind Sackgasse

Unterdessen hält der Tesla-Konkurrent Lucid an seinen Plänen für genau solch ein Fahrzeug fest. Die ersten Käufer sollen den SUV Lucid Gravity bis Ende dieses Jahres bekommen, sagte Firmenchef Peter Rawlinson dem Technologieblog "The Verge". Er zeigte sich überzeugt, dass die Elektro-Marktschwäche "nur ein temporärer Aussetzer" sei und kritisierte den Fokus auf Hybrid-Antriebe als "Sackgasse". Lucid schreibt aktuell mit seinem ersten Modell hohe Verluste und wird von Milliarden-Investitionen aus Saudi-Arabien finanziert.

Verwendete Quellen
  • wsj.com: Ford Shrinks Its EV Rollout Plans as Demand Lags (englisch)
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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