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Zugstrecke Berlin-Hamburg für mehrere Monate gesperrt: Alle Infos


Bauarbeiten
Zugstrecke Berlin – Hamburg für mehrere Monate gesperrt

Von dpa
Aktualisiert am 13.08.2024Lesedauer: 3 Min.
Bahnstrecke Berlin - HamburgVergrößern des Bildes
Ab Freitag gesperrt: Auf der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin soll vier Monate lang gebaut werden (Archivfoto). (Quelle: Soeren Stache/dpa/dpa-bilder)
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Auf der Bahnverbindung zwischen den beiden größten deutschen Städten wird ab diesem Freitag gebaut. Es ist die erste von zwei langen Sperrungen.

Die Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg ist eine der meistbefahrenen im Land. Rund 30.000 Fahrgäste sind jeden Tag zwischen der Haupt- und der Hansestadt auf der Schiene unterwegs. Doch die Infrastruktur ist überaltert und soll umfassend saniert werden. Dafür wird die Verbindung zweimal für mehrere Monate unterbrochen. Die erste Sperrung beginnt an diesem Freitag. Was Fahrgäste nun wissen müssen.

Wie lange ist die Strecke gesperrt?

Die Bauarbeiten sollen von diesem Freitag bis zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember dauern. Rund vier Monate kommt es damit zu erheblichen Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr. "Unter anderem werden mehr als 74 Kilometer Gleise und 100 Weichen zwischen Wittenberge und Ludwigslust sowie zwischen Hamburg und Büchen und rund um Hagenow Land erneuert", teilte die Bahn mit.

Was fährt während der Sperrung?

Die Fernzüge werden westlich über Stendal, Salzwedel, Uelzen und Lüneburg umgeleitet. Die Fahrzeit verlängert sich damit um 45 Minuten. Weil diese Strecke zum Teil nur eingleisig befahrbar ist, fährt pro Stunde dann nur ein Fernzug zwischen den beiden größten deutschen Städten statt wie bisher zwei. Für Pendler zwischen Hamburg und Wittenberge wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, der auch über Ludwigslust führt. Die Verbindungen sind bereits in den Online-Fahrplänen eingearbeitet und können über die gängigen Kanäle abgerufen werden.

Gibt es weitere Einschränkungen?

Ja. Ebenfalls ab Freitag wird auch zwischen Hamburg und Schwerin gebaut – bis zum 29. September. In dieser Zeit fahren dort keine ICE-Züge. Es gibt eine direkte Verbindung mit Ersatzbussen. Zudem fährt pro Tag ein Intercity über Lübeck.

ICE-Strecke Köln – Frankfurt wieder frei

Mit einem ICE um 4.20 Uhr von Köln nach Frankfurt ist der Verkehr auf der wichtigen Schnellfahrstrecke wieder angelaufen. Knapp vier Wochen lang mussten die Reisenden und Pendler wegen Bauarbeiten mit Umleitungen und entsprechend längeren Fahrzeiten zurechtkommen. Die Deutsche Bahn beendete die Arbeiten planmäßig. Seit dem 16. Juli wurden für rund 50 Millionen Euro entlang der Strecke 70 Kilometer Gleise und 13 Weichen erneuert. Die Haltepunkte in Siegburg/Bonn, Montabaur und Limburg Süd fährt die Bahn jetzt wieder an.

Ist das schon die Generalsanierung?

Nein. Mit der Generalsanierung bezeichnet die Bahn die umfassende Modernisierung von mehr als 40 viel befahrenen Schienenkorridoren in Deutschland. Der Konzern und der Bund wollen auf diese Weise das überalterte Streckennetz zumindest zwischen den wichtigen Knotenpunkten nach und nach wieder fit machen und die Zuverlässigkeit des Bahnverkehrs steigern.

Die Sanierung des ersten Korridors auf der sogenannten Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim läuft bereits seit etwa einem Monat. Im kommenden Jahr ist dann vor allem die für den Güterverkehr wichtige Strecke Emmerich – Oberhausen dran sowie erneut die Strecke Hamburg – Berlin.

Von August 2025 bis April 2026 gibt es deshalb eine weitere Sperrung zwischen der Hanse- und der Hauptstadt. Gleise, Weichen, Oberleitungen, Leit- und Sicherungstechnik – alles soll während dieser fast neun Monate erneuert werden. Dafür soll die Strecke danach über Jahre hinweg baufrei bleiben und die Züge dort zuverlässiger fahren können als bisher.

Warum erledigt die Bahn die Arbeiten nicht gleichzeitig und sperrt nur einmal?

Weil die Strecke so überaltert ist, dass einige Arbeiten nicht mehr warten können. "Die Bauarbeiten im Jahr 2024 sind notwendig, damit Züge auch weiterhin mit voller Geschwindigkeit fahren können und es weniger Störungen an der Infrastruktur gibt", heißt es in einer Präsentation der Deutschen Bahn. Der Konzern habe intensiv geprüft, ob die Baumaßnahmen nicht mit der Generalsanierung gebündelt werden können. Es müssen aber auch gesetzliche Fristen zur Instandhaltung eingehalten werden, was eine Verschiebung nach hinten unmöglich gemacht habe.

Warum setzt die Bahn auf Generalsanierungen?

Die Deutsche Bahn ist so unpünktlich unterwegs, wie seit vielen Jahren nicht. Im ersten Halbjahr 2024 kam nahezu jeder dritte Fernzug zu spät. Der Konzern führt das vor allem auf die marode Infrastruktur zurück, in die seit Jahrzehnten zu wenig investiert wurde. Das will der Bund nun mit Milliardensummen nachholen. Mit jedem sanierten Hauptkorridor soll sich die Zuverlässigkeit im gesamten Bahnnetz allmählich verbessern.

Für Fahrgäste bedeutet das zunächst zusätzliche Belastungen durch die baubedingten Sperrungen. Bis es spürbar besser wird, dürften zudem noch einige Jahre vergehen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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